Autor Jeff Markovits-Rothstein: Wenn Sie diesem Link folgen, können Sie erfahren, wie die amerikanische Buchautorin, App-Entwicklerin und Unternehmerin Clara Shih im Standard Ihnen erklärt, daß social networking "sexy" macht. Kunden würden Unternehmen, die auf Facebook aktiv wären, besser beurteilen.
Mit solchem Schwachsinn kann die Interviewte nun zwar auf österreichischen Internet - Marketing - Kongressen punkten, wo sie Eröffnungsreden hält. Aber die Wahrheit liegt natürlich genau im Gegenteil, und sie ist so evident, daß sie lange zu argumentieren nicht einmal lohnt, weil sich die Wirklichkeit auf ganz anderen Ebenen abspielt, als hier durchschimmern. Außerdem habe ich noch zu tun, mein Aufzug hat den Dienst quittiert, und in der 5th ist ein Megastau, wie immer am Freitag, sodaß ich den Termin um 7 pm in Jersey kaum noch erreichen werde, wenn ich nicht gleich losfahre.
Mit solchem Schwachsinn kann die Interviewte nun zwar auf österreichischen Internet - Marketing - Kongressen punkten, wo sie Eröffnungsreden hält. Aber die Wahrheit liegt natürlich genau im Gegenteil, und sie ist so evident, daß sie lange zu argumentieren nicht einmal lohnt, weil sich die Wirklichkeit auf ganz anderen Ebenen abspielt, als hier durchschimmern. Außerdem habe ich noch zu tun, mein Aufzug hat den Dienst quittiert, und in der 5th ist ein Megastau, wie immer am Freitag, sodaß ich den Termin um 7 pm in Jersey kaum noch erreichen werde, wenn ich nicht gleich losfahre.
Ich werde deshalb knapp und präzise an einem Beispiel zeigen, was mit Unternehmen passiert, die "menschlich" über facebook aktiv sind: Sie sind wie die "Versteher", die in etwas gefürchtetste weil lächerlichste Punze, die ein Mann sich zulegen kann. Typen, die zwar immer die besten Gespräche mit den Mädels haben, aber dieselben Mädels in jenem Liebeskummer beraten, den sie in ihren Affären mit ANDEREN, den coolen, den Arschlöchern aufreißen (um mich ganz salopper Sprache zu bedienen).
Facebook wird binnen weniger Jahre das fatale Image des "Verlierers" haben, wir werden es erleben. Die auch von der Autorin siehe oben gemeinte Menschlichkeit bedeutet nämlich, daß der "Stärkere" auf den Grund seiner Stärke verzichtet. Jeder "normale" Facebook-Teilnehmer ist dies nur, weil er schwach ist (ich bleibe bei sehr pauschalen Stereotypen, aber sie erzählen am schnellsten, was der Kern meiner These ist). Er möchte etwas, und seine soziale Freude ist die des charakter- weil profillosen Verlierers: Er freut sich, daß er dem anderen ebenfalls sein Profil wegreißen konnte. Nun müssen auch die betteln, sind auf seiner Stufe.
Genau deshalb wird sich auf Facebook das Element der Verachtung dramatisch verbreiten und durchsetzen. Denn JEDER der dort teilnimmt, nimmt auf genau dieser Ebene teil, und er wird dort so lange bearbeitet werden, bis auch sein REALES Profil, sein Sein, zertrümmert, und durch ein behauptetes NLP-Profil ersetzt ist. Damit ist er gestorben.
Soziale Netzwerke, zumindest dieser Art, werden deshalb binnen weniger Jahre - ich rechne mit fünf, maximal zehn - das Image von Slums haben. Man kann deshalb aus marketingtechnischer Hinsicht nur jedem Unternehmen raten (und das tue ich bei meinen Kunden): Hände weg! Denn Ausstiegsszenario gibt es nicht wirklich. Ist das "starke" Profil aufgelöst, gibt es kein (legales) Zurück mehr.
Die "Versteher" waren nie gefragt, denn in Wahrheit weiß jeder, daß die von Ihnen so lautstark mit jedem Dackelblick verkaufte "Menschlichkeit" eine Lüge ist, die ihre Unfähigkeit, ihre wahren Wünsche durchzusetzen, kaschieren soll. Ihre Niederlagen sind also nicht die Niederlagen der "Menschlichkeit", sondern zeigen nur, daß wirkliche Menschlichkeit ganz anders aussieht, und vor allem aber sachlicher ist, als sie gerne hätten. Wenn ich hier zehn Blocks weiter, wo die Mexikaner Tür an Tür wohnen, mein Büro aufmache, ist das vielleicht ein "menschlicher" Zug, die Frage ist aber nur: welcher. Denn ich bin in drei Tagen erledigt, und meine Kunden wären es auch, wenn sie mich dort besuchten.
Wenn Gucci seinen Laden hier im Haus, mit Springbrunnen in der Lounge und Portier und Security verkauft, und stattdessen in einen abgefuckten Lagerschuppen in der Bronx umsteigt - malen Sie sich selbst aus, was passiert. Jahrzehntelang haben ich und meine Kollegen sich bemüht, die Läden upzutraden, das Niveau möglichst nach oben zu schieben - und jetzt sollen sie freiwillig nach unten? Wenn mich jemand fragt, wie er denn mit Facebook und Konsorten verfahren soll, dem rate ich: RAUS, möglichst spektakulär RAUS, und möglichst laut verkünden, daß man NIEMALS DORT REIN geht. Denn sind Sie mal DRIN, und die Kunden verbinden das, können Sie aufhören Umsätze zu MACHEN, dann können Sie froh sein, wenn Sie noch welche aufsammeln, herausschlagen können.
Wenn Gucci seinen Laden hier im Haus, mit Springbrunnen in der Lounge und Portier und Security verkauft, und stattdessen in einen abgefuckten Lagerschuppen in der Bronx umsteigt - malen Sie sich selbst aus, was passiert. Jahrzehntelang haben ich und meine Kollegen sich bemüht, die Läden upzutraden, das Niveau möglichst nach oben zu schieben - und jetzt sollen sie freiwillig nach unten? Wenn mich jemand fragt, wie er denn mit Facebook und Konsorten verfahren soll, dem rate ich: RAUS, möglichst spektakulär RAUS, und möglichst laut verkünden, daß man NIEMALS DORT REIN geht. Denn sind Sie mal DRIN, und die Kunden verbinden das, können Sie aufhören Umsätze zu MACHEN, dann können Sie froh sein, wenn Sie noch welche aufsammeln, herausschlagen können.
Das Internet (speziell in Europa) ist noch jung. Es wird aber auch dort nicht mehr lange dauern, bis der Weihnachtsglanz aus den Augen aller Usergruppen verschwunden ist, und dann wird jedem klar werden, daß die Botschaft, WO und WIE ich etwas kommuniziere, fast mehr aussagt, als die Botschaft selbst. Kunden wollen Sieger, wirklich Sieger, vergessen Sie das nicht, und nicht solche die einem erst erklären müssen, warum sie IN WAHRHEIT die besseren sind.
(Jeff Markovits-Rothstein, unter anderem Absolvent der NYBH, New York Business High, 5th Avenue, New York; Executive Chief Archstone Limited; unter anderem ist er mit der beliebten Kolumne "a day's week" regelmäßiger Autor der New York Post - Wir danken ihm für die Bereitschaft, so rasch einen seiner fabulösen Beiträge beizusteuern - Thanks, Jeff!)
*160710*