Friedrich Schelling sagt einmal, daß im Produzieren der Mensch nicht mit sich selbst, sondern mit etwas außer ihm beschäftigt sei.
"Und gerade darum ist Gott der große Selige, [...] weil alle seine Gedanken immerwährend in dem sind, was außer ihm ist, in seiner Schöpfung. Er allein hat mit sich nichts zu tun, denn er ist seines Seins a priori sicher und gewiß."
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*300710*
"Der schöpferische Mensch wird von den Wundern der Welt, nach Goethes Worten, nicht bloß, wie die anderen ergriffen, sondern dringt bis in die Ursachen der Bezauberung und genießt so die Harmonien, durch die alles Wunderwürdige geworden ist und in denen es besteht. In der Selbstherrlichkeit seines Tuns bringt er hervor, was ist. Sein Selbstgefühl und Schöpfertum sind eins mit dem Dasein der Urgestalten. Er steht in einer göttlichen Welt, mit deren Leben er selbst auf wunderbare Weise verbunden ist, so daß er zu ihr spricht, und sie zu ihm, und beides nur Eine Stimme ist."
Walter F. Otto in "Der Dichter und die Alten Götter"
*300710*