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Mittwoch, 20. März 2019

Homöopathie und Alchemie

In einer kurzen Einführung behandelt Udo Pollmer den deutschen Mediziner und Chemiker Samuel Hahnemann, den "Erfinder der Homöopathie". Und er stellt ihn als "ersten deutschen Lebensmittelchemiker und Verbraucherschützer" vor, ohne auf seine Heilmethoden weiter einzugehen. Die aus der alchemistischen Idee entstanden, daß sich die Eigenschaften des einen Gegenstandes auf einen anderen durch zwei Methoden übertragen ließen: Hitze und Schütteln. 

Die Idee zu den niedrigen Dosen entstammt der richtigen Annahme, daß kein Stoff aus sich heraus giftig oder schädlich ist, sondern daß diese Wirkung mit der Dosis zu tun hat, in der man damit konfrontiert ist. Um diese zu messen, entwickelte Hahnemann als erster deutscher Chemiker Verfahren, die etwa den Bleigehalt im Wein testen konnten. Ein beliebtes "Weinsüßungsmittel", das aber in Gicht oder gar Tod verheerende Wirkungen hatte. In geringer Dosis aber konnte kein Stoff schaden. Also stellte er Substanzen her (die im wesentlichen Weingeistlösung waren), die diese Stoffe in ganz geringen Dosen enthielten. Im Grunde also ein rein allopathisches Denken!

Der Begriff "Potenzen" entstand erst Anfang des 19. Jahrhunderts, denn die farblosen Substanzen waren ihm zu wenig attraktiv. Also, so Pollmer, erfand er den Begriff "Potenzen", der sie fortan geheimnisvoller machte. Mit Erfolg. Bis heute ist diese alchemistische Vorstellung mit der Homöopathie verbunden. Sie ist aber mehr als bloßes "Image", das man bekämpfen sollte oder könnte. Sie ist "Wille".

Interessanterweise sah Hahnemann die Homöopathie als symptombezogene Medizin, in der gemäß dem alten alchemistischen Grundsatz Gleiches mit Gleichem bekämpft werden sollte. Während er die Allopathie als Kampf gegen die Ursache sah. Heute wird ja meist das genaue Gegenteil behauptet! 

Und man meint damit wohl den evidenzbasierten Ansatz, der der Schulmedizin zugrunde liegt. Hahnemanns Kritik an ihr bezog sich vor allem darauf, daß die Nebenwirkungen dieser Arzneien den Krankheitszustand des Patienten oft verkomplizierten. Und das war zum Wissensstand des auslaufenden 18. Jahrhunderts wohl auch tatsächlich oft der Fall. Ob es heute besser oder anders ist, wagt der VdZ freilich zu bezweifeln. Sie ist damit eher das oft unvermeidbare "geringere Übel". So meint man zu sagen. Aber - ist das wirklich so? Oder ist es nicht die Seite der völligen Überschätzung dessen, was man heute "Wissenschaft" nennt? Liegt die Wahrheit gar nicht in der Wahl zwischen den beiden, sondern liegt sie eher ganz woanders? Ist Rationalismus nicht eher die Erfüllung, nicht die Antithese der Magie?

Weil die Heilung ganz woanders liegt. In der Gestalt. Damit wäre sie aber dem Menschen (als Arzt, als Heiler) ohnehin unzugänglich. Denn es gibt die vollkommene Gestalt nicht, sieht man von Jesus Christus (und seiner Mutter) ab. Und ist nicht Heil-sein eine Frage der Fähigkeit der Selbstaktivierung zum Reinen, Vollkommenen hin? Damit wäre die gesamte heutige Medizin - allopathisch wie homöopathisch - sobald sie meint, "heilen" zu können, purer Wahn.

(Wird fortgesetzt)






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