Teil 2) Dieselben Matrizen -
Traditionalisten als Gleichnis für bestimmte allgemeine Haltungen
Ein nächstes Problem ist das Laster der Neugierde, das unter Traditionalisten weit verbreitet ist. Und dieses Laster nennt Ripperger "clearly demonic", also "eindeutig dämonisch." Denn es bringt Menschen dazu, jede Nachricht, jede Mitteilung fast krankhaft zu suchen, die erklärt, wie schlimm alles ist. Wir haben aber auch die Verpflichtung, unseren eigenen Glauben zu bewahren. Diese Neugierde am "Schlechten" ist aber von den allermeisten Menschen nicht zu verkraften und beschädigt sie intellektuell, geistig und psychologisch. Deshalb sollten wir uns von solch einem Verhalten unbedingt fernhalten. Klar, man kann sich informieren, aber man muß gut darauf achten, daß man nicht zuviel davon (und für manche wird es zur ausschließlichen Obsession) konsumiert.
Viele, so der amerikanische Priester, Psychologe und Exorzist, kommen zu ihm und unterbreiten ihm pausenlos neuste Hiobsbotschaften, wo wieder etwas schlecht gelaufen ist. Stellt man aber die Frage, wann sie zuletzt ein erbauliches Buch, ein Buch über einen Heiligen etwa, oder geistliche Literatur gelesen haben, kommen die seltsamsten Ausreden. Was sagt das aber über das geistliche Leben aus? Es ist ein ernsthaftes Problem, wenn Menschen ständig Bücher lesen oder Informationen suchen, um Argumente oder Gedanken zu finden, die nur einen Zweck dienen: Sie in ihrer Meinung stärken.
Ripperger weist darauf hin, daß es sogar sehr viele traditionalistische Bücher gibt, die theologische Irrtümer enthalten, oder zu solchen führten. Weil die Leser nicht in der Lage waren und oft genug sind, sich intellektuell damit ausreichend auseinanderzusetzen, und das betrifft auch Schreiberlinge, die meinen, den wahren Glauben zu verteidigen und damit allzu leicht übers Ziel hinausschießen. Es galt deshalb immer das Verbot, daß Laien sich in philosophische oder theologische öffentliche Dispute verwickeln, wenn sie keine Erlaubnis dazu von ihrem Ortsbischof erhalten haben. Gewiß, wir sind oft mit Irrtümern konfrontiert, die von den offiziellen Vertretern des Lehramts verkündet werden. Aber für die allermeisten ist es hoch angebracht, sich an jemanden zu wenden, der kompetent genug ist, die Wahrheit auch wirklich zu verteidigen.
Wenn Laien sich darin engagieren, hat das noch oft dazu den Hintergrund, ihren Ärger loszuwerden und auf jemanden einzuschlagen. Das ist aber schon aus einem anderen Grund vollkommen sinnlos. Wer in Irrtümern steckt, hat meist gar nicht die Möglichkeit, diesen Irrtum einzusehen. Denn der Irrtum ist Hinweis auf einen Defekt in der Fähigkeit, die Gnade aufzunehmen. Ohne Gnade aber kann man den Wert der Tradition gar nicht erkennen. Wenn der andere etwas erkennt, dann ist es somit gar nicht unser Verdienst!
Es ist eine Gnade, kein Verdienst, wenn wir Menschen etwas Übernatürliches erkennen können, und deshalb können wir uns diesem Übernatürlichen nur in Demut nähern. Die Gnade hat uns ausgewählt, nicht umgekehrt. Dasselbe gilt für unser Gegenüber. Wie wollen wir dazu beitragen, daß der andere dieser Gnade teilhaftig wird, wenn wir wie oben beschrieben spirituelle Defekte haben, zornig oder anmaßend oder hochmütig sind? Deshalb kann auch unser Argumentieren niemals von unserer Spiritualität getrennt werden. Wenn wir das nicht beherzigen, wird somit der Traditionalismus seiner Glaubwürdigkeit beraubt und keine Chance haben, wirklich etwas zu erneuern.
