Teil 3)
Eine
weitere Folge ist, daß der Papst die dogmatische Gewalt hat, Dogmen zu
verändern, selbst wenn vorangegangene Päpste sagten, daß das nicht
möglich ist. Und wir erleben es bei P. Franziskus tatsächlich. Eine
wirkliche Grundlage, ihm zu widersprechen, wie es traditionelle
Katholiken behaupten und oft genug sehr fragwürdig und unbeholfen zu
rechtfertigen suchen, gibt es nicht, ohne diesem Primatsprinzip zu
widersprechen. Das "depositum fidei" als Gut der gesamten Kirche verliert so sein reales Gewicht, seine Präsenz.
Die päpstliche Unfehlbarkeit hat versagt - sie bewirkt erst die Verwirrung, die zu bekämpfen sie vorgab
Die päpstliche Unfehlbarkeit hat versagt - sie bewirkt erst die Verwirrung, die zu bekämpfen sie vorgab
Die
Folgen beobachten wir in der extremen Verwirrung, die heute
herrscht. Die Ergebnisse von allgemeinen Umfragen, was katholisch sei,
sind erschütternd. Nicht TROTZ des Primats in der heutigen Form, sondern
eben ... WEGEN.) Wie es eben beim Credo passiert ist. Auch die
Einrichtung von "Kardinälen" widerspricht der Kirche. Extremes
dogmatisches Chaos ist die Folge! Und nicht nur in Europa, sondern auf
der ganzen Welt. Es gibt heute Kardinäle, die in ihren Diözesen Theologen
beschäftigen, die sogar explizit die Auferstehung leugnen. Daran zeigt
sich, daß die "Unfehlbarkeit des Papstes" in Verbindung mit
zentralistischer Disziplin, die garantieren sollte, daß jeder Bischof
und jeder Priester nur die eine Lehre verkündet, ganz real nicht
funktioniert hat!
Das
hatte weitere Auswirkungen. So hat die Kirche die Lehre der
Kirchenväter über Bord geworfen, was das Wirken der Gnade anbelangt. Die
Definition, daß sich die Gnade als eigene Substanz von Gott selbst
unterscheidet, führt zur Definition, daß der Gläubige im Gebet nicht
mehr mit dem ungeschaffenen Licht selbst in Verbindung kommt. Große
Kirchenväter haben aber gelehrt, daß der Einzelne zwar nicht mit Gott,
aber mit der göttlichen "Energie" in Verbindung kommen kann. Sie haben
gelehrt, daß der Einzelne durch Gebet mit Gott in Kommunion kommen kann
und so das ungeschaffene Licht erblicken kann. So daß jeder Gläubige das
Erlebnis auf dem Berg Tabor in seinem Leben haben kann. (Kann!) Das wird
von der römischen Kirche explizit abgelehnt.
Gnade als eigene Wirklichkeit?
Gnade als eigene Wirklichkeit?
Vereinfacht
sagt die Orthodoxie mit Kirchenvätern, daß der Mensch zwar nicht mit
der Sonne, aber mit deren Hitze und Wärme in Kontakt kommen kann. Die
zwar nicht die Sonne selbst sind, aber doch auf eine Weise, und zwar
über ihre Wirkungen und Eigenschaften. Das Tageslicht, die Wärme sind
zwar nicht Gott selbst, aber doch reale Anwesenheit Gottes (im Beispiel:
der Sonne). (Das führt übrigens auch zum Punkt der Wertschätzung der
Weisheit, der Sophia in der Orthodoxie, als Teilhabe am Wissen und an
der Vorsehung Gottes. Es wird auf jeden Fall leichter verständlich,
warum römisch-katholische Theologen manchmal meinten, die Rolle der Sophia in der
Orthodoxie wäre fast einer "vierten göttlichen Person" gleich. Was
natürlich so nicht stimmt.) Gnade wird bei der römisch-katholischen Kirche also zur
"geschaffenen" Wirklichkeit, einer eigenen Substanz, nicht zur direkten
Eigenschaftlichkeit Gottes (und damit seiner Präsenz über die
Anwesenheit der Gnade) selbst.
