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Mittwoch, 21. Oktober 2015

Umwandlung von Staatsgemeinschaften in Gesinnungsgemeinschaften

Akif Pirincci (ab ca. min. 1:39) wurde auf diese Rede in Dresden am 19. Oktober 2015 hin von seinen Verlagen gekündigt. Auch vorhandene, bereits gedruckte Bücher werden nicht mehr ausgeliefert. Was umso bemerkenswerter ist, als die Verlage in einer gemeinsamen Erklärung sich auf siene "belletristischen Werke" beziehen, nur solche hätten sie ja bislang veröffentlicht. Das erschwert den Umstand ihrer Schuld. Daß es genau zum Zeitpunkt passiert, in dem Pirincci den nächsten neuralgischen Punkt getroffen hat - die "Große Verschwultheit" unserer Gesellschaften, als Synonym für die abscheuliche Selbstauflösung, der wir unterliegen - ist kein Zufall. (Wie man hört, hat mittlerweile sogar sein Website-Master den Vertrag gekündigt.)

Der VdZ hat das Video in den entsprechenden Passagen gehört. Er kann nichts finden, was die Vorwürfe, die nun einen wahren Existenzvernichtungssturm ausgelöst haben, rechtfertigen könnte. Wirklich nichts. Die Art, wie Pirincci von KZs spricht? Ist ganz Deutschland der Sprache (als Sinneinheit) nicht mehr mächtig, und reagiert nur noch - wie Ausländer - auf mühsam transkripierte Einzelworte? (Denn das Wort "KZ" war von Pirincci in ganz anderem, ja gegenteiligem und warnendem Sinn gemeint, als ihm reflexartig und ohne Nachzudenken unterstellt wurde. Wie am Video nachzuhören, war er es, der auf das KZ als Instrument der politically Correcten - auch gegen ihn eingesetzt - hinwies.)

Der Dank für diese interessanten Beobachtungen gilt aber nicht zuletzt auch der Szene zahlloser Pseudokatholiken, die nichts Eiligeres zu tun hatten, als sich "sofort zu distanzieren". Immerhin wollen ja alle beweisen, auch sie, daß sie zu den attestierbaren Heiligen gehören.

Der VdZ distanziert sich vice versa ausdrücklich von diesen Kriechern, die - bei aller vorgeheuchelten "kritischen Distanz", ja oft genau im Maß ihrer Distanzierung - pure Karrieristen sind (und so nebenbei: typische Chamäleon-Linke jener Szene, der der seltsame Makel "Rechte" zu sein nur aus dieser notorischen Anbiederei anhängt, und davon wimmelt die "rechte" Szene nur so, je nach Erwartungshaltung), die Weltoffenheit wie so üblich mit Kulturtaffektiertheit tarnen und tarnten. Auch sie sind nun deklariert. Wahrheit als lebendige Wirklichkeit zeigt sich immer in der Scheidung der Geister. (Aber gut, vermutlich ist der VdZ ja auch kein Katholik. Newman meinte da ja so etwas ... wer sündige, glaube nicht, sei also kein Katholik, zgumindst sinngemäß.)

Sollte der Leser freilich ganz unchristliche Verachtung für diese Szenen der Selbstgerechten und Gerechtbaren durchspüren, so empfindet er vermutlich durchaus richtig. Und weil es eh schon egal ist: Dazu gehören natürlich auch jene zahllosen twitter-intellektualistischen Schleimscheißer, die bestimmte gefallene Stichworte zur Rechtfertigung heranziehen, um ihren offenbar gewordenen Winzschniedel als Ausweis der Unfähigkeit, auch nur irgendein Werk zu errichten (weil am Scheitern ja andere schuld sind, wie es die Mutti immer sagt) zu bedecken.

Den Ton von Akif Pirincci fander VdZ vor Jahren auch gewöhnungsbedürftig. Aber mittlerweile ist er der Auffassung, daß dieser exakt den Sachverhalt trifft, weil Inhalt zur Fom gefunden hat. Pirincci beschreibt den Zustand in unseren Ländern auf den Punkt. Nur ist das vielen zuviel Wahrheit, selbst bei dieser Pegida-Demonstration, in deren Rahmen Pirincci sprach. Die konsumiert man lieber zum Kuchen beim Nachmittagstee, und gibt sophistisch verbrämte Feigheit für Kultur aus. Aber die nüchternen Wirklichkeiten sind sogar noch viel drastischer.

Der VdZ sagt es noch einmal: Er lehnt das was als "direkte Demokratie" genannt wird, aus prinzipiellen Gründen ab. Aber er versteht diese Forderung als der Notwehr entstammendes Resultat des Versagens des entscheidenden Moments von Herrschaft: der Einbeziehung der "Stände", des Volkes, als maßgebliche Ratgeber.

Dies alles in einer Situation, in der Parallelgesellschaften längst - aber mutwillig (wenn auch über Jahrzehnte der "kleinen Schritte") herbeigeführte - Realität sind, und wir einer unbeherrschbaren nächsten Zukunft gegenüberstehen, die den Vorgängen in den letzten Jahrzehnten Roms verblüffend gleicht.  In der Roms Bürger diese neuen Gesellschaftssegmente, die in einer Totalauflösung der Kultur (als Gesellschaft) endeten, sogar noch finanziert haben. Die Folge waren Jahrhunderte ungeheurer Brutalität, in denen sich eine neue Gesellschaft - das heutige Europa - erst finden mußte.

Der VdZ hat keinen Zweifel, daß es zu einer breiten Bewegung von "defense leagues" in Europa kommen wird. Eine Unterdrückung von Bewegungen wie Pegida ist wie der Versuch, einen Eisberg unter Wasser zu halten, von dem die meisten gar nicht wissen, daß sie diesem Teil - unter Wasser - angehören. Es werden jene Gegenbewegungen sein, die den bereits initiierten, etablierten Sondergesellschaften (alles andere anzunehmen, von Integration zu quatschen, ist längst leere Luft) wie in einem Ensemble von Enklaven gegenüberstehen werden. Als Produkt der von der Politik zu verantwortenden Transformation in imperative Gebilde, die nur noch durch Gewalt zusammen- (weil auseinander-) gehalten werden können.

Interessant auch die Details, die aus dem Video zu den Organisatoria (am Schluß des Videos) bekannt werden. Wo man (wer?) offenbar den zehntausenden Demonstranten die Abmarschwege ziemlich eng machte. Um zu provozieren? Was hier passiert ist immerhin und nicht zuletzt ein Kampf der Muttersöhnchen als Massenprodukt der letzten Jahrzehnte gegen die (wenigstens versucht seiende solche zu sein) Vätersöhne. Das kann heute nur eine Minderheit sein.

Dabei: Männer braucht das Land! Und nur das: Männer.






Nachtrag: Das Originalzitat von Pirincci. Es nimmt bezug auf eine erzählte Geschichte, in der einem Kritiker der ungebremsten Zuwanderung von einem Bürgermeister gesagt wurde, er könne ja das Land verlassen, wenn es ihm nicht passe.

"Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn es gefälligst nicht pariert. Es gäbe natürlich andere Alternativen. Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb."



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