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Sonntag, 1. Mai 2016

Vom Wetter damals und heute

Recht interessante Zusammenhänge bietet eine auf EIKE nachzulesende Untersuchung des Umstands, daß seit 1881 (dem Beginn entsprechender Aufzeichnungen) die April-Temperaturen in Deutschland relativ deutlich sogar gestiegen sind. Während bekanntermaßen die Durschschnittstemperaturen für Jänner bis März im selben Zeitraum gefallen sind. Aber der April wird wärmer, den Meßdaten nach (in aller Fragwürdigkeit; wir belassen es bei Argumenten im Sachkreis der Klimaerwärmungsfanaten ohne auch hier darauf einzugehen, was solche Datenreihen überhaupt aussagen und aussagen können) eindeutig, trotz einer Kältedelle vor ein paar Jahrzehnten. Dem entspricht auch die beobachtete Vegetation - der Vegetationsfrühling beginnt seit vielen Jahren immer später. Was man übrigens mit freiem Auge beobachten kann - ehe der VdZ solche Studien las, hatte er es bereits für sich registriert.

Die wahrscheinlichen Ursachen sind komplex, aber plausibel irgendwie rekonstruierbar. Erst einmal läßt sich deutlich feststellen, daß ein deutlicher Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Temperaturen besteht. Im April sind die Tagesstunden ja bereits gleich lang wie von Mitte Augst bis Mitte September! Seit 30 Jahren lassen sich auch verstärkte Südströmungen feststellen, die im Monat April (anders als im Mai, der wieder abkühlt) ein hartnäckiges Hochdruckgebiet bilden, genährt von zuströmender warmer Luft aus dem Mittelmeerraum. Damit hängt auch eine trockenere Luft zusammen, die einerseits wieder die Tag-Nacht-Unterschiede verstärkt (die Nächte bei wolkenfreien Himmeln kühlen stärker ab). 

Woher kommt diese trockenere Luft? Auch diese Frage scheint recht plausibel beantwortbar: Die deutsche Landschaft wird kontinuierlich verbaut, und sie wird vor allem entwässert. Durch Drainagen, durch Entwässern von Sumpflandschaften, durch Overflächenversiegelung durch Straßen und Bauten, aber auch durch den Anbau von angebliche Öko-Ölsaaten. Die mittlerweile fast ein Fünftel (!) der gesamten deutschen Agrar-Anbauflächen bedecken. 

Fallweise geographisch sogar sehr gehäuft, gerade in manchen ostdeutschen Gebieten, als Folgeerscheinung der "Re-Privatisierung" von landwirtschaftlichen Flächen, was (ähnlich wie in Ungarn beispielsweise) riesige und zusammenhängende, applanierte Brachflächen entstehen ließ, die nun kapitalstarke (ausländische) Betriebe pachteten oder kauften, um dort oft genug brutale Monokulturen (horizontweit Mais etwa) zu betreiben - was wiederum "mittelgroße Kleinklimazonena" beeinflußt bzw. schafft. 

Fast sämtliche Ölpflanzen, allen voran der Mais, sind als ursprünglich tropische Pflanzen soweiso starke "Wasserzieher". Sie entwässern also extrem den Boden (und rauben enorm viele Nährstoffe - ein Maisfeld ist nach drei Anbauperioden "tot", dort wächst nichts mehr außer Unkraut). Und dasselbe tun die Wälder, die aus Ertragsgründen zu "Fichtenplantagen" umgestaltet wurden. Auch die schnellwüchsigen Fichten sind extreme "Wasserzieher". Und noch dazu Flachwurzler. Der Boden solcher Wälder nimmt also sowieso wenig Wasser auf, eine der Hauptursachen für Überschwemmungsneigung in bestimmten Perioden. 

Das führt dazu, daß (na und selbstverständlich besonders stark in den Alpen) gerade in den Monaten nach dem Winter wieder hohe Sonneneinstrahlung und also Verdunstungskraft (denn die Sonnenstrahlen erwärmen zuallererst den Boden, nur Masse kann ihre Energie aufnehmen, und von dort aus über die Bodenwärme die Luft) nur wenig Wasser tatsächlich verdunstet (weil es gar nicht mehr da ist), sodaß wenig Wolkennahrung entsteht. Der Himmel wird oder bleibt klar, und die Sonne kann ungehindert durch. Es wird also dann - wärmer.

Menschengemachte Anteile, sehr richtig. Aber nicht wegen irgendwelcher fossilen Verbrennungsvorgänge - sieht man von der beträchtlichen Wärmeabgabe von lebendigen Organismen ab, zu denen auch Pflanzen gehören - sondern wegen der Gestaltung von Lebensräumen durch Menschen. Die wie jede menschliche Aktivität Energie benötigen um zu entstehen, und zum anderen laufende Energiezufuhr brauchen, um nicht der Entropie zu verfallen, als zu zerfallen. 

