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Samstag, 28. Juli 2018

Aber dennoch: Nicht jede Kritik ist wahr (1)

Der medial aufgeklärte Mensch der Gegenwart weiß schon lange darum. Nützen tut es wenig. Hollywood ist seit dem Ersten Weltkrieg direkt in amerikanische Politik und Propaganda eingebunden, ja ist ein direktes Instrument für Washington. Man muß davon ausgehen, daß nicht ein Film die Studios verläßt, der nicht in Hinblick auf Propagandatauglichkeit für US-Zwecke redigiert wurde. Wer nicht mitspielt, wer glaubt, er müsse "Wahrheit ohne CIA" verbreiten, bereut es bitter. Oder verschwindet überhaupt. Kein geringerer als Ben Affleck meinte jüngst, daß Hollywood "voll von CIA-Agenten" sei. Sie sagen, was geht, und was nicht geht.

Diese Beeinflussung passiert natürlich nicht einfach plump. Die Propaganda-Techniken sind längst extrem ausgefeilt und übersteigen mit Gewißheit den Denk- und Wissenshorizont des überwiegenden Teils der nicht beteiligten Menschen. Die Merkmale sind nur lächerliche Oberflächlichkeiten, bei denen man sich fragen kann, ob nicht gewollt ist, daß der Konsument es auch "merkt". Dann meint er, er sei distanziert, er sei immun - und schluckt den ganzen aber wesentlicheren Rest. Oberflächlichkeiten wie: Da stirbt kein US-Soldat, der nicht zuvor dreißig bis vierzig dunkelhäutige Terroristen oder sonstige Böse niedergekämpft, oder eine Kompanie deutscher Nazis ausgelöscht hat. Aber hat sich der Leser nicht schon gedacht, warum in den Filmen der letzten Jahre doch so viel "Kritik" durchzukommen scheint? Glaubt er wirklich, daß sich hier die geistige Freiheit Bahn bricht?

Das sind keine Gerüchte, das sind keine Verschwörungstheorien, das sind handfest bezeugte und belegte Geschehnisse. So nebenbei offenbart der Film auch die tiefe Verstrickung des CIA in Drogengeschäfte, mit denen dann "Rebellenarmeen" irgendwo auf der Welt finanziert werden. Die natürlich allesamt Vertreter des Guten sind. Denn wo der CIA hinlangt, um eine Regierung zu stürzen, geht es natürlich nur um das Durchsetzen des Guten auf der Welt. Kein Amerikaner, der mit der Waffe meint seinem Land dienen zu sollen, soll glauben, daß er für etwas anderes als höchste Werte sein Leben riskiert. Eine erstaunliche Parallele, übrigens, denn auch terrorbeflissene Djihadisten lassen ihr Leben mit dem Versprechen, daraufhin in den Himmel zu kommen. Das ist aber nichts anderes als das Wesen des Heldentums, ohne das kein Krieg zu führen ist.

Diese Dokumentation ist zwei Teile (á 30 min.) lang, wir bringen sie auf einmal. Man staunt eigentlich nur, daß die hier vorgetragenen Argumente und Belege mittlerweile zum Alltagswissen gehören. Das macht schon fast wieder ... stutzig. Denn zu glauben, daß auch nur irgendeine Information die Weiten des Internet durchströmt, die NICHT den Interessen der Oligarchie dient, weil etwas anderes gar nicht durchkäme, ist schon wieder fast sträflich naiv. Noch dazu für Information, die vor zwanzig, dreißig Jahren noch als Verschwörungstheorie gebrandmarkt worden war, während sie heute "Stand des Wissens" ist, das nicht einmal jemand bestreitet.

Zumal wir davon ausgehen können, daß es keine Meldung in den großen Medienanstalten gibt, die nicht auf US-Interessen hin ausgerichtet ist, die wiederum die Interessen einiger Weniger sind. Die Medien sind im Grunde eine einzige Veranstaltung von "fake-news" geworden.

Und auch bei dieser Dokumentation darf man den spitzen Bleistift nicht aus der Hand geben. Denn hier werden Beispiele für angebliche Investigationserfolge - vorgebliche "soziale Anliegen" wie "Schwarzendiskriminierung", oder "Gleichberechtigung" oder "Homosexuellenrechte" etc. etc. - präsentiert, die selbst wieder eine Veranstaltung des social engineering, also der Oligarchie sind. Wie sagte schon Goebbels? Die Propaganda ist dort am mächtigsten, wo die Menschen glauben, daß sie aus Freiheit so denken. Wie geht das leichter als über die Aufregung, "Skandale aufzudecken" - und dabei ganz andere Köder zu schlucken?*

Man nehme doch den vermeintlichen Aufdeckerfilm "Der Krieg des Charlie Wilson".  Dabei wollen wir außer Acht lassen, daß dieser Abgeordnete, den Tom Hanks ziemlich sympathisch zeichnet, in Wirklichkeit ein Idiot war, wie Oliver Stone es ausdrückt. Wo die Hilfe für die Mudjahedin durch den US-Kongress (die Wilson eingefädelt hat) als Gegenwehr gegen die sowjetische Invasion dargestellt wird. Die dann halt (die Schlußsequenzen deuten das sogar an) daneben gegangen sind, weil man sich mit einer gewonnenen Halbzeit zufrieden gab, ohne das Spiel zu Ende zu spielen.

