E erzählte von einer seltsamen Beobachtung, die er während seiner Zeit als Artillerieoffizier im Zweiten Weltkrieg gemacht hatte:
Während man nämlich erwartet, daß Geschützfeuer und Bombenhagel die Vögel zum Verstummen bringen oder verscheuchen (aber: wo sollten sie hin?) würde, ist genau das Gegenteil der Fall.
Sie singen.
Speziell Amseln, ist ihm aufgefallen, beginnen mit dem Lärm der Detonationen ... um die Wette zu lärmen, und singen als ginge es um einen Wettbewerb. Sie bleiben zwar, was die Lautstärke anbetrifft, chancenlos, aber sie lassen sich umgekehrt von keinem noch so gewaltigen Krachen vertreiben oder abhalten. Angeblich, so E, sei das auch bei Bombenangriffen in den Städten beobachtet worden.
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Ornithologen warnen immer wieder, daß die Gefahr von Windrädern für die Vogelwelt deutlich unterschätzt wird. In deren weitem Umkreis stirbt rasch und weitgehend die Vogelwelt ab, oder wandert aus. Das hat zum einen damit zu tun, daß die Rotationsblätter je nach regionalen Verhältnissen STÜNDLICH bis zu fünfhundert Vögel (!) töten: die Piepmätze geraten, wenn sie nicht direkt mit ihnen zusammenprallen, in den Sog der Rotoren, und werden zur Erde geschleudert.
Zum zweiten erzeugen die Rotationsblätter vorbeihuschende Schatten, die den Vögeln nach angeborenen Schemata (sie können sich also nicht "daran gewöhnen") Gefahr signalisieren. Damit nehmen sie den Vögeln auch jene Ruhe, die sie zum Nisten bräuchten.
Zum dritten ist noch der Lärmfaktor zu veranschlagen, denn Windräder erzeugen deutlich mehr Lärm, als man von weitem (und so sieht man sie ja meist) annehmen würde.
*190710*