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Sonntag, 22. Juli 2018

Der Grund war intellektuelles Versagen aus sittlichem Versagen (2)

Teil 2)



Interessant, was Peterson über Zebras erzählt, mit dem er so manchen der gegenwärtigen Mythen zertrümmert. Angeblich würden ja Tiere von Löwen geschlagen, weil sie die schwächsten seien. Tatsache ist aber, daß Zebras durch ihre Zeichnung als einzelne Tiere extrem in der Landschaft auffallen - aber das tun sie nicht mehr, wenn sie in einer Herde stehen. Dann erfüllt die Zeichnung ihren Sinn. Denn da ist ein Individuum nicht mehr ausmachbar. Löwen fallen aber Tiere an, die IDENTIFIZIERBAR sind. Das ist die Lösung des Problems: Identifizierbarkeit. Das macht erst Individualität.

Nur nicht auffallen!

Peterson nützt das Beispiel der Zebras, um zu zeigen, was auch unter Wissenschaftlern passiert. Sie verbergen sich konsequent in der Masse, wollen nicht auffallen. Denn sobald sie durch Individualität auffallen, werden sie "angegriffen".  Deshalb verwendet die Gruppe der Wissenschaftler immer eine Sprache, die sie als Gruppe schützt, und nur innerhalb derer agiert sie. Sie will Sicherheit innerhalb einer Gruppe, eines Systems, und wagt nicht, das System zu hinterfragen und damit zu erweitern. Deshalb imitieren, benützen zum Beispiel amerikanische Forscher die Sprache der Franzosen, in der Übersetzung, die ihnen geliefert wird. 

Michel Foucault wollte in Frankreich (in seiner Muttersprache) noch das System hinterfragen, provozieren. In die USA übersetzt wollten seine Leser ihn nur noch benutzen, imitieren. Seine Sprache, seine Thesen haben also auf eine Weise ihren Sinn (weil ihren Ort; Anm.) verloren! In Frankreich hatte Foucault einen Sinn. Aber nicht mehr in Englisch, nicht mehr in England oder den USA.

Dennoch haben Amerikaner die französischen Texte zu imitieren und in die USA zu transferieren versucht. Das war nicht notwendig, und damit völlig falsch.

Besonders ereifert sich Paglia über die Entwicklung der Fakultäten. Sie hatte gemeint, die 68er-Revolution würde ein Niederreißen von Grenzen bedeuten. Das Gegenteil trat ein. Die Studien wurden fortlaufend fragmentiert, immer neue Fakultäten und Teilgebiete geschaffen. Und meistens über Nacht, was dafür Sorge trug, daß die wissenschaftlichen Voraussetzungen überall ungeklärt blieben. Um ideologischem Druck zu genügen, wurden etwa "Gender-Studies" eingeführt. Aber niemand befaßte sich damit, was das überhaupt sein sollte! Stattdessen holte man mit Fingerschnipsen alle möglichen Vortragenden und die definierten einfach, was das nun sei. Daß das etwa mit Biologie zu tun haben könnte wurde nicht einmal diskutiert, und darf bis heute nicht diskutiert werden. 

Der Erfolg ist, daß diese Studien intellektuell auf dem Stand der 1970er Jahre eingefroren sind. Und nur die Prämisse zählt, daß Geschlecht mit Macht zu tun haben soll. Es seien nur linguistische Konstrukte. Was ein Mensch ist (Geschlecht ist) wurde so zu einer Frage, die nur der Beliebigkeit des Menschen unterliegt, und keinerlei Bedingungen hat, die vorausgehen - eben eine Natur. Kultur wurde so zu einer sich ständig verändernden amorphen Masse. Und groteskerweise hat sich die Politik sofort darauf gestürzt. Es geht dabei aber nur um Macht, um irrationale Macht, weil nichts mehr definierbar ist, Sexualität und Geschlecht völlig aus allen Beziehungen herausgenommen wurde.

Alles, was etwas ist, ist Begriff. Darum werden Begriffe zum Feind.

Jede Definition wird hingegen als bösartige Äußerung des Patriarchats eingestuft und durch ideologische Festlegung ersetzt. Die reale Ambivalenz des Menschen, die Notwendigkeit, zwischen tyrannischer Mutter und sorgender Mutter, zwischen tyrannischem Vater und sorgendem Vater, einer Aufgabe, der jeder sich ständig neu zu stellen hat, kommt gar nicht mehr vor. Es gibt nur die sorgende Mutter - die "Große, gute Mutter", und den tyrannischen Vater, den "Bösen, dem es nur um Macht über die Frau geht". Das ist pathologisch und saugt, sagt Peterson, regelrecht die Vitalität aus unserer Kultur. Mit einer fatalen Entwicklung, die eine klare "anti-männliche" Forderung ist und gerade die jungen Männer - genau die, die die größte Energie haben - aus allen Schulen und Universitäten hinausdrängt.

Es gibt keinen anderen Weg, sagt Paglia, als den, daß Männer wieder aufstehen und fordern, als Männer angesehen und respektiert zu werden. 

Peterson weist auf Untersuchungen hin, die belegen, daß die Psychopathologien bei Frauen deutlich zunehmen. Frauen, die in diesem toten Schema sozialisiert werden, können nicht mehr zwischen Tyrannei und Kompetenz unterscheiden. Das überlegene Argument, die größere Fertigkeit wird bereits als Tyrannei angesehen. Wir werden deshalb immer ausschließlicher von schwer pathologischen Persönlichkeitsstrukturen von Frauen dominiert, die unfähig sind, gesunde, ausgewogene Beziehungen zu Männern aufzubauen. 

Man sagt gerne, daß Männer eben aufstehen müssen, um sich zu wehren. Aber das übersieht eine Tatsache: Diese Frauen haben nie gelernt, daß es im Kampf gegen unfaire Mittel anderer oder in einer Auseinandersetzung Stufen gibt - Gespräch, Diskurs, Streit, und als letztes auch physische Gewalt. Aber diese Stufen zu sehen ist heute verboten! Schon die "mögliche Bedrohung" wird attackiert.

Männer können nur noch verlieren. Denn ihnen gilt der Kampf.

Damit kommen Männer auf jeden Fall unter die Räder, weil sich mit ihnen IMMER die Möglichkeit verbindet, physisch gewaltsam zu werden. Wenn Männer untereinander reden, ist diese Möglichkeit immer präsent, ja sie ist der Hintergrund der immer mitschwingt, und allen ist das bewußt. Im Gegenteil: Wenn man es mit jemandem zu tun hat, der diese Bereitschaft NICHT hat, hat man vor ihm gar keinen Respekt. Es braucht also nicht die Männer, die aufstehen, sondern es müssen die noch gesunden, ausgewogenen Frauen sein, die aufstehen und sagen: Genug von dieser Pathologie! Genug von diesem Männerhaß! 

Nur ist dabei das Problem, daß die gesunden Frauen viel zu sehr damit beschäftigt sind, gesunde Dinge zu tun - Beruf, Familie, Alltag. Sie haben gar keine Zeit, sich mit ihren durchgeknallten Schwestern auseinanderzusetzen. Während die pathologischen Frauenpersönlichkeiten eben nichts zu tun haben, als sich mit ihren pathologischen Vorstellungen auseinanderzusetzen. Und das ist der Grund, warum diese kranken Vorstellungen unsere Gesellschaften, unsere Kultur so stark dominieren können. Das ist fatal, und es ist symptomatisch für den Niedergang unserer Kultur.


Morgen Teil 3)





*160618*