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Donnerstag, 15. März 2018

Das Stöckchen wird brav apportiert (2)

Teil 2)





Aber das ist nicht der einzige Irrtum, der sich in diesem Video findet, das ja nur den allgemeinen Stand einer völlig verfehlten Diskussion abbildet, aus welchem Dickicht keiner mehr den Weg zu finden scheint, oft nur aus Mangel an Mut. Einige sind ganz handgreiflich, aber üblich, sind Teil des Rituals, zu dem diese Diskussion geworden ist, in dem neben aller Wirklichkeit Luft mit Sprachblasen und leeren Worthülsen gefüllt wird.

Greifen wir ein paar heraus, wie das Reden von der angeblich positiven Bilanz der Zuwanderung, in der seit 25 Jahren "mehr in den Sozialtopf eingezahlt wurde als (durch direkte Integrationskosten) herausgenommen". Das ist schon deshalb falsch, weil unser Sozialsystem zu weiten Teilen auf einem Generationumlageverfahren beruht, in dem viele der heute eingezahlten Sozialleistungen für nicht einzahlende Volksgruppen - die ganz Jungen, die Alten, die am Arbeitsprozeß irgendwie Nicht-Beteiligten - gedacht ist. Diese Solidarleistung ist direkt abhängig von einem Volksgefüge als Solidargemeinschaft, spricht: als gewachsenes "Großsystem von Verwandten". 

Eine direkte Gegenrechnung "hier eingezahlt - dort herausgenommen" ist deshalb nicht möglich. Oder nur näherungsweise, WENN etwa Zugewanderte ähnliche bis gleiche Sozial- und Familienstrukturen wie die angestammte Bevölkerung haben. Und das ist bei vielen der Zugewanderten eindeutig nicht der Fall, diese Zugewanderten haben eindeutig höhere Anteile an Nicht-Erwerbstätigen, und zwar JETZT. Was zukünftig wird ist in einem solchen Umlagesystem wie wir es haben völlig irrelevant, weil es immer eine Waage bildet, einerseits, und Wohlstand (als Gemeinwohl) mit der absoluten Höhe des (waagerechten Balkens) zu tun hat. (Wobei: das ist ohnehin nicht das wichtigste Kriterium, sondern das ist die Religion als Grund und Kitt der Solidarität.) Das zeigt, daß wir in jedem Fall eine hohe Belastung zu tragen HABEN. Wir haben diese Frage bisher durch Schuldenpolitik freilich verschleiert, wollen sie nach wie vor nicht zur Kenntnis nehmen.

Nächster Punkt ist die oft gehörte Behauptung, WIR hätten die Zuwanderer in den 1950er/19650er Jahren geholt. Das ist falsch, mag höchstens für einen Teil der (Groß-)Industrie zutreffen, die in Kooperation mit der Politik die hiesige "Scheckbuchpolitik" mitgestützt haben (mit dem Eigennutzen von Lohnkonkurrenz, da mag die Industriestatistik erzählen was sie will: wir haben damit unsere Arbeitsgefüge in schwere Disharmonie gebracht, haben unsere Innovationskraft schwer beschädigt ... dazu gäbe es sogar noch viel zu sagen.) Im wesentlichen haben unsere Länder aber vor allem südlichen Ländern direkt geholfen, Sozialprobleme zu exportieren, also für sie zu übernehmen. 

Ja, speziell Deutschland hat dafür den Aufbau der NATO finanziert, wie man es auch formulieren könnte. Das ist nachweisbar, das ist dokumentiert, und es sei dazu einmal mehr auf die Untersuchung "Diplomatische Tauschgeschäfte" von Heike Knortz verwiesen, wenn dem Leser direkte Politikeraussagen nicht genügen, die es zuweilen auch im Internet abzurufen gibt. Niemand hat weitergedacht und auch die damals hier Arbeitenden aus fremden Ländern haben nie daran gedacht, hier zu bleiben. Es kam halt dann anders. Deshalb ist dieses Problem mit dem der heutigen Zuwanderung nicht im Entferntesten zu vergleichen.

Deshalb ist auch jedes Gerede, ob "mehr oder weniger Druck und Zwang" Integration befördern würde, ein absurdes Theater, in dem wir uns nur überlegen, ob wir mit dem Fallbeil oder mit dem Strick gehängt werden wollen. In Wahrheit gibt es keine menschengerechte Lösung die NICHT davon ausgeht, daß wir ein neues politisches System finden müssen, in dem eine gedeihliche Entwicklung mehrerer Parallelgesellschaften in unserem Staatsgebilde möglich wird. Wenn wir das jetzt noch tun, dann - und nur dann! - haben wir die Möglichkeit, dieses Staatsgebilde noch als europäisches zu gestalten und zu bewahren, weil es dann noch als Kultur bestehen kann. Wenn nicht - dann nicht. 

Dann wird sogar etwas anderes passieren: Weil es keine Gesellschaft geben kann, die sich nicht als religiöse Gemeinschaft definiert, wird jene Gesellschaft das Ruder übernehmen, die diese naturrechtliche Grundverfaßtheit des Menschen noch vorweist. Und das ist bei uns bereits heute einzig noch der Islam. Denn auch die römische Kirche hat mit ihrem absurd ausgedeuteten Begriff von "Religionsfreiheit" (als "alle sind gleich" oder "gleichberechtigt") den Selbstbestand aufgegeben, Das ist beim Islam nicht der Fall. Es gibt aber ontologisch kein Machtvakuum als "Leere von Sein". Raum und damit Welt gibt es nur DURCH Sein.

So nebenbei: Wenn die k.u.k.-Monarchie als Beispiel von "Integration" angeführt wird, so werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Denn die Monarchie WAR eben ein Reich, das unterschiedlichste Parallelgesellschaften (sic!) zusammenfaßte, die nur auf einer gewissen Ebene miteinander in Kontakt standen, ansonsten ihren alltäglichen Lebensvollzug autonom und eben eigen gestaltet haben. Das macht ja die Faszination jedes Reiches aus. (Nur Ungarn hat versucht, sein ehedem pluralistisches Königreich in einen Staat umzuwandeln und ist daran furchtbar gescheitert.)

Übrigens: Wenn Muslime (wie im Video) auftreten und von einem "toleranten" Islam etc. reden, der integrationswillig und -fähig ist, kann der VdZ aus eigener Erfahrung mit Sicherheit sagen, daß diese Leute von ihren eigenen Glaubensbrüdern nicht ernstgenommen werden. Deshalb sollte man sie auch nicht als Gesprächspartner ansehen, sie sind irrelevante Schaumblasen.












*020318*