Die Wahrheit ist ganz anders. Man weiß heute, daß Jimmy Carter bereits 1979 ein Geheimdokument unterzeichnete, in dem die Destabilisierung Afghanistans durch Aufbau einer Mudjahedin-Miliz beschlossen wurde. Ja, die Sowjets marschierten 1980 sogar deswegen ein, weil Afghanistan (das noch wenige Jahre zuvor ein blühendes Land gewesen war) durch die amerikanischen Aktivitäten im Chaos versank. Propaganda funktioniert überhaupt nur dann, wenn Häppchen von Wahrheit in einem Horizont von Lügen neu arrangiert werden.

Oder man nehme "American Sniper". Der in bewegenden Bildern und ungemein gut gemacht demonstriert, wie sich die Propagandatechnik entwickelt und perfektioniert hat. Wo über die real beliebte, überaus sympathisch dargestellte, legendäre US-Identifikationsfigur des Helden Chris Kyle, der nur Beschützer sein möchte (und deshalb hunderte "Terroristen" mit seinem Präzisionsgewehr erschießt), die Wahrheit über die Vorgänge in Falludscha (Irak) völlig verdreht. Wo man in Wahrheit der Bevölkerung z. B. Strom und Wasser abgedreht hatte, so daß eine Gegenwehr der Einheimischen notwendig erfolgt ist.

Oliver Stone, der selbst Soldat in Vietnam war, meint (vor allem unter Bezug auf "Black Hawk Down") daß die Wirklichkeit um den Soldaten im Krieg aber völlig anders ist. Vor allem Angst beherrscht ihn, und das macht ihn so gar nicht zu dem Helden, als der er im Film dargestellt wird. 
Und hier zeigt sich eines der Dilemma der "Kritik". Sie verfehlt das Wesen der Dinge. Kunst ist per se Heldendarstellung. 
So daß man hier bereits die Schwierigkeit einer Kritik dieser Art erkennen kann. Denn Stone ist ein Anhänger eines depravierten "Realismus" - aber ist das die Wirklichkeit? Geht es darum im Film? Geht es darum in der Kunst? Geht es nicht vielmehr in der Kunst tatsächlich um eine "ideale" Darstellung, weil Kunst und damit auch Film eine Entrollung von Archetypischem ist, das in Wahrheit allem Faktischen zugrundeliegt. Das im Faktischen immer verborgen ist, gereinigt werden muß, weil es sonst gar nicht erkennbar wird? Kunst MUSZ Helden darstellen! Und sie muß das Heldische herausschälen, denn nur so wird sie zur Kunst. 
Es ist also auch ein Ungeist in dieser Art von Kritik, und den - endlich! - herauszuschälen wäre längst Aufgabe wirklich sinnvoller Kritik an der Gegenwart. Bei weitem (!) nicht alle, die "aufdecken" oder "kritisieren" tun dies auf eine richtige, schon gar nicht wahre Weise. Nicht alles, was als Kritik an den USA und am Westen auftritt, ist deshalb auch wahr und damit sinnvoll.

Medien sind so geworden? Sie sind so seit hundert Jahren, wenn nicht seit je, zumindest seit der Erfindung des Buchdrucks, dem bereits eine Veränderung der Sichtweise des Menschen und eine Trennung von Inhalt und Form (also Nominalismus/Rationalismus) vorausgeht. Und warum gerade Hollywood so wurde, haben wir vor einiger Zeit bereits ausgeführt: Weil es an sich eine Veranstaltung einer Minderheitsgesellschaft von Außenseitern war, die nur ein Ziel kannte: In der US-Gesellschaft eine wichtige Rolle zu spielen, ja die USA zu dominieren. Die also von Anfang an eine enge Kooperation mit der US-Regierung in den Genen hatte.

Wie sagte einmal jemand? Die Meinungs- und Pressefreiheit ist die Freiheit einiger Mächtiger, ihre Meinung und ihre Interessen durchzusetzen.

Hier nun der erste Teil der Dokumentation.



Morgen Teil 2)



*190618*