Vielleicht ist die Botschaft, die die Studie über die "Nebenwirkungen  der Energiewende" (als die eigentliche Katastrophe, die genau und erst  jetzt durch jene Mittel erzeugt wird, die als Energiewende diese  Katastrophe angeblich abwenden soll: Die Energiewende schafft selbst  jene Tatsachen, gegen die sie dann als angebliches Heilmittel eingesetzt  wird) von DI Jürgen Weigl, über die hier vor kurzer Zeit geredet wurde,  nicht ausreichend vermittelt worden, vielleicht hat sie mancher  mißverstanden.
Der Kern der Aussage sei deshalb aus  anderem Blickwinkel noch einmal dargestellt: Je tiefer der Blick geht,  desto (quantitativ und  scheinbar) winziger wird, was die Welt braucht.  Desto wichtiger wird  also die Liebe und Hingabe, mit der man sich  seinem Tuns-Gegenstand  zuwendet. "Wissenschaftliche Globalsichten" sind  in vieler Hinsicht nicht nur  wertlos, sondern bereits Produkt der  Geistesgestörtheit, die mangels Verwurzeltheit Ursachen und Wirkungen  nicht mehr auseinanderhalten können.
Auch von anderer  Warte bestätigt sich diese These. Man betrachte dazu ein Thema, das  tatsächlich so massiv unterschätzt zu sein scheint, daß man sich wundern  muß. Denn es hat gravierende Auswirkungen und lenkt den Blick insofern  auf kleine Dinge, als ihr Handlungsimperativ, der sich ergibt, jeden  Einzelnen betrifft, der damit zu tun hat. Sprich - mit jedem Bauern, mit  jedem Landwirt.
Die Rede ist von "Bodengesundheit".  Dabei geht es nicht um "lebendige Erde", als sei das ein lebendiges Ding  an sich. Sondern es geht um die Zahl und Qualität der Mikroorganismen,  zu allererst. Und von diesen spricht auch DI Weigl, wenn er auf die  verheerenden Wirkungen "regenerativer Stromerzeugung" wie Wind,  Solarstrom, Biomasse, Wärmetauschverfahren etc. etc., auf die  Bodenvitalität hinweist.
Auf den Punkt gebracht: Die  letzten zweihundert Jahre haben gezeigt, wie Raubbau an unseren Böden deren  Fruchtbarkeit sichtbar und meßbar reduziert wurde. Weltweit haben wir es heute  bereits mit 50 Prozent "toter Böden" zu tun, die nur noch mit größtem Einsatz  von synthetischen Dünge- und Insektizidmitteln auf Ertrag getrimmt  werden können. Jahr für Jahr fallen aber nach wie vor 0,3 Prozent aller (!)  Ackerböden weltweit in einen Zustand, den man als "tot" bezeichnen muß.  Sie bilden kaum noch Möglichkeiten für die symbiotische Beziehung, die  Ackerpflanzen (wie alle Pflanzen) zu Böden haben.
In  den USA hat sich deshalb vor etlichen Jahren eine "Healthy  Soil"-Bewegung gebildet, die mittlerweile schon zehn Prozent aller Anbauflächen  umfaßt. Ihr Grundsatz ist entscheidend anders, als man Ackerbau bisher  betrachtete:
Man geht nicht mehr einfach von der Pflanze aus, wenn man von Fruchtbarkeit und Ertrag spricht, sondern vom Boden. 
Denn  er ist es, der der Pflanze jene Nährstoffe zuträgt, die wir dann über  die Nahrung aufnehmen. Er ist es, der die Pflanze auch mit jenen Stoffen  versorgt, die sie alles tragen lassen, was sie tragen kann, sodaß sie  auch gesund bleiben und gegen alle Formen von Schädlingen erheblich mehr  Widerstand bieten, als man es mittlerweile gewöhnt ist. Der Einsatz von  Spritzmitteln (die Rede ist hier natürlich vor allem von Glyphosat)  reduziert sich um zwei Drittel!
