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Freitag, 20. Juli 2018

Ein Ereignis des Nominalismus (6)

Teil 6)



Es ist eine belegte Tatsache, daß deshalb die Hierarchie der Kirche von Marxisten und Homosexuellen direkt unterwandert werden mußte. Nur wenn man die Kirche zerstörte, ihre Autorität aushöhlte, konnte man sie als Block gegen die Atomisierung der Gesellschaft ausschalten. Dazu waren die Priesterseminare bestens geeignet, wo Lehre (über die Aushebelung der Lehre durch "Wissenschaften" über oligarchischen Einfluß - im Funktionskreis Stiftungen, bezahlte Studien, Medienmacht, Einfluß auf die Politik - haben wir an andere Stelle bereits geschrieben) und Prägung der Lebensführung zusammenfallen. Und mit dieser Unterwanderung gelang es. Es gibt Zahlen die belegen, daß der Großteil der Mißbrauchsfälle (67 Prozent) männliche pubertierende Jugendliche (12-16) Jahre) betrifft, und die Täter sind zu zwei Dritteln Priester, die als aktive Homosexuelle bekannt waren.  Das Problem der Kirche ist also nicht Pädophilie! Es ist Homosexualität. Denn hier geht es eben nicht um Fertilität, sondern in deren Sexualität geht es nur um sexuelle Lust. Und das beste Objekt dafür ist der noch unfertile Jugendliche, von dem keinerlei Konsequenzen zu erwarten sind.

Das führt wiederum zur Zerstörung der Institution. Denn wenn man sie schwul und weich macht, wer sollte sie noch ernstnehmen?  Wer hingegen einen männlichen, klar identifizierbaren, sittlich lebenden Priester erfährt, der treu die Lehre verkündet, ändert sich in den Augen der Menschen auch Bild und Autorität der Kirche. Und wer sonst als die Kirche sollte beim Kampf gegen das Übel, gegen die Sünde am besten Bescheid wissen? Hier zumindest erwarten die Menschen die entscheidende Kompetenz.

Das bringt wieder zurück zum Zweiten Vatikanum. Für Geyer ist der entscheidende Punkt gewesen, daß die Kirche ihre Ekklesiologie geändert hat. Das heißt die Sichtweise, was sie ist, und wie sie aussehen muß. Vor dem Konzil waren die Sichtweisen mit denen der Orthodoxie praktisch deckungsgleich, und führte sich auf das Konzil von Nicäa zurück. Wo es im damals festgelegten Credo heißt "ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche".  Man beachte vor allem das Wort "eine". Wer in Gemeinschaft mit dem Papst von Rom war, oder in der Orthodoxie: in Gemeinschaft mit der apostolischen Sukzession, der gehörte zu dieser einen Kirche.

In Lumen Gentium aber wurde die eigene Identität plötzlich geändert. Noch zwanzig Jahre zuvor hatte Pius XII. in Mystici Corporis klar festgestellt, daß die römisch-katholische Kirche die originäre, auf Jesus und die Apostel zurückzuführende Kirche ist. Lumen Gentium sagt nun, daß diese Kirche in der römisch-katholischen Kirche "subsistiert". Das heißt nichts anderes, als daß sie auch in anderen "Kirchen" sein könnte, zumindest könnte man es so deuten, auch wenn Benedict XVI. noch meinte, daß es heiße "ist". Aber so steht es eben nicht da. Und daß das anders gedeutet werden konnte, hat sich bald gezeigt. Plötzlich kamen dogmatische Interpretationen auf, daß die Kirche auch andernorts zu finden wäre. Zum Beispiel - in den protestantischen Kirchen.

Wieder derselbe (nominalistische) Vorgang wie oben bereits ausgeführt: Plötzlich waren die Dinge eben nicht mehr sie selbst, nicht mehr notwendig sie selbst! Plötzlich hing was sie waren von dem ab, was man in sie "hineinlegte", womit man sie also verband. Form und Inhalt wurden getrennt, würde ein Scholastiker sagen (was Florian Geyer freilich nicht ist.)

Damit hat die Kirche ihre eigene Autorität zerstört und vor allem die Rückbindung der eigenen Gläubigen an diese römisch-katholische Kirche, denn diese hat sich "branched off", also in Seitenzweige aufgeteilt. Ihr Ganzes war plötzlich eine Art Summe aus allen möglichen "Teilkirchen". Damit hat sie sich sogar auf den Boden des aufklärerischen Humanismus gestellt. Mit diesem "Ökumenismus" kam sie exakt ins Fahrwasser der Oligarchie. Es waren nicht zufällig Stellen wie die Rockefeller-Stiftung oder Rothschild, die die Entwicklung einer neuen Liturgie (NOM) finanzierten.

Die Kirche nach dem Zweiten Vatikanum ist deshalb eine ANDERE Kirche als die vor diesem Konzil, sagt Geyer. Mit einer eigenen, neuen Liturgie. Es sind zwei verschiedene Religionen. Das zeigt sich nicht zuletzt in der Kunst und in der Architektur, wo der Bruch am deutlichsten wird: Plötzlich "passen" die alten Kirchen nicht einmal mehr, und die neu gebauten sehen völlig anders aus.  Eine völlig neue Musik kam auf. Eben: Eine völlig neue Art der Kommunikation, der Sprache der Kirche zeigte sich. Die in sich häretisch ist, wie oben bereits ausgeführt wurde.

Das ist der Hauptpunkt der Kritik von Florian Geyer am Zweiten Vatikanum. Er ist ekklesiologischer Natur. Die Kirche nach dem Konzil ist eine andere Institution, der Katholizismus VOR 1962 und NACH 1965 ist unvereinbar, er wurde eine andere Religion. Herauskam eine alchemistische Religion, die die isolierten Bestandteile der Tradition neu zusammenstellte und so eine Kontinuität vortäuschte, die nicht mehr bestand. 

"Ein Ensemble von richtigen Teilen hat die Wahrheit als unteilbares Ganzes ersetzt."

Als das Ganze einmal zerstört war, blieb im Grunde nur noch die Sprache der Feinde der Kirche übrig, der Nihilismus zugrunde liegt. Es ist auch nicht einfach Pragmatismus, es ist britischer, newtonischer Empirizismus.

Wo der Monarch als oberste Macht im Staat abgesetzt wird, folgt automatisch und unweigerlich die Herrschaft der Oligarchie. In ihren Händen konzentriert sich nun die Macht. Und das Besondere an diesen Leuten ist, daß sie Chamäleons sind. Diese Leute glauben nicht wirklich an etwas, vor dem sie sich rechtfertigen müßten, nach dem sie gemessen werden könnten. Deshalb können sie auch vor keiner weltlichen Institution zur Rechenschaft gezogen werden, sie haben keine über sich! Darum findet man sie auch an allen Stellen der Erde, egal auf welcher Seite. Sie haben die IG-Farben oder Hitler genau so finanziert wie die Anti-Hitler-Front. Das einzige, dem sie folgen ist - Macht. Und das einzige, was sie bewegt ist der Eros der Macht.

Diesem Eros der Macht ("libido dominandi"), der auf keiner Sittlichkeit beruht, entspricht (wir werden über die Zusammenhänge noch handeln) wie entspringt auf gleicher Ebene das Streben, den anderen zu demütigen, indem man ihn nach unten (und unter einen selbst) zieht. Ihn in Versuchung führt, ihn zu korrumpieren versucht. Denn diese Menschen wissen um die Hohlheit ihrer Macht vor dem Hintergrund des Absoluten.

Morgen Teil 7)




*140618*