Teil 2)
Interessant,
was Peterson über Zebras erzählt, mit dem er so manchen der
gegenwärtigen Mythen zertrümmert. Angeblich würden ja Tiere von Löwen
geschlagen, weil sie die schwächsten seien. Tatsache ist aber, daß
Zebras durch ihre Zeichnung als einzelne Tiere extrem in der Landschaft
auffallen - aber das tun sie nicht mehr, wenn sie in einer Herde stehen.
Dann erfüllt die Zeichnung ihren Sinn. Denn da ist ein Individuum nicht
mehr ausmachbar. Löwen fallen aber Tiere an, die IDENTIFIZIERBAR sind.
Das ist die Lösung des Problems: Identifizierbarkeit. Das macht erst
Individualität.
Nur nicht auffallen!
Nur nicht auffallen!
Peterson
nützt das Beispiel der Zebras, um zu zeigen, was auch unter
Wissenschaftlern passiert. Sie verbergen sich konsequent in der Masse,
wollen nicht auffallen. Denn sobald sie durch Individualität auffallen,
werden sie "angegriffen". Deshalb verwendet die Gruppe der
Wissenschaftler immer eine Sprache, die sie als Gruppe schützt, und nur
innerhalb derer agiert sie. Sie will Sicherheit innerhalb einer Gruppe,
eines Systems, und wagt nicht, das System zu hinterfragen und damit zu
erweitern. Deshalb imitieren, benützen zum Beispiel amerikanische
Forscher die Sprache der Franzosen, in der Übersetzung, die ihnen
geliefert wird.
Michel
Foucault wollte in Frankreich (in seiner Muttersprache) noch das System
hinterfragen, provozieren. In die USA übersetzt wollten seine Leser ihn
nur noch benutzen, imitieren. Seine Sprache, seine Thesen haben also
auf eine Weise ihren Sinn (weil ihren Ort; Anm.) verloren! In Frankreich
hatte Foucault einen Sinn. Aber nicht mehr in Englisch, nicht mehr in
England oder den USA.
Dennoch
haben Amerikaner die französischen Texte zu imitieren und in die USA zu
transferieren versucht. Das war nicht notwendig, und damit völlig
falsch.
Besonders ereifert sich Paglia über die
Entwicklung der Fakultäten. Sie hatte gemeint, die 68er-Revolution würde
ein Niederreißen von Grenzen bedeuten. Das Gegenteil trat ein. Die
Studien wurden fortlaufend fragmentiert, immer neue Fakultäten und
Teilgebiete geschaffen. Und meistens über Nacht, was dafür Sorge trug,
daß die wissenschaftlichen Voraussetzungen überall ungeklärt blieben. Um
ideologischem Druck zu genügen, wurden etwa "Gender-Studies" eingeführt.
Aber niemand befaßte sich damit, was das überhaupt sein sollte!
Stattdessen holte man mit Fingerschnipsen alle möglichen Vortragenden
und die definierten einfach, was das nun sei. Daß das etwa mit
Biologie zu tun haben könnte wurde nicht einmal diskutiert, und darf bis
heute nicht diskutiert werden.
Der Erfolg ist, daß
diese Studien intellektuell auf dem Stand der 1970er Jahre eingefroren
sind. Und nur die Prämisse zählt, daß Geschlecht mit Macht zu tun haben
soll. Es seien nur linguistische Konstrukte. Was ein Mensch ist
(Geschlecht ist) wurde so zu einer Frage, die nur der Beliebigkeit des
Menschen unterliegt, und keinerlei Bedingungen hat, die vorausgehen -
eben eine Natur. Kultur wurde so zu einer sich ständig verändernden
amorphen Masse. Und groteskerweise hat sich die Politik sofort darauf
gestürzt. Es geht dabei aber nur um Macht, um irrationale Macht, weil
nichts mehr definierbar ist, Sexualität und Geschlecht völlig aus allen
Beziehungen herausgenommen wurde.
