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Sonntag, 31. März 2019

Da haben wir, was wir wollten (2)


Teil 2) Hier haben wir, was wir wollten




Und die Päpste? Sie waren dieser Wende schon lange nicht nur nicht gewachsen, sondern sie haben sie in aufsteigender, sich immer rascher beschleunigender Linie mitvollzogen und damit zur autoritativen Geste gemacht. Heute erleben wir, wie der Subjektivismus in Papst Franziskus einen wohl kaum noch überbietbaren Höhepunkt erreicht hat. In ihm haben wir, sozusagen, was wir immer wollten. Worauf diese Kultur seit 500, 600, 700, 900 Jahren direkt abgezielt hat. Erst hat sie noch mehr oder weniger widerstanden, schließlich hat sie die Lawine überrollt.

Und es ist eine Lawine, die in den Abgrund reißt. Heute hat die Kirche den ersten Papst, der tatsächlich glaubt, es käme auf seine Subjektivität an, ja mehr noch: den ersten Papst, der glaubt, er wäre tatsächlich persönliches "Vorbild". Geht es noch absurder? Denn Subjektivismus ist absurd. Die Früchte zeigen sich real. Die Zahl der Menschen, die sich für Heilige halten, wächst, der "Gutmensch" hält sich wirklich für gut. Etwas, das selbst Jesus zurückgewiesen hat. Mit den wirklichen Vorgängen in der Kirche, die eine objektive Struktur ist, ist dieser Papst damit noch mehr überfordert - er wirkt ultimativ - als alle seine Vorgänger.

Sein einziger Vorteil: Es ist ihm egal. Er sieht sich ohnehin nur noch als faktischer Mensch, kennt Selbsttranszendenz im Ort, im Amt, kennt das in Sakrament und Kult garantierte "Tor, Fenster sein" nicht. Ideologie, Zeitgeistgefügigkeit als Persönlichkeitsfundament ist die unausbleibliche (hegelianische) Konsequenz für die dem bloßen Subjektiven fehlende Transzendenz. Hinter dieser Person noch "die Kirche" zu sehen, ist defacto unmöglich. Ein Glaubensabfall in Massen, in wirklichen Massen ist unausbleibliche Folge. (Dem zu sehen dieser Papst logischerweise vorbeugt, indem er einfach den Unglauben zum Heilsgeschehen erklärt. Zuletzt sogar wörtlich, wo er Atheismus als besser als "falsch zu glauben" erklärte). Man muß angesichts der heutigen Rolle der Medien sogar definitiv wegsehen, um noch katholisch zu bleiben und am Subjektiven nicht zu verzweifeln. Denn aus dem "Reich Gottes" (=Kirche) wurde faktisch ein "Reich des Menschen". Es gibt nichts, das die Hoffnung mehr rauben könnte.

Die realen Kräfte (denn es gibt keine "allgemeine Bewegung", es steht hinter allem eine Person, oder Personen) hinter dieser Selbstzerstörung sind hier schon oft genug konkret genannt worden. Heute können sich diese Kräfte und Gruppen zurücklehnen und zusehen, wie die Kirche an sich und den Realitäten selbst erstickt. Die Manie der Heiligsprechungen aller Päpste der letzten 150 Jahre, die dieses Desaster aber mehr und mehr inszeniert (weil zumindest zugelassen) haben, ist blanker Zynismus.

Das gesagt, damit auch diese journalistisch akribische Arbeit des hier vorgestellten Films "Secrets of the Vatican" den Sinn erfüllt, den sie in den Augen des VdZ hat - daß sie die Realität vor Augen stellt, auf daß sich das heutige Kirchenbild ebenso von so vielem reinigen möge, das sie seit langen Zeiten verdunkelt und mit falschen Glorienscheinen und Schlacken vollgeladen hat, wie es die Fastenzeit und die göttliche Katharsis der Vorsehung bei Ihnen, werter Leser, selber tun sollte.

Die uns unsere - das betrifft jeden von uns - eigene Niedrigkeit und Erlösungsbedürftigkeit bewußt macht. Auf daß Sie so, werter Leser, zum Wesentlichen der Kirche wieder stoßen mögen - als unsere Heimat bei Gott, der in seiner Versammlung der Getauften = Kirche ganz real mitten unter uns wandelt. Denn es kommt nicht in erster Linie an, wie wir uns verhalten. Wir sind alle Sünder, täglich sieben mal siebzig mal. Wer immer glaubt, er könne sich weltlich so verhalten, daß er gerettet würde, irrt. Es kommt darauf an, was wir SIND.** Und darin können wir nur auf die Gnade hoffen, die hinreicht, uns in den Himmel zu tragen. In Jesus Christus. Nur auf ihn kommt es an.




Sollte der Film auf dieser Seite nicht abspielbar sind - hier das Link zu der Webseite seiner Macher.



*Umso mehr und erneut betont beharrt der VdZ auf seiner Einschätzung, daß die Verkündigung des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes durch pp. +Pius IX. diese Entwicklung gewissermaßen entfesselt hat. Nicht, weil diese Unfehlbarkeit in sich falsch wäre, sie muß da sein. Und selbst die Orthodoxie kennt eine Unfehlbarkeit, nur ist sie dort nicht in einer einzelnen Person festgemacht. Aber weil die Verkündigung des Dogmas in Wahrheit und vor dem Hintergrund der geschichtlichen Situation eben diesen Subjektivismus mitten in die Kirche, in ihren Kopf gewissermaßen, eingepflanzt hat.

**Und das Handeln, das Verhalten folgt dem Sein! Dem Sein! Und das ist beim Menschen das Sein als Vernunftwesen. Es ist erst die Wahrheit, die wir ergreifen müssen. Und diese Wahrheit hat in Jesus Christus Gestalt. Weltlich greifbare, reale, historische Gestalt. Sie ist das Fundament all unserer - darauf folgenden - Handlungen.





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