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Donnerstag, 29. März 2018

Nur noch Konformisten

Zu diesem (nur als Audio verfügbaren) Vortrag von Norbert Bolz über die Freiheit des Geistes, die Freiheit der Meinung, muß man nichts mehr sagen. Sie ist sehr präzise, sie ist sehr gut. Bolz, der Universitäts-Dozent ist, prangert ungemein präzise den Verfall der Universitäten an. In der heutigen Form sind sie wertlose Institutionen der Gehirnwäsche geworden.

Wir haben es nicht einmal mehr mit öffentlicher Meinung zu tun, sondern mit dem, was alle meine, daß öffentliche Meinung sei. Alle reden von Diversität und Selberverwirklichung - und alle denken dasselbe. Wir haben es heute mit einem Konformismus zu tun, den es in der Geschichte wohl noch nie gab. Der Druck, so zu sein, wie jeder ist, ist gigantisch, und maskiert sich laufend neu. Dabei gibt es doch nur einen Weg, zu einer eigenen Meinung zu gelangen: Die Tradition zu lieben.

Stattdessen haben wir es mit der "Arroganz der Schwachheit" zu tun. Wo aber Kritik keinen Mut mehr verlangt, ist sie korrupt. Heute werden Störenfriede sogar noch hofiert. Der Mut wäre heute aber dort notwendig, wo es um die Erkenntnis der Tradition als Grundlegung des Denkens überhaupt geht. Stattdessen haben wir es heute nur noch mit Geschwätz zu tun. Gerade weil alle unorthodox sein wollen, auch Kirchenvertreter, wird alles nur noch leeres Geplappere, das vor allem die Vergemeinung sucht, dabei nur noch Kostüme sucht. Das bewirkt den völligen Niedergang einer Kultur, weil ihr der Geist ausgeht: Denn Geist gibt es nur um den Preis der Einsamkeit, Freimut, Eigensinn, Redlichkeit.

Aber wir leben in einem beklemmenden Klima der Repression. Fast nur eine Hoffnung gibt es noch: Die der Frechheit des Alters. Wo die Illusionen und Hoffnung ausreichend enttäuscht sind, nichts mehr zu erwarten ist.












*100318*