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Dienstag, 31. Juli 2018

Glasperlen gegen Gold (1)

Naja, hieß es dann, daß nun die FPÖ dem Freihandelsabkommen mit Kanada CETA im Parlament zugestimmt habe, widerspreche zwar ihrem vormaligen Programm, aber es sei nun halt einmal ein notwendiger Schritt der Nüchternheit und somit die Zustimmung zum politisch Machbaren. Aber dafür zeige sie ja in der Frage der Migration klare Kante.

Als der VdZ das las bzw. hörte horchte er auf. Denn hier könnte sich etwas Seltsames zeigen. Daß man nämlich mit zwar emotional, medial kräftig aufgerührter Suppe eine ebensolche emotionale Zustimmung der Bevölkerung erreichen kann, daß dies aber wie eine Decke über andere Bereiche hängt, wo das Wesentliche abgemauschelt wird, und unter der man aber nun machen kann was man will.

Sind das alles nicht nur Scheintheater, um bei den schwerwiegenden Entscheidungen freie Hand zu haben, weil die in der Rezeption dann im Lärm des Spektakels untergehen?

Das heißt: Die Frage ist, ob die Prioritäten richtig erkannt werden. Nicht von der Politik, sondern von der Bevölkerung. (Oder weiß die Politik auch nicht mehr, was die wirklichen Prioritäten sind?) Während eine Show-Politik an Sekundärproblemen sich zu großen Posen aufwirft, werden die eigentlichen, viel weitreichenderen Stellschrauben nach wie vor in die falsche Richtung gedreht. Wo die Auswirkungen kaum merklich sind, schleichend passieren. Während die Abgrenzung zu Migranten aus kulturellen Fremdräumen sich ohnehin und absehbar durch Gegenwehr der Bevölkerung nach und nach wie von Geisterhand selbst formiert hat. Vielleicht weil es hier um ontologische Tatsachen geht, die man durchaus im Voraus erkennen kann? Weil man um das Wesen des Menschen, des wirklichen Menschen, seiner Ontologie, seiner Grundmatrix gewissermaßen weiß?

In diesen Zeiten auf eine weitere ungezügelte Ausweitung des Freihandels* zu setzen - der leicht protektionistische Ansatz von Donald Trump hatte also etwas prinzipiell sehr Richtiges - ist von weit größerer Tragweite als die aktuelle Zügelung von Migration. Die bei aller Wichtigkeit, die das Thema gewiß hat, doch schon deutlich zurückgegangen ist. Was Frucht der Politik ist, keine Frage, aber selbst hier ist die Frage, ob das schon alles war.

Das heute größte Scheintheater: Thema Migration

Denn nach wie vor setzt die Politik - gerade der so irgendwie sich als Regierung konstituierten österreichischen Regierung - auf "Integrationskonzepte", obwohl längst klar sein müßte, daß das kein Rezept IST. Trotzdem stöhnt die Masse, medial erstaunlich "offen" dazu informiert (man muß sich doch wirklich fragen, was die Kronen Zeitung zu solch einem Haltungswandel bewogen hat), wenn es heißt, daß nun verschärfte Deutschkurse abgehalten und gefordert werden. 

Aber könnte es sein, daß das die wirkliche Problematik der in Massen Zugewanderten - die bereits im Land sind - gar nicht trifft? Man also auf etwas setzt, das vielleicht gut klingt und so manchen Österreichermund süß füttert, aber in Wirklichkeit nur eine dünne Zuckerkruste über die tieferen Zustände breitet. Haben wir es nicht fast nur noch mit seltsamen Scheinbegriffen zu tun - "Integration" etwa?

Während die tatsächlich abscheulichen Vorfälle rund um Migrantenkriminalität doch schon deshalb keine Probleme sein dürften, weil es für sie einen klaren Maßstab gab und gibt: Die Gesetze! Und die politische Verantwortung jener, die dafür gesorgt haben, daß sie außer kraft gesetzt sind. Wer kann aber dagegen sein, den Rechtsstaat endlich wieder zu restaurieren? Was hindert die Regierungen, das zu bewirken? Worüber diskutieren wir hier?! Noch dazu in Ländern wie Österreich und Deutschland, wo gegen alle Sonntagsaussagen die Gewaltenteilung NICHT existiert, weil die Justiz dem direkten Einfluß der Legislative unterliegt und also gar nicht unabhängig ist?

Oder wie ist es mit der Ankündigung der "Fluchtursachenbekämpfung" als angeblichem Heilmittel? Ist das nicht auch so ein Wort, das Kurz et al. ganz gerne mal in den Mund nimmt? Volker Seitz hat auf der "Achse des Guten" recht treffend glossiert, was für Unsinn hier als politische Maßnahme vorgemacht wird. Als könnten wir das wirklich! Als wäre es so einfach, wie es ideologisierte Gutmenschen ständig vorzureden versuchen, denen gemäß wir noch dazu selber schuld am Elend auf der ganzen Welt sind. So daß wir uns sogar verpflichtet fühlen sollen, diese Schuld durch Hinüberscheffeln von Geld in "Entwicklungsländer" abzutragen.