Aber nicht nur menschengemacht.  Wie sich an gröndländisch-nordpoligen Wetterphänomenen ablesen läßt, befindet sich der Atlantik wieder einmal in seinem (ca. 60jährigen) Kühlungs-Wärme-Zyklus in der Wärmespitze. Das wird sich wieder ändern, man kennt diesen sogenannten AMO-Zyklus seit Jahrhunderten. Das dürfte zu diesen stabilen Hochdrucklagen in Deutschland erheblich beitragen. Schon die Mutter des VdZ (Jg. 1924) hat immer gesagt, daß die Nordsee die Wetterküche Deutschlands wäre.*

Nur als letzter Hinweis noch: Würde man wirklich und rein rechnerisch die schon fast per Gesetz fixierte Versorgungsrate mit Windrädern in Deutschland umsetzen, würde das eine zusätzlich zu entwaldende Fläche im Ausmaß des Bundeslandes Rheinland-Pfalz mit sich bringen.




*Wer wachen Sinnes durchs Leben wandelt kann hier viele Beobachtungen machen. Der VdZ, aufgewachsen im westlichen Mostviertel, namentlich Amstetten, hat unabhängig von allen damals noch gar nicht existenten Klimaphantastereien beobachtet, daß gewisse Wetterzustände im Donau-Großraum Linz auch bestimmte Rückkoppelungen mit Amstetten - einem Scheideraum zum östlichen Niederösterreich offenbar - aufwies. Schon 10 km weiter östlich hatte das Wetter regelmäßig einen anderen Einschlag. Man wußte auch, wie sich "Wetter" verhielten, sich etwa um Amstetten "drehten", wenn sie aus dem Norden kamen, etc. etc. Das hat sich bis heute nicht geändert. 

Trotz der EU-"Meisfurchen"-Kastraten alias Politiker. Und das bestätigt auch der Firmpate des VdZ, der eine seit Generationen in Famileinbesitz befindliche Getreidemühle betreibt, also von den Wuchs- und Wetterbedingungen der Landwirtschaft direkt abhängt - und deshalb mit feinen Ohren auf jedes Wetter horcht. Daß Mais - und die Anbauflächen für ihn sowie für minderwertige Getreide wurden wegen des "Biosprits" extrem vermehrt - trockenere Böden bringt hat mit Klima nichts zu tun, sondern mit dem Bodenzieher Mais. Ändert man den Anbau, ändert sich sofort auch das Kleinklima.

Dazu kommen nämlich niedrigstielige Getreidesorten (wie früher nur im "Winterweizen", der natürlich, im Herbst ausgebracht, wenig Wasser hatte und brauchte, damit - niedrigere Stiele), die einerseits wenig Wasser enthalten, aber der gleichbleibenden, ja gesteigerten Fruchttrage wegen nicht weniger Wasser brauchen, anderseits Österreich heute zu einem - undenkbar vor 20 Jahren! - Netto-Importeur von Stroh machen. Wofür man u. a. Autobahnen baut und Lastwagen auf einen 1800 km langen Weg nach Rumänien schickt. 

Als der VdZ in den 1960er Jahren aufwuchs, mußte er als Bub (na sagen wir: 1 Meter groß) durch Wiesen laufen, deren Gräser ihn überragten, die die Bauern dann in drei Jahres-Mahden einbrachten. Was für Wasserspeicher, was für Luftkühler! Heute sind dort "gepflegte Rasen", deren Einschnitt gerade mal muffige Faulhaufen produziert, und saubere Betonflächen, die die nahe uralte Wettermeßstation beeinflussen, als stünde sie plötzlich in der Sahara. Übrigens - eine Sozialtat der Sozialisten der Stadt. Kennt der Leser noch Wiesen, voller Schmetrerlinge und Käfer und Fluginsekten aller Art, manchmal trat man auch auf eine Blindschleiche oder einen Salamander, nachts quakten Frösche und scheusliche Kröten, die man grausam und genüßlich als Bub mit einem Stecken erschlug wenn man sie tagsüber fand, deren so vielfältige Gräser und Kräuter - Sauerampferblätter waren für einen Buben dieser Zeit die übliche Zwischenmahlzeit - einen Meter hoch stehen, sodaß sie sich morgens, unter der Last des Taus, schon legen, man als Stoppel und Pimpf ganz naß wird wenn man sie barfuß - bloßfüßig, wie es der Österreicher nennt - durchstreift, ehe sie die Bauern mit Sensen fällen, und WIE sie fallen, so ergeben sich in den Sensenkorb legen, zwei- oder gar dreimal im Jahr? 

Oh, und wie waren doch die Sommer in den 1960ern heiß! Obwohl (nachträglich) angeblich das Weltklima eine Kaltperiode verzeichnete, während man in den 1970ern - nach einigen verregneten, kühlen Sommern hintereinander, die den unvergeßlichen Rudi Carell zu dem Lied "Wann wird es endlich wieder Sommer" inspirierten - wo ja alle mit Fernsehern versorgt schon so gescheit wurden von einer "wissenschaftlich bewiesenen" nahen Eiszeit faselte.

Es mag irgendwie verrückt klingen. Aber vielleicht hat dieser ganze Klimawahn einen einzigen Grund: Der Narziß lebt nicht in der Gegenwart, sondern in einer imaginierten Vergangenheit, die er als Gegenwart ausgibt, weil er ihr nie entwuchs. Und als Kind - waren die Sommer heiß. Sehr heiß.




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