In freier Übertragung aus dem Amerikanischen, und mit freundlicher Genehmigung des Autors, findet der Leser hier den Beitrag von Ianto Watt aus dem Blog von William M. Briggs,
wie er im Oktober d. J. erstmals erschienen ist. Er wird hier jeweils
zu den Adventsonntagen (nicht vergessen, Advent ist eine Zeit der Buße
und Einkehr) des neuen Kirchenjahres 2019/20 veröffentlicht.
Teil 4)
Messerjohnny wandte sich auch gegen die Praxis, daß an öffentlichen Schulen protestantische Schriften gelehrt wurden. Er ging sogar weiter, und organisierte das erste katholische Schul-System. Ja, er gründete sogar die Fordham Universität. Nicht schlecht für irischen Abschaum, wie ihn die New Yorker Presse nannte. Aber hier zeigte sich das hervorstechendste Problem. Als er von Philadelphia nach New York kam, erkannte er den üblichen Trusteeismus, der die Kirche entwertete. Seine Lösung? Man müßte, meinte er, diese Gewährsmänner direkt durch die Mitglieder der Gemeinden wählen lassen. Mit anderen Worten, er verwendete Demokratie um Demokratie zu killen!
Aber man kann diese List nur unter zwei Bedingungen anwenden. Zuerst einmal brauchte es einen tadellosen Ruf, wie Hughes ihn hatte. Seine Arbeit für Kranke und Waisen war in ganz New York bekannt. Und schon früher in Philadelphia hatte er mit der (später) ersten seliggesprochenen US-Amerikanerin, Elisabeth Ann Seton, zusammengearbeitet. Und er war ein unermüdlicher Erzieher. Das war die zweite Zutat, die es brauchte. Er unterwies deshalb auch seine Herde über die Gefahren des Systems des Trusteeismus. Mit dem Hintergrund seiner eigenen Flucht aus dem anglisch beherrschten Irland (wo ein Priester sogar dann verbannt wurde, wenn er das Begräbnis seiner eigenen Schwester besuchte) war er in der Lage, die Gefahren einer Rebellion innerhalb der Kirche aufzuzeigen, wie ich sie oben beschrieben habe. Er zeigte seinen Schafen, daß von ihrer Rebellion gegen die wahrhaftige und legitime Autorität der Kirche nur dem König nützte.
Er bewies ihnen, daß ihre Armut (geistlich wie zeitlich) das Ergebnis ihrer Unterwerfung unter anti-katholische Führer war, und zwar sowohl in Irland wie hier in Amerika. (Sie wissen schon, werter Leser, daß der Klu-Klux-Klan, der KKK, ursprünglich gegründet worden war, um den Katholizismus zu bekämpfen?) Hughes machte den Leuten klar, daß Selbstdisziplin der Schlüssel für ihre Zukunft war. Und zwar hier ebenso wie später in der Ewigkeit. Und niemand war ein besseres Beispiel für seine Aussagen als er selbst.
Hughes schützte erst seine Herde, und dann unterwies er sie. Sie belohnten ihn mit ihrer Treue. Aus allen lokalen Kirchengemeinden wurden die bisherigen Kuratoren hinausgewählt. Die Menschen unterstellten sich freiwillig ihrem guten Hirten. Warum sollten sie das getan haben? Sie wußten, daß ihr Wohlergehen sein größtes Anliegen war, und zwar sowohl hier auf Erden wie später in der Ewigkeit. Er würde für sie auf die Barrikaden gehen. Die Karten lagen offen auf dem Tisch. Dieser Mann war extrem gefährlich. Und irdisches Wohlleben war das letzte, an das er dachte. Letztendlich wußten sie alle, was ihm dafür an irdischen Konsequenzen blühte. Wir sollten beten, daß seine Nachfolger in der Gegenwart seinem Beispiel folgen und es begreifen.
Was braucht es um zu erkennen, wenn wir einen wirklichen Bischof an der Spitze einer diözesen Herde haben? Das ist ziemlich simpel, geschätzter Pilger auf dem Weg zu Gott. Zuerst einmal erkennt man ihn daran, daß er nichts werden will. Er will nur ein Mann des einfachen Lebens sein. Schluß mit großen Galadinnners, Schluß mit glanzvollen Spendenveranstaltungen. Schluß mit all diesen fetten Bischöfen. Aber vor allem Schluß mit dieser Unterwürfigkeit gegenüber großzügigen Spendern, die sie im Austausch für ihr Geld kastrieren. Schluß auch mit der Devotheit, mit der staatliche Programme übernommen werden, die keinem anderen Zweck dienen als dem, die Bürokratie durchzufüttern. Schluß aber auch mit dem Kadavergehorsam gegenüber der USCCB (=amerikanische Bischofskonferenz).
Und damit auch Schluß mit allen diesen unausgesprochenen Regimen der "Vielfalt", in deren Namen Dienststellen von Frauen geführt werden. Kurz und gut: Schluß mit jeder Form der Zusammenarbeit im "Dialog" mit den Wölfen! Verkündigung ist kein Dialog, es ist ein Monolog. Der Hirte muß in klaren Worten sprechen. Und die Schafe müssen genau zuhören. Eine andere Lösung gibt es nicht.
Ein guter Hirte wird deshalb wieder mit der Unterweisung seiner Schafe beginnen, ohne daß ihm die schwere Hand des Staates über die Schulter guckt. Wie die Geschichte von "Messerjohnny" Dagger John es vormacht, wird er "erst die Schule aufbauen, und danach die Kirche." Er wird sein ganzes Geld dafür verwenden, um unseren Kindern eine klassische Erziehung zu gewährleisten, die auf der Wahrheit aufgebaut ist. Denn nur dann werden sie auch gebildet genug sein um zu verstehen, daß wir unbedingt jemanden brauchen, der uns führt, der mit uns eins ist, ohne Dissens. Denn ohne Gehorsam haben wir nichts in diesem Leben verdient. Gehorsam kostet aber etwas. Aber man bekommt stets, wofür man bezahlt hat.
Nicht zuletzt aber wird man einen guten Hirten daran erkennen, wenn man ihn in seiner ureigensten Aufgabe erlebt. Darin ist er kein Anhänger des "Dialogs". Stattdessen wird er eine zornige Herde anführen. Buchstäblich. Eine Herde die bereit ist, Häuser der Macht von allen jenen niederzubrennen, die ihre eigenen Häuser niedergebrannt hat. Der sie gegen alle jene anführt, die sie wieder versklaven möchten. Er wird uns gegen den König oder dessen Handlanger führen. So lange, bis sich sein weltliches Reich der Kirche unterwirft. Und der Friede Englands wiederkehrt.
Wenn Sie, geneigter Leser, also einen zornigen Mann sehen, der seine Schafe gegen die Wölfe des Staates anführt, gegen diese buchstäbliche Vergewaltigung und Gewalt durch den König und seine modernen Handlanger, dann werden Sie sehen, daß wir es hier nicht mit einem Feigling zu tun haben. Vor allem, daß er kein Verräter an seiner Herde ist. Genau so wenig, wie er seinen eigenen Meister verrät. Erst dann werden wir wissen, daß wir endlich wieder einen richtigen, einen guten Hirten haben. Jemanden, dem wir ohne Zweifel folgen können. Jemanden, der sein Leben hingibt - für Sie und mich.
Ist es nicht das, wonach wir alle uns so sehnen?
*031019*
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