Selbst afrikanische Politiker sehen das schon als Wurzel des Übels, nicht als Heilmittel. Das einzige, was wir damit nachweislich bewirken ist, daß noch mehr Menschen in die Lage kommen, Schlepper zu bezahlen und nach Europa zu reisen, weil hier die Trauben so tief hängen, wie manche muslimische Extremisten meinen.** Während die Eliten in diesen Ländern ihr wahres Schauspiel ungehindert abziehen. Auch hier also dieselbe Methodik - Scheintheater.

Scheintheater Integration

Wie das auf den Nebelbegriff der "Integration" zutrifft zeigt eine der Recherchearbeiten des Addendum, der Journalistenplattform des Mateschitz-Imperiums. Die eingehend die bereits lange, ja Jahrzehnte hier lebenden Türken untersucht hat. Und zu dem nüchternen Ergebnis kommt, daß zwar diese hunderttausenden Türken sich irgendwie "angepaßt" - "integriert" - haben. Daß aber die kulturellen Unterschiede so immens sind, nach wie vor, ja sogar wachsen, daß sie sich in Wahrheit eben wie Türken in einem fremden Land fühlen. Gut organisiert, noch dazu. Aus Pragmatismus nimmt man auf die hiesigen Gesetze und Lebensweisen Rücksicht, ja, aber es ist wie die "Bückware" im Sozialismus - das eigentliche Leben spielt sich woanders ab. Und dort hat es feste Konturen. Die Konturen einer fremden Kultur, die sich als unvereinbar mit der des un- weil andersgläubigen Gastlandes weiß.

Nichts anderes haben wir hier seit Jahr und Tag dargelegt. Und das ist der Grund, warum der VdZ nach wie vor meint, daß nur ein klares Konzept des Segregationalismus wenigstens sehr langfristig zu einer integralen Lösung führen kann, die konfliktfrei verlaufen kann. Aber so ein Konzept existiert nicht offiziell, davon ist weit und breit nichts zu sehen. Das sucht sich seine eigenen Wege, nämlich die von real vorhandenen Parallelgesellschaften, als die man es bezeichnet. Denen die Politik mit ratlosen Gesichtern gegenübersteht und sich nur von Zeit zu Zeit wundert, warum es zu Erscheinungen kommt (wie bei den Wahltouren des türkischen Präsidenten Erdogan, wo 2.000 (!) Türken in Bussen und PKW von Österreich nach Sarajewo fahren, um ihren (!) Präsidenten zu hören. Denn gut die Hälfte der hier lebenden Türken (und die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen) fühlen sich nach wie vor als Türken. 

Es erhebt sich also die Frage, ob nicht diese ganze "scharfe Kante zur Einwanderungspolitik" in Wahrheit ein riesiges Scheintheater ist. Eine Aufführung, die den bald neun Millionen Österreichern (und den 82 Millionen Teutschen dazu) Sand in die Augen streut.

Medienbetreiber spielen beidhändig Klavier

Die wahre Medienpolitik weiß seit Jahrzehnten, daß man, um wirklich Menschen manipulieren zu können, BEIDE Seiten einer Meinungslandschaft bedienen und vor allem beherrschen muß. Daß man also beide Puppen - Hü und Hott - auf der Bühne in der Hand halten muß, die sich auch blutig bekämpfen müssen. Dann aber hat man die Leut, dann formt man beide Seiten so, wie es einem paßt.

Während die Musik, wie man so schön sagt, "ganz woanders spielt".  Eben in Abkommen wie CETA, von dem man wenigstens hörte, während andere solcher Abkommen - wie das mit DEN südamerikanischen MERCOSUR-Ländern, das uns gigantische Mengen billig produzierter landwirtschaftlicher Produkte (als hätten wir in Europa nicht eben dieselben Produktionsüberschüsse) zuströmen lassen wird, damit wir im Gegenzug Maschinen usw. dorthin liefern können. Und mittlerweile wird sogar schon da und dort wieder über TTIP gemauschelt, man muß nur genau lesen. Und verstehen, wenn es in den Medien wie ein Seufzer der Erleichterung daherkommt, daß Trump nun eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zu diesem nächsten Freihandelsabkommen in Aussicht gestellt hat. 

Als Kompensation für die Strafzölle. Die die europäische Wirtschaft doch kaum betreffen. Denn die meisten Konzerne der betroffenen Branchen produzieren doch längst auch in den USA. Wenn, dann sind hier bestenfalls Mittelbetriebe berührt, und hier hat das Problem eine völlig andere Färbung. Eine Vorbereitung, daß wir eines Tages "noch froh" sein werden, das TTIP nun doch zu kriegen, mehr ist das doch nicht.

Morgen Teil 2) Hier geht es um was. 
Doch das kommt nicht vor.





*220618*