Teil 2)
Es
geht hier um nichts Geringeres, als den bis heute virulenten
"Universalienstreit", in dem das Mittelalter sich aufgelöst hat. Haben
Begriffe (Universalia, auf eine Weise also Abstrakta, die Reales
zusammenfassen bzw. definieren) eine Realität, oder sind sie bloße
Gedankendinge, die KEINE Relevanz für die Dinge und die Welt haben. Wenn
man letzterer Meinung anhängt, löst man die gesamte christliche
Erlösung, die gesamte Heilsökonomie, in Nichts auf. Es bleiben dann
tatsächlich nur noch "Moralismen", Gebote. Was seine Vollendung in der
Aufklärung fand. Seither wird definitiv bestritten, daß jeder Mensch
(und alle Dinge) in universale(re) Formen (=weltformende Ideen aus Gott,
dem Geist) schon nur kraft seines Daseins, seiner Existenz gestellt
ist.
So daß
es so etwas wie "Volksschicksal" oder die "Haltung eines Volkes vor
Gott" gibt, dem jeder Einzelne daraus zugehört und deshalb davon
gleichermaßen betroffen ist. Man kann sogar so weit gehen, daß diese
Haltung, diese Universalia abzustreiten, diesen "ontologischen
Zusammenhang" abzulehnen, in einer psychologischen, sittlichen Haltung
und Entscheidung gegründet gesehen werden kann. Der in sich bereits
anti-transzendent, irdisch, weltimmanent ist. Dazu braucht es gar keine
explizite "Zustimmung" mehr, wie die aufklärerische Idee eines "contract
sociale" meint. Daß auf diese Haltung schließlich Hegel folgte, der
diesen Geist weltimmanent sah und identifiziert zu haben meinte, so daß
alles von menschlicher Ratio (die in der Dialektik auf eine Inkarnation
Gottes im Wort hinausläuft, sozusagen) abhängt, ist nur mehr logisch.
Genau
diese Wirklichkeit der Sprache und damit Vernunft - sie braucht eine
lebendige Einbindung in den logos, sonst ist auch das irdische Rationale
nicht vollständig und zwar nicht summativ, sondern qualitativ, so daß
es Gnade braucht, um letztendlich vollendet "rational argumentieren und
denken und verstehen" zu können - ist möglicherweise eines der
Grundprobleme am Denken von E. Michael Jones. Der auf einem etwas zu
oberflächlichen Verständnis von Hegel*** aufbauend an eine mögliche
rationale Übereinkunft durch den Dialog aller Menschen glaubt. Eine
solcher Dialog ist aber immer beschränkt! Er kann Unlogik aufzeigen, ja,
aber nur bis zu einer gewissen Grenze, und insofern den Hunger nach
Logik (und damit logos) wecken. Aber nur bei den Menschen, die "guten
Willens" sind! Das war ja deshalb die Botschaft der Engel bei der Geburt
des logos: "Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen, die guten Willens sind."
Mit
anderen Worten: Die Logik innerhalb der Sprache und damit des Denkens
läßt sich OHNE LOGOS gar nicht vollziehen, sie bleibt defiziös, und
zwar in sich qualitativ. Erst im Anschluß an den logos, also im Glauben,
im Guten Willen, kann deshalb auch innerweltlich wirklich logisch
argumentiert werden. Dialektik im Sinne Hegels aber ist bereits ein
defiziöses, nur immanentistisches Sprechen, dem seine eigentliche
Komponente - die "Sprache hinter der Sprache", wie Heidegger es nannte -
fehlt, oder dem eine falsche Voraussetzung (als jeder Sprache, jedem
logischen Vorgang implizite Annahme zahlloser Bedingungen, William M.
Briggs zeigt das sehr schön in der Mathematik) zugrunde liegt.
Und deshalb - weil die Universalia abgelehnt werden, und das ist bereits die Verweigerung des logos als der stillen Grammatik der Welt und des Menschen, der in der Inkarnation Christi in der Welt Zugang zum logos hat,
das ist ja das Große an der Menschwerdung Gottes - führt so eine
Diskussion, wie sie hier stattfindet, zwischen einem Juden und einem
Katholiken, regelmäßig zum selben Ergebnis: Was ein Jude IST, ist nicht
zu erfassen. Denn auch Moscowitz sagt in dem Moment, wo JUDEN etwas tun,
das er als gegen die Torah gerichtet sieht, daß das eben KEINE JUDEN
seien. Er gibt sogar zu, daß das Judentum durchsetzt ist von Irrlehren,
ja von satanischen Lehren, und es gibt strukturell keine Möglichkeit,
das zu bereinigen. Wenn das gelänge, könnte das "wahre Judentum"
bleiben, und das entspricht nicht den Kriterien des Anti-Logos, die
Jones (so richtig) aufzeigt.
