Dieser folgende Beitrag ist eine Übertragung eines Artikels aus dem jüdischen Magazin "Jewish Quarterly" vom 15. Juni 2017 durch den VdZ. Er stammt aus der Feder von Nathan Abrams von der Universität Aberdeen, wo er sich schon 2004 mit der auffallenden Rolle auseinandergesetzt hat, die Juden in der Pornoindustrie gespielt haben und nach wie vor spielen.
Wir sind darüber dankbar, denn wenn ein Nicht-Jude so etwas schreiben würde, kann er damit rechnen, sofort mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert zu werden. Wie auch immer man die Hintergründe einschätzen mag, haben wir es mittlerweile mit einer Situation zu tun, in der es nicht möglich ist, das Judentum und Juden zu kritisieren, ohne mit schweren oder sogar existenzbedrohlichen Angriffen - persönlich oder medial oder gar strafrechtlich - konfrontiert zu werden.
Dabei vergißt man, daß ein Verstehen der Vorgänge in einer Zeit und damit eines selbst nur möglich ist, wenn man sich mit ihr in allen Bereichen auseinandersetzen kann. Man vergißt, daß freie Meinungsäußerung, auf die heute alle angeblich so viel Wert legen, zuerst einmal bedeutet, daß man solche Auseinandersetzungen frei und "ergebnisoffen" (was natürlich nie heißen kann "ohne Apriori-Thesen", denn sonst kann man überhaupt nichts erkennen) führen können muß. Und wenn man einerseits die verheerende Rolle der Pornographie in unserer Kultur durchschauen will, ohne zu erkennen, daß das keine Erscheinung "aus heiterem Himmel" sondern eventuell sogar Wesenszug gewollter Subversion ist, daß dahinter also Personen und Absichten stehen, wird man nicht weit kommen.
Denn auch solche Massenerscheinungen wie die Pornographie, technisch entufert und omnipräsent durch Internet und social media, entstehen nicht "aus Zeitstimmungen", sondern weil einzelne Menschen dahinterstehen, die sich davon etwas versprechen. Zu sagen, daß das auffallend oft Juden sind, ist deshalb auch kein Teil einer suspekten Verschwörungstheorie, sondern schlichte Tatsache. Insbesonders aber, wenn man behauptet, daß die Subversion bestehender Kulturen und sozialer Gefüge, insbesonders wenn sie christliche Fundamente haben, Teil dessen ist, was sich seit dem 1. Jahrhundert nach Christus als "Judentum" konstituiert hat, es also für dieses Judentum, das sich gegen den logos gestellt hat und seither unter enormem Rechtfertigungsdruck steht, symptomatisch ist, ist es nicht ohne Bedeutung zu zeigen, in welchem Ausmaß es eben Juden waren, die solche Agenden betrieben.
Und die Zersetzung von Moral und sozialem Zusammenhalt durch Pornographie ist nicht der kleinste Teil daran. Schon gar, wenn man die Zusammenhänge mit der Unterhaltungsbranche insgesamt betrachtet, die bis vor gut hundert Jahren als moralisch fragwürdig galt, und auch wenn von Christen betrieben nicht gerade wohlgelitten war. Sogar die ehedem kommunistischen Staaten wußten noch bis in unsere Tage herauf von der subversiven Wirkung, die Pornographie auf eine Gesellschaft hat.
Mit kleinbürgerlicher moralistischer Prüderie oder gar verkrampfter Freiheitseinschränkung, diesem argumentativen Vehikel, mit dem Pornographie im Westen durchgedrückt wurde, hat das nichts zu tun. Pornographie, der Lust und "natürlichen Begierde" als Legitimation zugeschriebene, von geistiger Ordnung entschränkte Sexualität ist nicht der Beginn der Freiheit, sondern deren Ende, weil der Beginn der Unfreiheit durch Herrschaft der Begierden über die Vernunftfähigkeit. Ohne Freiheit als Haltung, das Gute, das Richtige zu tun, gibt es keine Vernunft. Davon, daß mittlerweile in manchen Einschätzungen mindestens 15 Prozent der westlichen Erwachsenen als "süchtig nach Pornographie" bezeichnet werden, wollen wir gar nicht erst anfangen. Sie ist also ein Joch, kein Schritt zur Freiheit.
Übrigens war Abrams keineswegs der erste oder blieb der einzige Jude, der sich mit der Rolle der Juden in diesem Gewerbe auseinandersetzte. Der Leser sei insbesonders auf "Bootleggers and Smuthounds" von Jay A. Getzman aus 2001 hingewiesen. Und über die Entstehung Hollywoods durch Juden und die Motive dahinter, ist Neil Gablers "Ein eigenes Reich" nach wie vor die stichhaltigste Publikation. Es ist ein Faktum, daß Hollywood von den Anfängen an eng mit der Pornoproduktion verwoben war. Genau das zeigt auch Abrams.
Wir stellen deshalb sogar den Schluß seiner Abhandlung als Einleitung voran. Wo er - wir erinnern: ein jüdischer Gelehrter - in einem jüdischen Magazin, also an Juden gerichtet, schreibt:
In Anbetracht der relativ toleranten Sicht der Sexualität bei Juden muß man sich die Frage stellen, warum wir die Rolle so schamhaft verschweigen, die Juden in der Pornoindustrie spielen? Es mag ja sein, daß uns das nicht paßt, aber die Rolle von Juden in diesem Bereich ist dermaßen signifikant, daß es höchst an der Zeit ist, sich damit einmal ernsthaft auseinanderzusetzen.
Morgen Teil 2) Nathan Abrams über die Juden
in der amerikanischen Pornoindustrie
in der amerikanischen Pornoindustrie
Eine Arbeit aus dem Jahre 2004
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