Teil 6)
Es
ist eine belegte Tatsache, daß deshalb die Hierarchie der Kirche von
Marxisten und Homosexuellen direkt unterwandert werden mußte. Nur wenn
man die Kirche zerstörte, ihre Autorität aushöhlte, konnte man sie als
Block gegen die Atomisierung der Gesellschaft ausschalten. Dazu waren
die Priesterseminare bestens geeignet, wo Lehre (über die Aushebelung
der Lehre durch "Wissenschaften" über oligarchischen Einfluß - im
Funktionskreis Stiftungen, bezahlte Studien, Medienmacht, Einfluß auf
die Politik - haben wir an andere Stelle bereits geschrieben) und
Prägung der Lebensführung zusammenfallen. Und mit dieser Unterwanderung
gelang es. Es gibt Zahlen die belegen, daß der Großteil der
Mißbrauchsfälle (67 Prozent) männliche pubertierende Jugendliche (12-16)
Jahre) betrifft, und die Täter sind zu zwei Dritteln Priester, die als
aktive Homosexuelle bekannt waren. Das Problem der Kirche ist also
nicht Pädophilie! Es ist Homosexualität. Denn hier geht es eben nicht um
Fertilität, sondern in deren Sexualität geht es nur um sexuelle Lust.
Und das beste Objekt dafür ist der noch unfertile Jugendliche, von dem
keinerlei Konsequenzen zu erwarten sind.
Das führt
wiederum zur Zerstörung der Institution. Denn wenn man sie schwul und
weich macht, wer sollte sie noch ernstnehmen? Wer hingegen einen
männlichen, klar identifizierbaren, sittlich lebenden Priester erfährt,
der treu die Lehre verkündet, ändert sich in den Augen der Menschen auch
Bild und Autorität der Kirche. Und wer sonst als die Kirche sollte beim
Kampf gegen das Übel, gegen die Sünde am besten Bescheid wissen? Hier
zumindest erwarten die Menschen die entscheidende Kompetenz.
Das
bringt wieder zurück zum Zweiten Vatikanum. Für Geyer ist der entscheidende
Punkt gewesen, daß die Kirche ihre Ekklesiologie geändert hat. Das heißt
die Sichtweise, was sie ist, und wie sie aussehen muß. Vor dem Konzil
waren die Sichtweisen mit denen der Orthodoxie praktisch deckungsgleich,
und führte sich auf das Konzil von Nicäa zurück. Wo es im damals
festgelegten Credo heißt "ich glaube an die eine, heilige, katholische
und apostolische Kirche". Man beachte vor allem das Wort "eine". Wer in
Gemeinschaft mit dem Papst von Rom war, oder in der Orthodoxie: in
Gemeinschaft mit der apostolischen Sukzession, der gehörte zu dieser
einen Kirche.
In Lumen Gentium aber wurde die eigene Identität plötzlich geändert. Noch zwanzig Jahre zuvor hatte Pius XII. in Mystici Corporis klar festgestellt, daß die römisch-katholische Kirche die originäre, auf Jesus und die Apostel zurückzuführende Kirche ist. Lumen Gentium
sagt nun, daß diese Kirche in der römisch-katholischen Kirche
"subsistiert". Das heißt nichts anderes, als daß sie auch in anderen
"Kirchen" sein könnte, zumindest könnte man es so deuten, auch
wenn Benedict XVI. noch meinte, daß es heiße "ist". Aber so steht es
eben nicht da. Und daß das anders gedeutet werden konnte, hat sich bald
gezeigt. Plötzlich kamen dogmatische Interpretationen auf, daß die
Kirche auch andernorts zu finden wäre. Zum Beispiel - in den
protestantischen Kirchen.
Wieder derselbe
(nominalistische) Vorgang wie oben bereits ausgeführt: Plötzlich waren
die Dinge eben nicht mehr sie selbst, nicht mehr notwendig sie selbst!
