Ein hörenswerter Vortrag des Schweizer Bischofs Vitus Huonder vom Juli 2015. Völlig richtig weist dabei Huonder darauf in, daß die Betrachtung der Natur der Ehe als hierarchisches Zueinander gerade heute wichtig ist. Weil sie zu einer realistischen Einschätzung der heutigen Probleme in Ehe und Familie (und so vieler Probleme darüber hinaus) führt. Wenn man diese Dimension, wie es heute so oft, ja gewohnheitsmäßig, auch in sogenannten katholischen Kreisen, deren Kennzeichen ja gestrichen volle Hosen und schlotternde Knie sind, geschieht, geht man am eigentlichen Ansatz vorbei, Probleme auch lösen zu können. (Sodaß manche, die sich katholisch nennen, ja seine Aussagen gleich im Anschluß an diese Aussagen wieder zu relativieren müssen meinten. Sie beweisen nur, was ohnehin täglich Brot ist: daß sie vor der Gegenwart die Augen schließen.)
Man beachte alleine auch die großartigen Hinweise der Zusammenhänge mit dem Stand, der gesellschaftlichen Organisation und Ordnung (und damit individuelle Identität), die Huonder anfaßt. "Paulinischer Realismus," meint der Bischof, "auch der wird oft zu wenig beachtet." Der VdZ kennt keinen Bischof im deutschsprachigen Raum, der diese Weite der Realität auch nur annähernd erfaßt zu haben scheint. Was fast alles, was zu diesem Thema gemeiniglich und auch von den Frömmlichsten gesagt wird, zu einem wesenlosen Gefasel macht. Sie haben alle Angst. Oder gar: keinen Glauben? Wollen wir nicht annehmen. Eine Weite aber, die Huonders Vortrag zu einer eigentlich poetologischen, poetischen Aussage führt. Denn wie Welt wird aus Poesie.
Eine Wohltat deshalb, so manche sehr präzise, auch die Fülle und Tiefe der katholischen Anthropologie andeutende, in ihrem direkten Verweis auf die Praxis, die Realität, von der wir umgeben sind. Die hier eine äußerst brauchbare Rundumsicht der Ehe wie der Weisheit der Kirche bietet. Das ist der Glaube, in dem man sich als Mensch heimisch fühlen kann. "Mehr zu wissen", sagt der Bischof, "braucht es nicht."
Naja, da kann man ihm angesichts seines Vortrags gar nicht wirklich widersprechen. Man braucht nur offene und weite Ohren. Ein weites Herz. Erst dann kann man "argumentieren". Denn man kann nur doisputieren, wenn die Weite der Persönlichkeit (in ihrer Transzendenz) einen Inhalt überhaupt aufzufassen (was eigentlich heißt: sich an etwas Unausschöpfliches, nur zu Schauendes anhangen, das zu Schauende mit dem zu Denkenden - mit der Sprache, dem Wort - überein zu bringen) vermag.
Naja, da kann man ihm angesichts seines Vortrags gar nicht wirklich widersprechen. Man braucht nur offene und weite Ohren. Ein weites Herz. Erst dann kann man "argumentieren". Denn man kann nur doisputieren, wenn die Weite der Persönlichkeit (in ihrer Transzendenz) einen Inhalt überhaupt aufzufassen (was eigentlich heißt: sich an etwas Unausschöpfliches, nur zu Schauendes anhangen, das zu Schauende mit dem zu Denkenden - mit der Sprache, dem Wort - überein zu bringen) vermag.
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