Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 1. März 2019

Eine richtige Brandrede

In dieser öffentlichen Diskussion vom November 2018 geht Jordan Peterson auf die Klimaagenda ein. Und widerspricht der Behauptung, daß die Klimakatastrophe die Menschheit in einem gemeinsamen Kampf gegen die drohende Katastrophe vereinen könnte. Erstens, weil es kaum zu unterscheiden ist, wo wir es bei der Sache mit Politik und wo mit Wissenschaft zu tun haben. Zweitens aber deshalb, daß selbst wenn also alle diese Katastrophen wirklich drohen, wir keine Ahnung haben, was wir dagegen tun könnten. Ja es ist noch viel schlimmer. 

Denn wie sich herausstellt, ist die Differenz zwischen den gemessenen Werten und den vorhergesagten Werten immer größer geworden, und wird immer größer, wenn man sie in die Zukunft projiziert. Und das, obwohl schon so viel gegen die Klimakatastrophe unternommen wurde. Es war völlig wirkungslos. Nimmt man nun aber gar die Werte von sagen wir in fünfzehn Jahren her, ist der Unterschied schon derartig groß, daß es völlig unmöglich scheint, das mit heute getroffenen Maßnahmen noch zu korrigieren. Damit ist jeder Kampf gegen eine Klimakatastrophe von vorneherein als aussichtslos einzuschätzen.

Erläuternde Anmerkung: Denn dieselben, die nun schreien, es ist alles zu spät, wir müssen SOFORT handeln, gestehen den anderen zu, daß der Zustand, von dem sie jammern, er sei eine Katastropohe, sich in den nächsten Jahrzehznten och deutich weiter verschlechtert. Weil China, weil Indien (zusammen fast die Hälfte der Welbevölkerung), weil zahllose Entwicklungs- und Schwellenländer erst noch kräftig aufrüsten dürfen. Um, wei gesagt, das BIP zu steigern, um dann die Umwelt ... und so weiter, und so fort. Also selbst in den Augen der Weltretter ist das aussichtslos, ist alles was wir hier bei uns tun völlig lächerlich weil wirkungslos. Dazu kommt, daß die Ökobilanz der sogenannten Erneuerbaren Wege, der sogenannten Nachhaltigen Elektrowirtschaft, wozu auch Elektroautos gehören, katastrophal ist und hinter den Benzinern zurückbleibt, insgesamt mehr Schaden stiftet als Lösungen bietet. Das einzige Land weltweit, das da sinnvoll und öko-konsequent reagiert hat, ist Singapur. Wo Elektroautos höher besteuert werden als Benziner, weil iihre Ökobilanz schlechter ist.

Wie um alles in der Welt soll man nun ein Problem lösen, wo die Konsequenzen der eigenen Maßnahmen (gegen diese Katastrophe) nicht einmal meßbar sind. Ja wir gar nicht wissen, was dagegen wirklich zu tun wäre. Wind- und Solarenergie forcieren? Na dann viel Glück, sagt Peterson. (Siehe dazu etwa diesen Bericht auf EIKE; Anm.) Wer sich damit befaßt wird rasch erkennen, daß das niemals funktionieren kann.* Das sieht man ja in Deutschland, das das versucht hat. Heute produziert es mehr CO2 als vor Beginn der Energiewende, weil sie ohne die Kohlekraftwerke doch nicht auskommen, wie sich herausgestellt hat, und Atomkraft will man ja nicht. Und die notwendige Speichertechnik für die erneuerbaren Energien gibt es auch nicht. Jetzt ist man offenbar jeden Abend erschrocken darüber, daß die Sonne nach dem Untergehen nicht mehr scheint und der Strom wegbleibt, und wirft ein Kohlekraftwerk stattdessen an. Und dann hört auch noch der Wind auf zu wehen. Also damit konnte man ja wirklich nicht rechnen, oder? 

Gut war der Plan nicht gerade. Das einzige was passiert ist, war, daß der Strompreis explodiert ist. Es war also keine Lösung. Was also sollen wir jetzt machen? Wie das Klima retten? Uns einschränken, heißt es dann. Wir können nicht mehr so viel konsumieren wie bisher.  Was wird passieren? Die Wirtschaftsleistung (BIP) wird fallen. 

Nun wissen wir aber, daß sich eine Volkswirtschaft erst dann Maßnahmen für Umweltschutz leisten kann, wenn das BIP pro Kopf mindestens 5000 Dollar im Jahr beträgt. Deshalb tut man ja alles, um das BIP, also die Wirtschaftsleistung weltweit auf dieses Niveau ANZUHEBEN. 

Was immer wir hier bei uns also zurückfahren und einsparen, wird dort und weltweit und in insgesamt viel viel größerem Umfang ansteigen. Was also hat es - und betrachten wir es nur vom Standpunkt dieser angeblich drohenden Klimakatastrophe siehe oben - für einen Sinn, bei uns einzusparen? Die Welt wird das auf gar keinen Fall retten, denn wir müßten, wie es verkündet wird, SOFORT handeln, weltweit! 

Es gibt also gar keine Lösung auf absehbare Zeit. Peterson geht sogar noch weiter, und zitiert Bjorn Lomborg (den wir auch hier bereits vorgestellt haben). Der die sogenannten Millenniumsziele der UNO anführt, die aus 200 Zielen bestehen, die wir erreichen müssen, weil sie als große Weltprobleme gelten, die es unbedingt zu lösen gilt. 200 Ziele weil Problemlösungen? Das, sagt Peterson, ist alles andere als ein Plan. Das ist bestenfalls eine Wunschliste. Um einen Plan zu entwickeln, müßte man Prioritäten setzen. 