Daraufhin
trennt auch Jones im Gespräch "Judentum" von "Juden", und bezeichnet
das, was er kritisiert, als Geisteshaltung des "jüdisch revolutionären
Geistes" als eine im Judentum verbreitete Haltung. Es bezieht sich also
auf Figuren wie Trotzki, der ein Jude war. Und zwar ein Jude ganz im
Geiste des "Jewish Revolutionary Spirit". Moscowitz geht sogar so weit
zu sagen, daß Trotzki ein anti-jüdischer Revolutionär war. Und
es ist leider nicht von der Hand zu weisen, daß viele Juden in
revolutionäre Geschehen verwickelt waren. Aber das hat auch konkrete
Gründe, wie den Holocaust, die Verfolgung, die sie erleiden mußten. Die
Sache dreht sich also im Kreis ... reduziert sich der
jüdisch-revolutionäre Geist also doch auf ein paar Personen, auch
historisch, denen der ganze Rest der Juden dieses schlechte Image
zu verdanken hat, der zu den Pogromen, Ausgrenzungen etc. führte?
Denn
wenn man etwa von der französischen Revolution ausgeht, so war
natürlich John Dee mit seinen Agenten, die er nach Frankreich schickte,
um das dortige katholische Land zu zersetzen, maßgeblich an den
historischen Ereignissen 1789 beteiligt, das stimmt. Aber gibt es nicht
weit effektivere, mächtigere Geheimbünde und Mächte - wie die
Illuminati? Und die haben nichts mit Juden zu tun. Ihr Gründer Adam
Weishaupt, deren Gründer (wie Gründer von Freimaurerbünden), war ein
Rechtsgelehrter aus Bayern. Diese nicht-jüdischen Geheimbünde verfolgten
dann das belegbar definierte Ziel einer Weltregierung, einer Zerstörung
des Klerus und der Kirche, und der Implementierung einer
internationalen Ordnung, die auf Kollektivismus aufgebaut sein sollte.
Diese Freimaurerbünde, die dann für die Französische Revolution
letztlich verantwortlich waren, sind, wirft Jones ein, aus
den Puritanern hervorgegangen. Und deren Geist ist der Geist des Judentums, ihr
Ziel war wie Juden zu handeln. Von dort kommt die Idee eines "Tempels"
(Kern- und Angelpunkt des Judentums, nun auch der Freimaurer- und
Illuminatibünde), und von dort kommt das Schema sämtlicher europäischer
Revolutionen. Die Illuminati ins Zentrum zu schieben, war der Versuch,
die jüdischen Spuren zu verwischen, denn die stießen in Europa auf
Widerspruch. Ohne diese puritanischen Judaisierer hätten sich die
Illuminati nie so entwickeln können. Die tatsächlich eine genuin
katholische Bewegung waren. Die die Jesuiten ersetzten und deren Rolle
übernahmen.**** Aus dieser Konstellation heraus kamen die Illuminati in
eine Einflußposition, in der sie die katholische Lehre auf den Kopf
stellten und als Mittel politischer Kontrolle mißbrauchen konnten.
Morgen Teil 3)
*Hier haben wir das Dilemma des
Mißverständnisses was "Vernunft" anbelangt, im Englischen noch dazu
geplagt vom sprachlichen Mangel, der es für die Philosophie so untauglich
macht: Es kennt keine Unterscheidung zwischen Vernunft und Rationalität.
Israel ist "rational", ja, aber ohne Ausrichtung zum logos wird
"Rationalität" zur simplen "Cleverness". Ohne sittliche Haltung zum
logos hin verdorrt die Sprache (als Denken beziehungsweise Ort und Material des
Denkens) zur a-moralischen Cleverness. Und das meint man heute sogar,
wenn man "Intelligenz" sagt, weil man damit eigentlich nur jene
Fähigkeit meint, bestimmte (logische) Teiloperationen durchzuführen.
Also kommt auch im Judentum zur Ratio - die Moralität durch "Gebote"
VON AUSZEN dazu. Es kennt eben nur als separaten, ergänzenden "Teil",
was im logos ein die Sprache, das Denken DURCHDRINGENDER, FORMENDER
Aspekt ist. Egal welches Judentum man also meint, auch das
vorchristliche, es ist deshalb eine Gesetzesreligion.
**Wenn man der Blutslinie als Merkmal für "Volk" folgt, sind sogar alle Menschen EIN
Volk, weil ja alle (auch nach dem Glauben der Juden als Torah-Bezogene)
von einem Paar abstammen. Dann läßt sich ein "jüdisches Volk" schon gar nicht mehr argumentieren.
***Also
nicht sieht, daß Hegel das Problem, wie ein transzendenter
Geist in die Welt kommen sollte, nicht lösen kann. Des Pastorensohn
Hegel "treues" Bekenntnis zu
einem Gott ist also bereits zutiefst leer. Karl Marx hat deshalb ganz
richtig erkannt: Hegel ist der perfekte Philosoph des Weltimmanentismus,
des historischen Materialismus. Es braucht für seine Weltkonzeption
keinen Gott. Was sich perfekt mit dem Ideologiegebäude des Darwinismus
als "naturwissenschaftliche Wahrheit" trifft.
****Und aus diesen Einflüssen ging später Siegmund Freud hervor,
dessen Lehren die abendländische Kultur von innen heraus zersetzt
haben - die sich somit als konzentrierter Ausfluß des
jüdisch-revolutionären Geistes darstellen. Weil sie die Motivik des
Menschen als materialistisches Geschehen darstellen und relativieren,
somit deren absoluten Wert und Dimension (weil sie immer eine Stellung
vor Gott betreffen, nur von dorther also Sinn haben) ablehnt.
*260319*