Alles, was etwas ist, ist Begriff. Darum werden Begriffe zum Feind.
Alles, was etwas ist, ist Begriff. Darum werden Begriffe zum Feind.
Jede Definition wird
hingegen als bösartige Äußerung des Patriarchats eingestuft und durch
ideologische Festlegung ersetzt. Die reale Ambivalenz des Menschen, die
Notwendigkeit, zwischen tyrannischer Mutter und sorgender Mutter,
zwischen tyrannischem Vater und sorgendem Vater, einer Aufgabe, der
jeder sich ständig neu zu stellen hat, kommt gar nicht mehr vor. Es gibt
nur die sorgende Mutter - die "Große, gute Mutter", und den
tyrannischen Vater, den "Bösen, dem es nur um Macht über die Frau geht".
Das ist pathologisch und saugt, sagt Peterson, regelrecht die Vitalität
aus unserer Kultur. Mit einer fatalen Entwicklung, die eine klare
"anti-männliche" Forderung ist und gerade die jungen Männer - genau die,
die die größte Energie haben - aus allen Schulen und Universitäten
hinausdrängt.
Es gibt keinen anderen Weg, sagt Paglia,
als den, daß Männer wieder aufstehen und fordern, als Männer angesehen
und respektiert zu werden.
Peterson weist auf
Untersuchungen hin, die belegen, daß die Psychopathologien bei Frauen
deutlich zunehmen. Frauen, die in diesem toten Schema sozialisiert
werden, können nicht mehr zwischen Tyrannei und Kompetenz unterscheiden.
Das überlegene Argument, die größere Fertigkeit wird bereits als
Tyrannei angesehen. Wir werden deshalb immer ausschließlicher von schwer
pathologischen Persönlichkeitsstrukturen von Frauen dominiert, die
unfähig sind, gesunde, ausgewogene Beziehungen zu Männern aufzubauen.
Man
sagt gerne, daß Männer eben aufstehen müssen, um sich zu wehren. Aber
das übersieht eine Tatsache: Diese Frauen haben nie gelernt, daß es im
Kampf gegen unfaire Mittel anderer oder in einer Auseinandersetzung
Stufen gibt - Gespräch, Diskurs, Streit, und als letztes auch physische
Gewalt. Aber diese Stufen zu sehen ist heute verboten! Schon die
"mögliche Bedrohung" wird attackiert.
Männer können nur noch verlieren. Denn ihnen gilt der Kampf.
Männer können nur noch verlieren. Denn ihnen gilt der Kampf.
Damit kommen Männer
auf jeden Fall unter die Räder, weil sich mit ihnen IMMER die
Möglichkeit verbindet, physisch gewaltsam zu werden. Wenn Männer
untereinander reden, ist diese Möglichkeit immer präsent, ja sie ist der
Hintergrund der immer mitschwingt, und allen ist das bewußt. Im
Gegenteil: Wenn man es mit jemandem zu tun hat, der diese Bereitschaft
NICHT hat, hat man vor ihm gar keinen Respekt. Es braucht also nicht die
Männer, die aufstehen, sondern es müssen die noch gesunden,
ausgewogenen Frauen sein, die aufstehen und sagen: Genug von dieser
Pathologie! Genug von diesem Männerhaß!
Nur ist dabei das
Problem, daß die gesunden Frauen viel zu sehr damit beschäftigt sind,
gesunde Dinge zu tun - Beruf, Familie, Alltag. Sie haben gar keine Zeit,
sich mit ihren durchgeknallten Schwestern auseinanderzusetzen. Während
die pathologischen Frauenpersönlichkeiten eben nichts zu tun haben, als
sich mit ihren pathologischen Vorstellungen auseinanderzusetzen. Und das
ist der Grund, warum diese kranken Vorstellungen unsere Gesellschaften,
unsere Kultur so stark dominieren können. Das ist fatal, und es ist
symptomatisch für den Niedergang unserer Kultur.
Morgen Teil 3)
*160618*