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Samstag, 3. März 2018

Da wird es ziemlich amüsant

Manches läßt sich sowieso nur mit gewissem Humor kommentieren. So wie die Politik des türkischen Fuzziwuzzi Erdogan. Dem zum Staatsmann etwas Entscheidendes fehlt: Zu begreifen, daß "Wünschen und Wollen" mit "Ziel" nicht identisch ist. Dazu bräuchte es freilich - Kultur. Die wurde den Türken aber seit Jahrhunderten, spätestens seit dem Säkularisten per excellence, Atatürk genannt, ausgetrieben. Etwas, das per se nomadischen Türken - das Bild der Türkei täuscht ja enorm, denn die türkischen, im 12. Jahrhundert eingewanderten Stämme haben die lokalen, uralten kulturellen Traditionen verpflichtete Bevölkerung schlicht niedergewalzt - aber ohnehin nur spärlich, die sie im Rausch ihrer Wohlstandserfolge bald gar nicht mehr hatten.

Seit Jahrhunderten. Der "kranke Mann am Bosporus" ist lange zuvor schon zu einer stinkenden Pestleiche geworden, die seit Atatürk ihren tiefen inneren Verfall durch iPods und westliche Investoren kaschieren konnte.

Oh ja, mein Gott, es gibt noch Kultur in der Türkei. Da und dort. Vermutlich. Wir wollen es nicht ausschließen, nur weil wir es noch nicht gefunden haben. Wo vielleicht lokale Gemeinschaften aus irgendwelchen Gründen das große Ganze ignoriert oder verschlafen haben könnten. (Der VdZ kennt solche Lokalitäten aber nicht, gut, er war ja nicht oft in der Türkei, von der ihn ohnehin nur der Osten interessiert, wo es nach Armenien zugeht, dem ältesten christlichen Teil des Abendlandes. Nomaden wie die Türken sind höchstens als "wissenschaftliche Fallbeispiele" interessant.) 

Aber der Zustand des "großen Führers" Recep Erdogan erzählt viel über die Türkei und noch mehr über den Islam.  Der nämlich nicht in der Lage ist, und der VdZ hat es schon vor etlichen Jahren diagnostiziert, Kultur aufzubauen, das alte Islam-Problem also, wie sie Europa voraussetzt. Denn Kultur heißt, über allem Faktischen hinaus das Ewige präsent zu machen. Das verlangt Abstraktionsvermögen.

Das der Islam mit "Bereitschaft zur Lüge", wenn es den Interessen dient, mit Wahrheit verwechselt hat und bis heute verwechselt, ist systemimmanent. Darum - die Hadithen drücken es nur noch explizit aus, man braucht sie aber nicht, um das zu sehen - lügen die Muslime, wo immer es paßt. Wo Ungläubige ihren Interessen entgegenstehen. Dort ist es sogar - wie im Judentum, auf die Nähe zu welchem sich der Islam ja immer wieder beruft, umso vielsagender der Haß auf die Juden, es ist nämlich der schamgeborene Haß auf die eigene Naturwidrigkeit, in Form von Verlogenheit - erlaubt. 

Nun hat Erdogan (sprich nicht zufällig mit "Erdowan") das nächste Meisterstück geliefert. Denn die Türkei sieht er als große große Macht. Die die arabische Welt zu ordnen hat und vermag. Seine Interessen an Syrien (Damaskus!) hat er dabei nie aufgegeben. Nur kurzfristig schien ihm eine Nähe zum syrischen Raum (weil durch Konsistenz, dem Prinzip jeder Ordnung, so eine solche nur Simulation durch Gewalt sein soll) ordnenden Macht - nur die Russen waren dazu in der Lage - Ertrag zu bringen. 

Kulturlose irrationale Wuzzlinge hält aber nur ihre Phantasie. So die bei Erdogan herrschende, in nichts begründbare, umso vehementer beherrschende Phantasie einer "Herrenmacht Türkei". Um das herbei zu imaginieren ist den Türken seit je alles recht. Den neutürkischen Atatürken ist sowieso alles egal, Hauptsache sie haben ihr iPhone, das sie an den Totenschwatz der Welt - das ist Säkularismus, eine seltenblöde menschliche Regung, die umso prustend-größer daherkommt - anbindet, und umso mehr auf Brutalität angewiesen ist.

Und diese Phantasie hat Erdogan nun erinnert, daß er eigentlich Syrien für seine Zwecke und Träume bräuchte - einer Großmacht Türkei.  Also muß er (der VdZ hat es vor zig Jahren hier bereits ausgedrückt) den Norden von Syrien beherrschen. Selbst der Zweck "Kurdenbekämpfung" ist da nur Vorwand. Es geht um absurde Träume eines Geisteskranken. Der freilich gewissen Unterhaltungswert nicht verweigert. Drum war er ja dieser Tage beim römischen Papst. Da reden zwei, die gar nicht wissen, wovon. Das muß lustig werden.

