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Dienstag, 8. Januar 2013

Destruierung der Geschlechterrollen

aus 2008) Tja, die Gehirnwäsche samt staatlich gelenkter Umerziehung läuft ... und ich behaupte, daß das erst die zartesten, aber wirksamen Anfänge sind, die über die Mißbräuche an Kunstbudgets laufen. Hier in der größenwahnsinnigen, dabei strohdummen Illusion der Disponibilität sogar der Geschlechterfiguralität. Der Schaden liegt dabei ganz woanders als in "bloßem Rollenverhalten" - er liegt im prinzipiellen Wahn. Und hier liegt auch der pädagogische Ertrag wie das Ziel solcher Narreteien.

Welche Verzweiflung kommt auf die (v.a. jungen - die alten betrifft das ja kaum noch) Menschen zu - mehr und mehr geht es ums eigentlichste Menschsein, das durch nichts mehr über dem Abgrund gehalten wird. Nichts wird mehr bleiben außer unendlicher Schrecken - und aggressivster Wille zum Positivismus. Der Horror der allernächsten Zukunft ist längst unabwendbar.

man(n) wird mensch - Prozess-Theater / Performance
Am 12. und 13. Juni in St. Pölten

Von Philipp und Stefan Lirsch mit anschließendem Dialog zum Thema

ST. PÖLTEN, 12.6., 19.30 Uhr und 13.6., 11.00 Uhr
frei.raum — Jugendkulturhalle, Eintritt: 8€ | 4€ (bis 21 Jahre)
Adresse: Herzogenburger Str. 20, Reservierung: manwirdmensch@gmx.at
Internet: www.freiraum-stp.com , Tel 0650/55 20 140

Informationen und aktuelle Auftrittstermine findest du unter
www.veranstaltungen.kulturvernetzung.at (Suche: man(n) wird mensch)
oder www.theaterspielplan.at/index.php?pagePos=32&id_event_cluster=330029
und mit deiner persönlichen Anfrage bei: manwirdmensch@gmx.at

KOMMENTAR ZUM STÜCK
Was bedeutet “man(n) wird mensch” aus fachlicher Sicht bzw. was kann es bedeuten…
auch in Hinsicht auf Arbeit mit geschlechtshomogenen bzw. geschlechtsheterogen Gruppen…

Die Performance “man(n) wird mensch” der Brüder Lirsch ist ein herausragendes künstlerisches, aber auch ein pädagogisches Meisterstück. Hier wird nicht nur der Auseinandersetzung mit dem Thema “Mann-Sein” Rechnung getragen, das Stück präsentiert auch auf tiefgreifende, berührende Weise eine Dekonstruktion jeglicher geschlechtsbezogener, aufgesetzter Rollen, die ein Mensch in seinem Leben durch Sozialisation erfährt. Das Stück durchläuft den Prozess des “undoing gender”, und als Zuschauer aber auch als Frau, als Zuschauerin ist man selbst ein Teil dieses Prozesses, indem man als Mensch mit seinen eigenen Rollen und Zuschreibungen konfrontiert wird. In der geschlechtssensiblen Jugendarbeit in Vorarlberg ist es seit Jahren ein Schwerpunkt in der Arbeit mit jungen Menschen, ihnen unterschiedliches Rollenverhalten und dessen Vor- und Nachteile bewusst zu machen und ihnen so die Möglichkeit zu bieten frei in die Zukunft zu entscheiden. Zum Beispiel bekommen Mädchen die Möglichkeit in männertypische Berufe zu schnuppern oder Jungen erleben Vorbilder, für die Haushalt und Kindererziehung eine Selbstverständlichkeit ist. Was eine gesellschaftliche Veränderung in ganz kleinen Etappen ausmacht zeigt “man(n) wird mensch” in 50 Minuten. Dass Jugendliche beiderlei Geschlechts sich intensiv in den Dialogrunden nach dem Stück einbrachten, zeigt, wie sehr sie einerseits beeindruckt waren von der Leistung der beiden Schauspieler aber auch, dass sie die Botschaft verstanden hatten: “Sei ganz und gar du selbst, und bleibe dir treu”. (Sagara Anja Rümmele, Koordinatorin für Offene Jugendarbeit, Leitung AG Mädchenarbeit)

Aussender: Philipp - Stefan Lirsch, manwirdmensch@gmx.at