Zusammengefaßt: Das filioque wird
deshalb abgelehnt, weil es zwar keine Frage ist, daß Christus der Mittler
ist, der diese Möglichkeit eröffnete, über die Anähnlichung an ihn, aber
die Wirklichkeit des Heiligen Geistes als Dritte Göttliche Person, der vom
Vater ausgeht, ist dann an sich eine weitere, eigene Wirklichkeit.
Wer gestorben ist, ist noch lange nicht gerettet
Wer gestorben ist, ist noch lange nicht gerettet
Die
weiteren Unterschiede hängen damit eng zusammen. So die Lehre über das
Fegefeuer. Die römisch-katholische Kirche lehrt, daß das Fegefeuer ein Feuer der
Reinigung ist, nicht das Feuer der Hölle, wie die Orthodoxie. Sie
behauptet, daß die Rettung schon durch den Glauben erreicht werde, OHNE
daß die Erfordernisse der Reue erfüllt seien. Diese Lehre gab es zwar
schon vor dem Schisma, aber sie explodierte im Mittelalter. Wo sich das
Konzept des Ablasses ausufernd steigerte. Luther habe damit Recht
gehabt, als er sagte: Wenn der Papst die Vollmacht hat, diese Strafen im
Fegefeuer abzukürzen oder überhaupt zu erlassen, warum macht er es
nicht einfach so, aus Liebe? Warum also "Ablaßkäufe"?
Freilich,
das protestantische Konzept, daß man mit dem Tod - "ping!" - auf der
Wolke des Himmels schwebt, ist genau so Unsinn. Nicht besser als das
Konzept des Fegefeuers der römischen-katholischen Kirche.
So lange jemand noch im "Fegefeuer" ist, daß das Feuer der Hölle ist, ist jemand nach orthodoxer Ansicht aber noch nicht gerettet. Worauf bezieht sich so ein "Optimismus"? Die Orthodoxie hat deshalb 40tägige Riten nach dem Ableben einer Person, man muß sich um jeden Verstorbenen ernsthafte Sorgen machen. Denn der Übergang von diesem Leben zum ewigen Leben passiert nicht "plötzlich". Und schon gar nicht ist er leicht (wie er es bei der Jungfrau Maria war.) Er ist sehr sehr herausfordernd, und unsere Gebete für den Verstorbenen sind äußerst wichtig. Was die Protestanten, im speziellen noch die Calvinisten sagen, daß die Seele nach dem Tod SOFORT in den Himmel gelange, entbehrt jeder Grundlage. Wenn man auch gewisse Vorsicht bei solchen Konzepten haben sollte, denn im Neuen Testament steht nichts darüber.
So lange jemand noch im "Fegefeuer" ist, daß das Feuer der Hölle ist, ist jemand nach orthodoxer Ansicht aber noch nicht gerettet. Worauf bezieht sich so ein "Optimismus"? Die Orthodoxie hat deshalb 40tägige Riten nach dem Ableben einer Person, man muß sich um jeden Verstorbenen ernsthafte Sorgen machen. Denn der Übergang von diesem Leben zum ewigen Leben passiert nicht "plötzlich". Und schon gar nicht ist er leicht (wie er es bei der Jungfrau Maria war.) Er ist sehr sehr herausfordernd, und unsere Gebete für den Verstorbenen sind äußerst wichtig. Was die Protestanten, im speziellen noch die Calvinisten sagen, daß die Seele nach dem Tod SOFORT in den Himmel gelange, entbehrt jeder Grundlage. Wenn man auch gewisse Vorsicht bei solchen Konzepten haben sollte, denn im Neuen Testament steht nichts darüber.
Morgen Teil 4)
*170618*