Natürlich dürfen wir vertrauen, daß es immer Heilige geben wird, die den wahren Glauben durchtragen. Aber wir, wir Traditionalisten, sagt Ripperger, sind Teil des Problems, nicht der Lösung. Nur weil wir die Gnade haben, die Probleme zu sehen, gibt uns das nicht die Berechtigung, sowohl die Gnade, die wir erhalten haben, andere Menschen als Abladestellen für unsere Probleme zu mißbrauchen.
Warum sagt Ripperger das alles? Weil er beobachtet, daß traditionalistisch eingestellte Menschen oft sehr abstoßend wirken. Wenn wir aber vom Wert der Tradition so überzeugt sind, dann müssen wir auch dazu beitragen, daß andere deren Wert erkennen können. Und das können sie nur, wenn sie auch sehen können, daß diese Orientierung am traditionellen Glauben tatsächlich anders - positiv - wirkt und arbeitet, als sie vermutet haben und bisher kannten. Wenn wir aber an denselben Schwächen leiden, wie alle anderen, wenn diese positive Wirkung an uns gar nicht erkennbar ist, wie soll man dann erwarten, daß andere den Wert der Tradition erkennen? Wir können doch die Last, die Wahrheit zu erkennen, nicht zur Gänze bei den anderen lassen, die deren Wert nicht erkennen? Es liegt an uns, "besser" zu werden, anziehender zu werden, um so andere zur Tradition führen zu können, schließt Fr. Ripperger.
Es ist eine Gnade, kein Verdienst, wenn wir Menschen etwas Übernatürliches erkennen können, und deshalb können wir uns diesem Übernatürlichen nur in Demut nähern. Die Gnade hat uns ausgewählt, nicht umgekehrt. Dasselbe gilt für unser Gegenüber. Wie wollen wir dazu beitragen, daß der andere dieser Gnade teilhaftig wird, wenn wir wie oben beschrieben spirituelle Defekte haben, zornig oder anmaßend oder hochmütig sind? Deshalb kann auch unser Argumentieren niemals von unserer Spiritualität getrennt werden. Wenn wir das nicht beherzigen, wird somit der Traditionalismus seiner Glaubwürdigkeit beraubt und keine Chance haben, wirklich etwas zu erneuern.
Natürlich dürfen wir vertrauen, daß es immer Heilige geben wird, die den wahren Glauben durchtragen. Aber wir, wir Traditionalisten, sagt Ripperger, sind Teil des Problems, nicht der Lösung. Nur weil wir die Gnade haben, die Probleme zu sehen, gibt uns das nicht die Berechtigung, sowohl die Gnade, die wir erhalten haben, andere Menschen als Abladestellen für unsere Probleme zu mißbrauchen.
Warum sagt Ripperger das alles? Weil er beobachtet, daß traditionalistisch eingestellte Menschen oft sehr abstoßend wirken. Wenn wir aber vom Wert der Tradition so überzeugt sind, dann müssen wir auch dazu beitragen, daß andere deren Wert erkennen können. Und das können sie nur, wenn sie auch sehen können, daß diese Orientierung am traditionellen Glauben tatsächlich anders - positiv - wirkt und arbeitet, als sie vermutet haben und bisher kannten. Wenn wir aber an denselben Schwächen leiden, wie alle anderen, wenn diese positive Wirkung an uns gar nicht erkennbar ist, wie soll man dann erwarten, daß andere den Wert der Tradition erkennen? Wir können doch die Last, die Wahrheit zu erkennen, nicht zur Gänze bei den anderen lassen, die deren Wert nicht erkennen? Es liegt an uns, "besser" zu werden, anziehender zu werden, um so andere zur Tradition führen zu können, schließt Fr. Ripperger.
Es sei darauf hingewiesen, daß dieses Video anzusehen oder zu verbreiten auf der Basis von "PenanceWare" geschieht. Das heißt, jedes Anhören sollte von einer Spende von 1 Dollar/Euro begleitet werden, es gibt dafür ein Konto bei Paypal. Alternativ soll man zumindest ein Gesetz des Rosenkranzes beten, oder ein sonstiges Bußwerk in der Intention der Anliegen Fr. Rippergers verrichten. Und zwar pro Datei, die man vom reichhaltigen Angebot von "sensus fidelium" in Anspruch nimmt.
Anmerkung: Dieser Artikel folgt einer Anregung auf OnePeterFive.
Anmerkung: Dieser Artikel folgt einer Anregung auf OnePeterFive.