Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 10. Juli 2018

Stalin wollte ganz Europa unterwerfen (2)

Teil 2)







Die Bilder, die Suworow präsentiert, belegen recht eindeutig, daß der Angriff auf Polen "kon-genial" ausgeführt wurde. Beide Armeen verstanden sich als "Brüder", und das nicht ohne Grund. Wer sich aus ideologisch-ethischen Gründen dagegen aussprach, wurde beiseite geschafft. Es kam zu einer nächsten Verfolgungswelle in der Sowjetunion. Das wirkte noch glaubwürdiger. Auf ein paar Menschenleben kam es Stalin nie an, immerhin hatte er ehe er sich in die Politik einschaltete bereits als Bankräuber eine ansehnliche Verbrecherkarriere absolviert.

Und dann lehnte Stalin sich zurück und ließ Hitler einmal machen: Westeuropa angreifen, und dessen Armeen außer Betrieb zu setzen, sei es durch einen Sieg, oder sei es durch eine Materialschlacht (und davon ging man damals noch mehrheitlich aus) wie im Ersten Weltkrieg. DANN war der geeignetste Zeitpunkt Europa anzugreifen, denn dann würde Deutschland bzw. Europa schwach genug sein. Und tatsächlich hatte ja Hitler den Krieg (der im Frühjahr 1941 noch ein rein europäischer Krieg war) gewonnen. Oder - so gut wie. 

Stalin belieferte sogar Hitler-Deutschland mit Rohstoffen, auch das versprach er 1939. Hitler konnte sich also sicher fühlen. Und alles das diente Stalins Hauptziel! Sämtliche Staaten Europas hatten keine funktionierenden Strukturen - Parteien, Gewerkschaften, Regierungen - mehr. Aber mehr noch: Westeuropa würde die Sowjetunion als Befreier begrüßen! Also mußte man Deutschland alle Verbrechen begehen lassen. 

Der Angriffsplan Stalins war eine fast notwendige Folge des wirtschaftlichen Desasters, das sich in der Sowjetunion damals abspielte. Die Konsumgüterproduktion war fast völlig zum Erliegen gekommen. Nur die Rüstungsindustrie funktionierte. Also rüstete Stalin in den 1930er Jahren auf, und zwar in einem Ausmaß, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Und anders als es heute heißt, waren dabei die sowjetischen Waffen keineswegs unterlegen, sondern im Gegenteil: sie waren hoch modern. 

Und sie mußten eindeutig, so Suworow, mit einer Verkehrsinfrastruktur rechnen, die die Sowjetunion selbst gar nicht hatte! Sie war völlig auf das europäische Straßensystem ausgelegt, sonst hätten die hervorstechendsten Merkmale etwa der Panzer - enorme Geschwindigkeit, enorme Panzerung, präzise Kanonen (Suworow vergleicht etwa die Kanonen auf deutschen Panzern mit denen der Roten Armee, die deutlich überlegen waren) - keinen Sinn ergeben. Das gleiche gilt für die riesige Anzahl russischer Kanonen, die auf russischem Terrain kaum verwendbar waren. Alleine an Flugzeugen standen 4.000 deutsche 20.000 sowjetischen Maschinen gegenüber.

Die Anfangserfolge der Wehrmacht waren auf andere Umstände zurückzuführen. Denn in Wirklichkeit war die Wehrmacht völlig unzulänglich ausgerüstet, schon gar im Vergleich mit der Roten Armee. Da brauchte die Rote Armee nur Zeit, um sich neu aufzustellen. Zudem waren gigantische Mengen Rüstungsmaterial - noch dazu auf Angriffszwecke ausgerichtet - in deutsche Hände gefallen. Manche Flugfelder lagen sogar nur achthundert Meter von der deutsch-sowjetischen Grenze entfernt. Wer macht so etwas, wenn er mit Verteidigung rechnet?

Der Angriff Deutschlands 1941 lief mit unglaublich rückständigen Mitteln ab, auf diesen Seiten findet sich bereits dazu Texte. Sie kamen mit Pferdewagen, oder in Fußmärschen. 750.000 Pferde wurden eingesetzt, wie zur Zeit Napoleons! Während nur knapp 4000 Panzer zur Verfügung standen - ein Fünftel der Roten Armee. 

Der Mobilisierungsgrad der Wehrmacht war verheerend und den deutschen Angriffsplänen gar nicht angepaßt. Daß er dennoch erst erfolgreich war hatte nur damit zu tun, daß die Rote Armee schon viel zu nahe an der Grenze aufmarschiert, und auf Verteidigung gar nicht eingestellt war.



Morgen Teil 3)





*110618*