Plötzlich hing was sie waren von dem ab, was man in sie "hineinlegte",
womit man sie also verband. Form und Inhalt wurden getrennt, würde ein
Scholastiker sagen (was Florian Geyer freilich nicht ist.)
Damit
hat die Kirche ihre eigene Autorität zerstört und vor allem die
Rückbindung der eigenen Gläubigen an diese römisch-katholische Kirche,
denn diese hat sich "branched off", also in Seitenzweige aufgeteilt. Ihr
Ganzes war plötzlich eine Art Summe aus allen möglichen "Teilkirchen".
Damit hat sie sich sogar auf den Boden des aufklärerischen
Humanismus gestellt. Mit diesem "Ökumenismus" kam sie exakt ins
Fahrwasser der Oligarchie. Es waren nicht zufällig Stellen wie die
Rockefeller-Stiftung oder Rothschild, die die Entwicklung einer neuen
Liturgie (NOM) finanzierten.
Die Kirche nach dem Zweiten
Vatikanum ist deshalb eine ANDERE Kirche als die vor diesem Konzil, sagt
Geyer. Mit einer eigenen, neuen Liturgie. Es sind zwei verschiedene
Religionen. Das zeigt sich nicht zuletzt in der Kunst und in der
Architektur, wo der Bruch am deutlichsten wird: Plötzlich "passen" die
alten Kirchen nicht einmal mehr, und die neu gebauten sehen völlig
anders aus. Eine völlig neue Musik kam auf. Eben: Eine völlig neue Art
der Kommunikation, der Sprache der Kirche zeigte sich. Die in sich
häretisch ist, wie oben bereits ausgeführt wurde.
Das ist
der Hauptpunkt der Kritik von Florian Geyer am Zweiten Vatikanum. Er ist
ekklesiologischer Natur. Die Kirche nach dem Konzil ist eine andere
Institution, der Katholizismus VOR 1962 und NACH 1965 ist unvereinbar,
er wurde eine andere Religion. Herauskam eine alchemistische Religion,
die die isolierten Bestandteile der Tradition neu zusammenstellte und so
eine Kontinuität vortäuschte, die nicht mehr bestand.
"Ein Ensemble von richtigen Teilen hat die Wahrheit als unteilbares Ganzes ersetzt."
Als
das Ganze einmal zerstört war, blieb im Grunde nur noch die Sprache der
Feinde der Kirche übrig, der Nihilismus zugrunde liegt. Es ist auch
nicht einfach Pragmatismus, es ist britischer, newtonischer
Empirizismus.
Wo der Monarch als oberste Macht im
Staat abgesetzt wird, folgt automatisch und unweigerlich die Herrschaft
der Oligarchie. In ihren Händen konzentriert sich nun die Macht. Und das
Besondere an diesen Leuten ist, daß sie Chamäleons sind. Diese Leute
glauben nicht wirklich an etwas, vor dem sie sich rechtfertigen müßten,
nach dem sie gemessen werden könnten. Deshalb können sie auch vor keiner
weltlichen Institution zur Rechenschaft gezogen werden, sie haben
keine über sich! Darum findet man sie auch an allen Stellen der Erde,
egal auf welcher Seite. Sie haben die IG-Farben oder Hitler genau so
finanziert wie die Anti-Hitler-Front. Das einzige, dem sie folgen ist -
Macht. Und das einzige, was sie bewegt ist der Eros der Macht.
Diesem Eros der Macht ("libido dominandi"),
der auf keiner Sittlichkeit beruht, entspricht (wir werden über die
Zusammenhänge noch handeln) wie entspringt auf gleicher Ebene das
Streben, den anderen zu demütigen, indem man ihn nach unten (und unter
einen selbst) zieht. Ihn in Versuchung führt, ihn zu korrumpieren
versucht. Denn diese Menschen wissen um die Hohlheit ihrer Macht vor dem
Hintergrund des Absoluten.
Morgen Teil 7)
*140618*