Aber das geht nicht so einfach. Denn jeder dieser 200 Punkte hat seine Bedingungen und Notwendigkeiten, die unerläßlich und dringend und miteinander sogar verknüpft sind. Man kann nicht sagen, verzichten wir noch dreißig Jahre auf sauberes Trinkwasser, lassen wir so und so viele Millionen Kinder jährlich weiter verhungern, denn wir müssen erst einmal das Klima retten.

Also hat sich Lomborg zusammen mit einer Reihe von Nobelpreisträgern und Wissenschaftlern hingesetzt und Punkt für Punkt durchgearbeitet, auf Umsetzung, ROI (roll over investment, also in welcher Frist bringt eine Lösung mehr als sie kostet), sowie natürlich Dringlichkeit abgeklopft und gegeneinander abgewogen, und ist damit auf die vordringlichstem zwanzig Weltprobleme gekommen. Mit einem Gesamtfinanzierungsbedarf von 75 Milliarden Dollar. Das Ergebnis? Die globale Erwärmung kommt auf dieser Liste mit den zwölf vordringlichsten Problemen nicht einmal vor, so unwichtig ist sie im Vergleich. Die wahren Probleme haben praktisch alle mit der Ernährung der Weltbevölkerung zu tun. 

Und dann kommt man bei uns daher und will das Weltklima retten? Wie soll das die Menschen vereinen, worin, worauf zu? Zuerst einmal weiß man ja gar nicht, was man da wirklich tun könnte. Diese Art zu denken bezeichnet Peterson als "low resolution thinking", also als "Denken mit geringer Tiefenschärfe", könnte man sagen. Oder: Darüber hat doch noch niemand ernsthaft nachgedacht*. Also führt das zu rein gar nichts.

Vielleicht gelingt es, aus den nunmehr nicht mehr verhungernden Kindern der Welt zehn Millionen Genies hervorzubringen, soll so sein. Dann sollen die sich über das Weltklima den Kopf zerbrechen. Wir haben aber andere Probleme viel dringender vor uns liegen, und damit sollten wir uns befassen. Zumal wir ja für die angebliche Klimakatastrophe sowieso keine (kurz- und mittelfristige) Lösung haben, das sagen ja sogar die Klimaalarmisten selber.

Also ist es absolut vernünftig, sich einmal um die Probleme zu kümmern, die erstens dringend sind (und daran kann ja wohl kein Zweifel bestehen, daß Hunger ein dringendes Problem ist) und zweitens, für die wir eine Lösung haben oder absehbar erarbeiten und umsetzen können. 

Aber statt uns konzentriert um diese ganz handfesten und echten Probleme zu kümmern, fühlen wir uns als gute Menschen, weil wir uns über die globale Erwärmung Sorgen machen. Ist uns überhaupt klar, warum es der nördlichen Hemisphäre so gut geht, worauf der Wohlstand dort beruht? Weil man dort aufgehört hat Holz, sondern stattdessen Kohle zu verfeuern, die eine weit höhere Energieeffizienz hat. 

Also, was sollen wir nun tun? Statt Kohle wieder Holz zu verbrennen, denn das ist es ja, worauf es derzeit bei den Klimarettern hinausläuft? Ist es wirklich besser, Wälder abzuholzen, als Kohle zu verfeuern?  Will man wirklich aufhören, Wärme zu erzeugen? Elektrizität zu nutzen? Autos zu lenken, oder mit Zügen zu fahren? Ist uns klar, daß das alles und immer enorm viel Energie braucht? Will auch nur einer auf sein iPhone verzichten?

All diese Dinge sind komplex, ja sie sind unglaublich komplex, wir sollten uns doch keine Illusionen machen, sagt Peterson. Deshalb wird uns ein Kampf gegen die Erderwärmung sicher nicht vereinen. Unabhängig davon daß wir gar nicht wissen, was wir dagegen effizient unternehmen könnten, ohne daß es gigantische Folgewirkungen hat. Und im übrigen ist es auch kein brennendes Problem. Es ist bedeutungslos, verglichen mit anderem.

Nachtrag: Freilich ist der VdZ der Meinung, daß auch die angeführten Weltprobleme NICHT "global" (im Sinne von zentralistisch, zentral gesteuert etc.) gelöst werden können und sollen, ja dürfen. Solch ein Denken führt genauso zu nichts. Man kann etwas zwar "global" betrachten, aber das ist eher einer statistischen Aufgabe zu vergleichen. Aus der man freilich das eine oder andere erkennen kann, insofern ist diese Liste Lomborgs nicht sinnlos, und Petersons Vergleich bleibt zulässig. Was er hier vorträgt, ist ja am besten so zu verstehen, daß man es als "Methode zur Urteils- und Entscheidungsfindung" betrachten sollte.

Man darf sich aber von solchen Betrachtungen (über die Inhalte) nicht dazu verführen lassen, die Erde wie einen Gesamtmechanismus zu betrachten, an dem man von außen herummanipulieren könnte, um gewünschte Gesamtergebnisse zu erzielen. "Welthunger" ist keine Handlungsagenda! Das Übel am Klimawahn ist deshalb (auch), daß er über diesen Anspruch der Globalität=Zentralisierung die Handlungsfähigkeit der EINZELNEN, jeweils von diesen oder solchen Problemen geplagten Länder und Völker beeinträchtigt, und unzulässige und problemverschärfende Verantwortungslinien erfindet






*Das war auch das Fazit von Hans Werner Sinn bei seiner legendären Analyse der sogenannten Energiewende in Deutschland. Bei der er schon 2013 zu haarsträubenden Ergebnissen gekommen ist, die nur ein Urteil zulassen: Völlig sinn- und wirkungslos verschwendete volkswirtschaftliche Ressourcen.





*191218*