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Samstag, 7. Juli 2018

Wehmut, oft einfach nur Wehmut

Der VdZ hatte so das eine oder andere Mal in den ehemaligen Studios der Wien-Film zu tun. Die alten Gemäuer - meist leer, meist defunktionalisiert, zum Teil aber noch heute als Studios genutzt - atmen sie noch: Die Atmosphäre einer Ära, in der der österreichische Film nicht nur nationale Eigenart repräsentierte, sondern einer der umtriebigsten Filmproduktionen des deutschen Sprachraums, ja Europas bedeutete. Seit den 1920ern sogar. Und die damaligen österreichischen Filmschaffenden haben Hollywood geprägt, kann sich das der Leser vorstellen? Die meisten der maßgeblichen Hollywood-Proponenten sind ehemalige Bürger Österreichs oder der Monarchie. Billy Wilder, Fred Zinneman, etc. etc.

Die Wiener Filmproduktionen haben eine Nation "erschaffen", sechs Millionen völlig orientierungslose Menschen in eine neue Identität geführt, an sanfter, dabei nicht unwahrer Hand. Die Rolle der österreichischen Filmproduktion nach dem Krieg 1939/45 ist wohl gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Heute ist alles verwaist, umgedeutet, verändert, bestenfalls noch technisch genutzt. Es tut einem das Herz weh.

Hier Hans Moser in einem Filmausschnitt mit dem Lied "Wenn der Herrgot net will nutzt es gar nix". Gewidmet den zahlreichen deutschen Lesern dieses Blog. Csokolom! Küß die Hand!








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