In seinem Klassiker der Wissenschaftsliteratur "Ebbe und Flut" zeigt G. H. Darwin ein Bild von der Erde, das fern jeder mystifizierenden Esoterik die Welt als hoch komplexes System vor Augen stellt. Das als Organismus zu sehen zwar zu weit griffe, weil man von "Eigenleben" nicht im selben Sinn wie bei Organismen sprechen kann, das aber mit zahllosen Faktoren interagiert, und von einem einfachhin bestimmbaren Zustand weit entfernt ist. Es als Ansammlung von Elementen zu sehen, die einfach für sich gesehen werden können, blieb der heutigen Oberflächlichkeit vorbehalten.
Vielmehr ist die Erde also einem "wabernden Gelierkörper" zu vergleichen. Darwin entwickelt ein Modell, dem als Grundlage die Vorstellung eines rotierenden Flüssigkeitskörpers (mit einer Oberflächenhärte wie Stahl) zugrundeliegt, der in einem Wechselspiel mit Anziehungskräften von Mond- und Planetenmassen steht. Die Zustände auch des Meeres erklären sich am besten, wenn man sie als Wellenverhalten begreift.
Wo eins ins andere greift, und bestenfalls in abgegrenzten Teilen vorhersagbar sind, niemals aber im Ganzen. Hochkritisches System nennt es die Kybernetik des mittleren 20. Jhds. Von einem Ansteigen des Meeresspiegels um Millimeter oder Zentimeter zu sprechen, ja nicht einmal in Metern, und auf Ursachen zurückzuführen, wäre einem solcherart wissenschaftlichem Geist niemals eingefallen. Solche Aussagen sind schon prinzipiell nicht machbar.
Wo eins ins andere greift, und bestenfalls in abgegrenzten Teilen vorhersagbar sind, niemals aber im Ganzen. Hochkritisches System nennt es die Kybernetik des mittleren 20. Jhds. Von einem Ansteigen des Meeresspiegels um Millimeter oder Zentimeter zu sprechen, ja nicht einmal in Metern, und auf Ursachen zurückzuführen, wäre einem solcherart wissenschaftlichem Geist niemals eingefallen. Solche Aussagen sind schon prinzipiell nicht machbar.
Anhand der berühmten Studien des Schweizer Professors Forel am Genfer See aus dem 19. Jhd. zeigt Darwin (der mit dem Evolutionsforscher nichts zu tun hat), daß sich Wasser physikalisch nicht einfach wie ein totes Gebräu verhält, das auf der Erde herumliegt wie in einem Versuchsbehälter. Vielmehr ist es gekennzeichnet von unzähligen Bewegungen und Ausdehnungszuständen, und interagiert ständig mit externen Faktoren, am deutlichsten mit der Luft, der Erde selbst, ja sogar mit dem Weltall.
Und alles wirkt sich aus, und alles wirkt sich aufeinander aus. Das Wasser auf die Luft, die Luft auf das Wasser. Die Erdkruste selbst ist viel eher als Flüssigkeit zu verstehen, denn als starres Becken. Studien an Wellen und deren Verhalten zeigen, daß selbst so ein eingegrenztes Wasserreservoir ständig "wabert", sich wie ein in unterschiedlichsten Rhythmen - die sich überlagern, die interagieren - pulsierendes Gelee verhält. Die Wasserstände schwanken ständig, in unterschiedlichsten Rhythmen, und aufgrund unterschiedlichster - auch menschlicher - Ursachen. Temperaturen, das Verhalten von Wasserschichten unterschiedlicher Temperaturen, die sich wie eigene Körper zueinander verhalten, minimale Erdstöße, die sehr häufig sind, ja selbst ein Schiff, das den See befährt, die Luft in ihren kaum je festzunagelnden Zuständen und Drücken wirken sich auf dieses pausenlose Schwingungsverhalten aus.
Vergleichbare Studien am Meer haben gezeigt, daß dies auch dort nicht anders ist. In größerem Maßstab verhält sich das Meer wie der Genfer See (und übrigens jede Gewässerart, auch Flüsse), das in selbstähnlichen Prozessen sämtliche Zustände kleinerer Gewässer enthält, nur ins Größere extrapoliert.
Darwin zeigt aber vor allem, womit wir es zu tun haben, wenn wir täglich mit meteorologischen Daten, ja überhaupt mit Zustandsberichten überschwemmt werden, und unser Bild von der Erde völlig verrückt. Keinesfalls sind all das einfach "meßbare" Größen, sondern mit ungefähren Berichten vergleichbar, subjektiven, gewichteten Berichten, die auf ihre Relevanz hin geglättet und vereinfacht sind, sonst könnte gar nichts ausgesagt werden. Deshalb greift man zu Mittelwerten und vor allem zu Bezugsgrößen, die nur relatives Verhalten aussagen.
Wer dies an solch redlichen Untersuchungen einmal gesehen hat, verliert jeden Glauben an Alarmberichte über "Meereshöhen" und "Klimaveränderungsberichte". Die mit Aussagen agieren, die in dieser Form gar nie gemacht werden können. Sich beim Klimawahn also auf "Wissenschaftlichkeit" zu berufen, ist an sich bereits Verstiegenheit. Alles das sagt etwas aus über den Zustand der Zeit und unserer Unkultur. Aber nicht über das Meer und das "Klima".
Der Klimawahn ist ein (Ersatz-)Phänomen des religiösen Haushalts, aber keines der Wissenschaft.
Der Klimawahn ist ein (Ersatz-)Phänomen des religiösen Haushalts, aber keines der Wissenschaft.
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