Anders als manche  meinen, ist hier aber nicht die Rede von kleinen Bio-Bauernhöfen, in  denen esoterikverliebte Yogafreaks verschrumpelte Kackrüben händisch aus  dem Boden scharren, sondern von jener Landwirtschaft, die zu Unrecht so  verpönt wird - einer "konventionellen" Landwirtschaft, deren Betreiber  durchaus ökonomisch denken können und wollen und in hunderten Tieren und  Hektaren denken, aber gerade deshalb (auch) zu rechnen begonnen haben  und entdeckt haben, daß sie mit einem veränderten Umgang mit dem Boden,  das heißt mit anderen Methoden des Anbaus, plötzlich bereits "tote", ja  sogar mit dem herkömmlichen Methoden (Spritzmittel, Düngemitteleinsatz  etc.) an einen Punkt gekommen waren, wo sich ihre Arbeit einfach nicht  mehr rentiert hat. Da ist also keine Kaste von Sonderlingen am Werk,  sondern ganz vernünftig denkende Landwirte, die einfach wollen, daß sie  von ihrer Arbeit, die sie lieben, auch gut leben können.
Der  VdZ ist kein Fachmann, aber soweit er nach ersten Einblicken verstanden  hat, was gemeint ist, betrifft das im wesentlichen zwei Methoden, die  deshalb aufgegeben oder verändert wurden. Die eine ist die des tiefen  Pfluges. Denn jene Bodenschichte, die alleine und einzig für die  Fruchtbarkeit der Pflanzen zuständig ist, ist so dünn, daß es einem  schaudern macht. Die Biosphäre der Erde, die die Menschheit ernährt, ist  oft nur wenige Zentimeter dick. Nur dort leben jene zwei Elephanten an  Biomasse, die pro Hektar Bodenfläche registriert werden können. WENN der Boden gesund ist.
Das zweite wesentliche Merkmal  ist das der Zwischensaat. Sie soll einmal verhindern, daß der Boden  brach liegt und damit rasch austrocknen kann. Nicht nur durch den Schutz  vor der Sonne und dem Wind durch Schatten und Abdünstung, sondern vor  allem durch das wesentlich bessere Speichervermögen, mit dem  Niederschläge im Boden gehalten werden können. Diese Zwischensaaten  geben aber außerdem jene Nährstoffe ab, die im Frühjahr wieder  eingetragene Brotfrüchte wie Getreide brauchen. Denn Pflanzen nehmen ja  nicht nur, sondern sie geben auch ab. Und davon leben wiederum jene  Mikroorganismen, die der Pflanze jene Nährstoffe zutragen, die diese  gedeihen läßt. Ohne Kunstdünger oder überzogenen Einsatz von  Spritzmitteln.
Das heißt, wenn man mit dem Boden  generell so umgeht, daß sich die Vielfalt der Lebewesen, die mit den  gesäten Nahrungspflanzen in einer Symbiose zusammenleben - ein ständiges  Geben und Nehmen, der eine liefert und braucht das, der andere das -   steigt meßbar der Ertrag. Damit hat man auch das Problem gelöst, das der  Biolandwirtschaft, wie wir sie oft antreffen, vorgeworfen wird. Anders  als jene kann diese Form der Landbewirtschaftung, die auf gesunde Böden  achtet, mit Maschinen und Methoden bewirtschaftet werden, die beide  Aspekte berücksichtigen.
Einen gesunden Boden, der im  wahrsten Sinn nachhaltig ist, das heißt auch für zukünftige Generationen  ausreichende Fruchtbarkeit und Ertragskraft bringt, und ausreichende  Mengen an Lebensmitteln, ja an Lebensmitteln, in der auch der Mensch  ausreichend Spurenelemente und Nährstoffkomponenten findet, daß sich der  menschliche Organismus in Geschmack wie Nahrungselementen qualitativ  hervorragend ernähren kann.
Dazu vorerst der Film "Living Soil", der von diesem Umdenken in den USA berichtet.
 Morgen Teil 2)
 