Also legt es der Wuzzipascha vom Bosporus mit seinen kurzzeitig gefundenen Freunden - schon das ist witzig, denn die Türken waren immer Todfeinde der Russen, wie soll das auch anders gehen! Ja der Konflikt zwischen den beiden Ländern und Völkern hat Europa im 19. Jahrhundert entscheidend mitgestaltet, weil sich in der furchtbaren Verwundung (samt den Folgen wie der russischen Überspannung in Ostasien - Tsushima, Port Arthus etc. etc.) im Krimkrieg ein Machtvakuum in Europa bildete, das der nächste Fuzzi, Bismarck, primitiv ausgenützt hat, um genau jene Primitiven um sich zu sammeln, die seither wie Erdogan von Macht und Größe träumen (drum die "taktische" Nähe der beiden Länder im letzten Jahrhundert) - also (mein Gott, wo waren wir? ach ja, bei den Freunden) hat er sich neue Freunde gesucht. Vladimir Putin. Immerhin haben die Russen (weil Kulturvolk) die Macht, ein Atomkraftwerk zu errichten. Das Erdogan dringend bräuchte, um die Stromversorgung im Land der Plutzerlichter, weil Touristenblitzer (zwei Wochen Antalya für 350 Euro, fullservice, wo kriegt man das schon?) aufrechtzuhalten.

Schießt also das nächste russische Flugzeug ab und massakriert den Piloten. Erdogan? Na natürlich Erdogan, pars pro toto! Noch die Renaissance wußte davon, daß der Auftraggeber der Täter ist.

Und legt sich neuerlich mit den Russen an, mit denen er doch gerade "Freundschaft" geschlossen hat. Nachdem sie ihm den Arsch beim Putschversuch gerettet hatten. Sagt zumindest Putin.  

Aber gut, das ist drei Jahre her. Genug um Kultur wieder zu vergessen. Heute wittert Erdogan seine nächste Chance. Die Amerikaner, genauso sittenlose Irrlichter wie er (beide hängen deshalb am iPhone), scheißen sich auch um nichts, und bleiben einfach mit ein paar hundert Soldaten in Syrien. Gegen alles Völkerrecht. Aber was kümmert das Erdogan. Was kümmert das eine EU? Sie sind doch alle so moralisch. Und so ökumenisch. Und so freundschaftlich. Und so nützlich. Oder nicht. Ach, was hat hier Denken zu suchen? Luftig lustig, heidarjödulliöh, so passiert heute eben Politik, jubilate, schreit da der charismatische Chor im Petersdom dazu!

Und jede Wette, die Amerikaner werden dem Schnurrbartträger vom Bosporus wieder den Arsch küssen. Mit lustvoller Zunge. Endlich wieder eine feste Luft- und Raketenbasis gegen die pöhsen Russen. Die waren ja zuletzt sogar - angeblich, wortmaulig, wie Erdogan eben ist - gefährdet. Mein Gott, was für ein Desaster für die NATO. Washington hat es wieder hingekriegt. Erdogan wieder ein paar iPhone- und Rüstungsmilliarden zugesprochen, jede Wette. Und das mit Arabien ist ja auch nicht so gemeint, hieß es im Telephonat am letzten Sonnpurzeltag. 

Wie wunderbar ist doch der christliche Gott. Hallelujah. Handelt auch ohne daß man sich um Vernunft bemühen muß.

Vorbei. Erdogan war es, er hat es wieder gerichtet. Die Türkei wird wieder in die rußlandfeindliche Allianz der US-NATO einscheren, versprochen. Dafür darf sie im Norden Syriens ihre fetten Großmachts- und Kalifats-Träume vom türkischen Großreich austoben und etwas weiter östlich, dem Irak zu, die super staatsfeindlichen Kurden abschlachten. Feinde einer nationalistischen Türkei zu Millionen abzustechen und auszuhungern hat ja seit Atatürk Tradition. Auch mit deutscher Unterstützung, das bleibt in einer Linie. Gruß an Armenien! Damals war es die türkische Blockhaltung gegenüber den Alliierten, heute ist es die Verhaltung von syrischen Flüchtlingsmillionen. Das paßt alles zusammen.

Mein Gott, wie lustig ist doch Politik mit Muslimen. Und deren Geistesbrüdern, Amerikanisten. Deutschisten. Endlich kann man die so beschwerlichen Gedanken ablegen, es kommt auf keinerlei Konsistenz mehr an! Wort ist doch Schall und Rauch. Und vor allem: Wer war je dumm genug zu glauben, daß das im Islam jemals anders war? Vernunft ist da doch nicht gefragt. Juppeidi. Das wußte Wilhelm II., das wußte Merkel.

Der römische Papst schickt sein Glückwunschtelegramm. Endlich Einheit.

Das kommt davon, wenn man iPhones und Twitter für Kultur hält. Weil man überhaupt keine Ahnung, weil keine sittliche Haltung dazu mehr hat, was Kultur überhaupt ist.






*120218*