Nachdem er in seinem ebenso umfangreichen wie dichten Werk "Philosophie der Lebendigen Welt" (1. Aufl. 1940) sämtlichen Lebensvorgängen naturwissenschaftlich ebenso, wie philosophisch - ontologisch nachgegangen ist, kommt Richard Woltereck zu einem Schluß, der wirkt, als habe er ihn selbst ein wenig überrascht. Und er - der sich Evolutionist nennt - kommt zu einem bemerkenswerten Paradigma des Lebens:
"Endlich erwähnen wir noch die volkstümliche Meinung, daß persönliche Fortdauer das höchste Ziel des menschlichen, und da dieses die höchste Lebensform darstellt, überhaupt des irdischen Lebens bilde.
Dieser Gedanke steht wie die vorher genannten Lehren in deutlichem Gegensatz zu der Lehre, die uns eine ontologische Prüfung des gesamten Lebens erteilt hat: nicht Fortdauer, nicht Stabilisierung, nicht Nützlichkeit ist Wertziel des Lebens, sondern Vollendung, Veredelung und unbegrenzte Eröffnung zweckfreier Werte."
Woltereck's Ansicht deckt sich übrigens mit einer Feststellung, die sich heute, siebzig Jahre später, wie ein Gerücht in Kreisen auch evolutionistischer Naturwissenschaftler, weitgehend bereits durchgesetzt hat: Selektion und Nützlichkeit sind nicht die fundamentalen Paradigmata der Natur.
"Endlich erwähnen wir noch die volkstümliche Meinung, daß persönliche Fortdauer das höchste Ziel des menschlichen, und da dieses die höchste Lebensform darstellt, überhaupt des irdischen Lebens bilde.
Dieser Gedanke steht wie die vorher genannten Lehren in deutlichem Gegensatz zu der Lehre, die uns eine ontologische Prüfung des gesamten Lebens erteilt hat: nicht Fortdauer, nicht Stabilisierung, nicht Nützlichkeit ist Wertziel des Lebens, sondern Vollendung, Veredelung und unbegrenzte Eröffnung zweckfreier Werte."
Woltereck's Ansicht deckt sich übrigens mit einer Feststellung, die sich heute, siebzig Jahre später, wie ein Gerücht in Kreisen auch evolutionistischer Naturwissenschaftler, weitgehend bereits durchgesetzt hat: Selektion und Nützlichkeit sind nicht die fundamentalen Paradigmata der Natur.
*300710*