Weh uns, wenn wir zwischen Prinzip und dem Menschsein nicht mehr zu unterscheiden wissen. Weh uns, wenn wir das eine zugunsten des anderen erdrücken. Weh uns, wenn wir diese kleine Tür nicht immer auch offenhalten, die allem ein wenig Luft läßt. Weh uns, wenn wir vergessen, daß Mensch zu sein auch heißt, zu fehlen. Nicht die Fehler sollen wir lieben. Aber ... einander erdulden. Denn es ist immer das Sein, das siegt. Ob in Irrtum oder Recht, es ist das Glück, das der Mensch sucht. Niemand hat da etwas vom anderen zu befürchten.
Ja, die Welt läuft auf den Schienen des Seins, der Wahrheit, der Gerechtigkeit. Weh uns aber, wenn wir diese kleine Verschworenheit einer Gemeinschaft von Schicksalsgenossen für den Galgen verlieren, in der wir uns zuweilen mit einem Lächeln zuzwinkern müssen. Seltsam, gewiß, aber manchmal muß man auch von der Ewigkeit wegblicken, um Mensch zu sein. Der doch nur aus der Ewigkeit lebt ...
Leser R gewidmet.
Es gibt keinen vom Menschen unabhängigen Sinn der Welt. Sie steht uns nicht gegenüber, sie ist der eigentliche Ort ihres Sinnes. Ohne Mensch - keine Welt. Da muß man auch manchmal lächeln können, ob der Schwächen, die das Menschsein begleiten. Das Wesen der Welt ist tragisch. Aber die Tragödie ist die (notwendige) Vorstufe zum Humor.
Den Irrtum zu bekämpfen heißt zuerst, den Irrenden zu lieben. Denn er ist aus dem Menschsein zu verstehen, das so gebrochen ist, daß es prinzipiell Richtiges will, aber im Einzelnen immer wieder Falsches ergreift. Parce nobis, Domine!
Den Irrtum zu bekämpfen heißt zuerst, den Irrenden zu lieben. Denn er ist aus dem Menschsein zu verstehen, das so gebrochen ist, daß es prinzipiell Richtiges will, aber im Einzelnen immer wieder Falsches ergreift. Parce nobis, Domine!
*040519*