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Donnerstag, 19. Mai 2016

Da haben wir es ja (3)

Teil 3) Klarstellungen zur Hierarchie 
- Botschaften, Medien und Inhalte





Deshalb hat die Kirche in der Betrachtung der Gesellschaft immer die realen Macht- und Wirkverhältnisse streng beachtet. Was oft zu schwierigen Problemen führte, man denke an die Entscheidung zugunsten der Karolinger und zuungunstern der mythisch-legendären Merowinger. Wo der Papst sehr genau beobachtete, wo die wirkliche macht denn lag, und die hatte sich längst zu den Karolingern umgeschichtet, die Merowinger hatten so gut wie keine reale Macht mehr. Ein König aber kann nur regieren, ja das sagt etwas über Gottes Plan aus, wenn er auch stark genug dazu ist, weil sich sonst ein Reich spaltet oder gar auflöst. 

Und das war ja im Merowingerreich tatsächlich der Fall gewesen. Aber man kann dies nur als Adaption begreifen, wie sie dem weltlichen Figurenspiel eben obliegt, und muß sehen, daß genau das aber eben auf die hierarchische Gliederung einer Gesellschaft durchaus mit gewissem Pragmatismus Bezug nimmt - und wie also genau diese päpstliche Entscheidung für einen gewissen "Umsturz" streng auf die prinzipielle Struktur der Gesellschaft - König, Adel, Volk - rekurierte. Denn im Weltlichen gibt es eben diese Sakramentalität nicht. 

Beim Königsamt, so nebenbei, war man darüber lange Zeit nicht ganz sicher, denn in der Tradition war König und Priester ursprünglich gar nicht getrennt. Und das blieb sogar noch bis ins 11., ja 12. Jhd. so, zumindest im Volksglauben in interessanten Resten bis ins 19. Jhd. Da waren Könige auch als sakramental Geweihte verstanden, in dieser Art waren sie eben seit Urzeiten gesehen worden Bis man die Sakramentenlehre, die ja erst mit dem Christentum kam, so wie das Sakrament ja erst mit Christus weil in ihm kam, neu durchdachte, und fortan war der König KEIN Sakramentaler Stand mehr.

Aus dem Umstand, daß auch der Laie gewisse Weisheit und Einsicht generieren kann ist, zusammenfassend, niemals abzuleiten, daß der Klerikerstand als Stand der sakramentalen Priester gewissermaßen obsolet und zum bloßen technischen Sakramentenspender degradiert wird, und daß der Laie deshalb auch "Gleichberechtigung im Ergreifen des Worrtes" hat, weil in ihm eben "Charismen" wirksam seien. Charismen können niemals ein Amt ersetzen oder überbieten. Sie sind vielmehr strikt an den Ort ihres Träger gebunden, ja bedingen diesen. Gott hat in ihnen nicht die Schöpfungsordnung außer Kraft gesetzt, und damit die Ordnung der Kirche. Solches zu behaupten ist nicht besonders gläubig und fromm, sondern häretisch, gotteslästerlich und nicht zuletzt protestantisch revolutionärer Ungeist. 

Dazu gibt es eben das Lehramt, an dem in abgestufter (organisch-zusammenhängender!) Weise vom Papst ausgehend jeder spezifisch dazu "Gesendete" (missio canonicae) teilhat. Ein Amt. Der Laie mag oft großen theologischen Sachverstand haben, und dort sogar seine Aufgabe erfüllen, indem er auf Probleme verweist, was sauch immer, oder seine Umgebung gegen Irrtümer imprägniert, alles klar, alles verdienstlich. Aber niemals ein Ersatz des Lehramtes, dem weit mehr als inhaltliche Prägnanz zuallererst einmal hierarchische Funktion in aurotität und Gehorsam ALS EIGENTLICHE GLAUBENSTORE zukommt. Hier nimmt sich selbstverständlich auch der VdZ nicht aus, der ja bekanntermaßen mit Wildschweinschrot auf den Papst zuweilen schießt. Dennoch - und es sei betont, es könnte ja tatsächlich unter den Tisch fallen, aber das tut es bei ihm nicht - würde er niemals den Papst als Autorität anzweifeln! 

Aber der VdZ ist eben auch kein Kleriker. Vielleicht ein Künstler, mag sein, manches spricht dafür, manches dagegen, vielleicht ist er einfach nur der fragwürdige Charakter, für den er selber sich hält. Aber er ist als Nicht-Kleriker auch nicht in dieser Art Gehorsam an den Papst gebunden wie etwas mit ihm befreundete Kleriker in oft gar nicht geringen Stellungen, die sich in ihrer Kritik - bei ansonste gleichen Sichtweisen auf Inhalte bezogen wie der VdZ - sehr zurückhalten. 






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