Ein deutscher Soldat erinnert sich an Weihnachten im Kessel von Stalingrad 1942. Wer das erlebt hat, brauchte später keine Päckchen mehr, keine Geschenke. Es genügte sich darüber zu freuen, daß man lebte.
Es geht bei Weihnachten tatsächlich um eine kulturelle Errungenschaft höchsten Ranges. Vergessen wir alle Sentimentalität, die im Grunde aus einem Mangel in der Erlebensfähigkeit stammt, weil sie ein künstliches Theater ist, das man sich selbst (und anderen) vorspielt. Es geht um eine tief im Wesen des Menschen verankerte Geschütztheit und Geborgenheit, in der das zutiefst Innere des Menschen einige Stunden, einige Tage lang etwas wie den Himmel erfahren kann, nach dem sich der Mensch in diesem "Tal der Tränen" (vallis lacrimosa) so sehnt. Und damit zeigt, daß es um weit mehr geht als um etwas, das in dieser Welt, aus ihr heraus, möglich wäre. Würde man nicht Heilige Zeiten ausrufen, die sich wie ein Glassturz über alles stülpt, und das Recht verleiht, alles Leid und alle Sorge draußen zu lassen. Sogar im Gefechtsgeländer von Stalingrad.
Aber ist nicht dieses "Leben" weltimmanent, also der Welt zugehörig? Nein, eben nicht. Leben ist nicht einfach nur ein Geschenk, es ist ein Geschenk aus dem Jenseits, aus dem Himmlischen, es ist ein Geschenk Gottes, der das Leben selbst sogar ist. Wenn sich also ein Mensch darüber freut, zu leben, so freut er sich an einer Übernatürlichkeit, freut er sich an seinem Herkommen aus der geistigen Welt. Wir sehnen uns also nicht einfach an "Leben" als irdisches Fortexistieren, fressen, saufen, sich's wohlsein lassen. Wir sehnen uns nach der Ewigkeit des Lebens, also seiner jenseitigen Herkunft als Gabe, auf daß sie so ewig dauern möge, wie es sich so richtig "anfühlt" - im Leben selbst gehören wir zum Himmel. Wozu wir es verwenden ist ein ganz anderes Problem.
Dieser Himmel ist eine innere Qualität, und der Leser kennt vielleicht noch selber die Zeiten oder Menschen, die sie erlebt haben, die das erfahren haben, und erfahren haben, daß es von Gütern und Besitz völlig unabhängig, ja diesen übergeordnet ist.
Die kulturelle Leistung ist, diesen Respekt vor diesen geheiligten Tagen sogar weltweit wenigstens so halbwegs etabliert zu haben. Und er ging vom realen, historischen Erleben der Geburt des menschgewordenen Gottes Jesus Christus aus, dessen Ankunft die Gründung dieses Reiches Gottes auf Erden bedeutet, dem jeder beitreten kann, der "guten Willens" ist. Ausgehend von jenem Tag, an dem Gott, das Leben, in die Welt kam, als Mensch, der das Leben in der Welt (aber nicht von der Welt) ansässig machte. Und dieser himmlische Friede soll sich fortan auch über die Erde ausbreiten, das ist die Folge der Geburt Christi. Nicht als Lüge, nicht als Täuschung, sondern als Angeld auf den Himmel, dem wir durch die Zugehörigkeit zu Christus zugeschrieben sind.
Nicht als Utopie. Diese Welt ist irdisch gesehen nicht zu "retten". Sondern als Eintauchen der umgebenden Welt in einen dem Himmel angenäherten Zustand feiert die Christenheit Weihnachten. Und dieses christliche Fest in seinen Äußerungen hat sich rasch über die gesamte Welt ausgebreitet. Es bringt etwas zur Realität, wie jedes Fest, das am Ende steht, aber vor allem am Anfang, und auf das man in der Feier vorgreift. Weihnachten begründet so erst als Fest das wirkliche Menschsein auf Erden. Und weil man Mensch zuerst ist, weil man der Menschheit angehört, und um das zu sein immer Teil einer Gemeinschaft, einer Familie, eines Volkes sein muß, ist Weihnachten das Fest einer Kultur.
Deshalb schenken wir, deshalb geben wir. Wir verdanken uns der Gemeinschaft, die uns vorausgeht, auf die wir hingeordnet sind, und die wir mit anderen teilen, die desselben guten Willens sind. Und deshalb ist jedem zu gönnen, Weihnachten satt und erquickt zu werden. Meinetwegen, einige Tage lang darf hier ein bißchen geflunkert, die Zukunft gespielt werden, das Ewige, Zeitlose dominieren, als wäre es schon dauerhaft hier. So ist Weihnachten (und jedes Fest) auch ein Stück weit außerhalb der Zeit.
Es sind die Feste, die eine Kultur begründen, und es sind die Feste, die die Fundamente je und je neu beleben. Damit das menschliche Leben in allen lärmenden, fesselnden Zufälligkeiten der Ereignisse seinen eigentlichen Sinn nicht verliert. Und jeder wieder neu den Atem des Wirklichen in seine Lungen bekommt.
Vielleicht geht es auch Ihnen, werter Leser so, vielleicht kennt er auch das Daseinsgefühl des VdZ, das ihn seit dessen Kindheit nicht verlassen hat: Daß das Leben ein sehnsüchtiges Hoffen von Weihnachten zum nächsten Weihnachten ist. Denn alle übrige Jahreszeit ist ein Hinaustretenmüssen in den Krieg, den Welt bedeutet.
Nicht als Utopie. Diese Welt ist irdisch gesehen nicht zu "retten". Sondern als Eintauchen der umgebenden Welt in einen dem Himmel angenäherten Zustand feiert die Christenheit Weihnachten. Und dieses christliche Fest in seinen Äußerungen hat sich rasch über die gesamte Welt ausgebreitet. Es bringt etwas zur Realität, wie jedes Fest, das am Ende steht, aber vor allem am Anfang, und auf das man in der Feier vorgreift. Weihnachten begründet so erst als Fest das wirkliche Menschsein auf Erden. Und weil man Mensch zuerst ist, weil man der Menschheit angehört, und um das zu sein immer Teil einer Gemeinschaft, einer Familie, eines Volkes sein muß, ist Weihnachten das Fest einer Kultur.
Deshalb schenken wir, deshalb geben wir. Wir verdanken uns der Gemeinschaft, die uns vorausgeht, auf die wir hingeordnet sind, und die wir mit anderen teilen, die desselben guten Willens sind. Und deshalb ist jedem zu gönnen, Weihnachten satt und erquickt zu werden. Meinetwegen, einige Tage lang darf hier ein bißchen geflunkert, die Zukunft gespielt werden, das Ewige, Zeitlose dominieren, als wäre es schon dauerhaft hier. So ist Weihnachten (und jedes Fest) auch ein Stück weit außerhalb der Zeit.
Es sind die Feste, die eine Kultur begründen, und es sind die Feste, die die Fundamente je und je neu beleben. Damit das menschliche Leben in allen lärmenden, fesselnden Zufälligkeiten der Ereignisse seinen eigentlichen Sinn nicht verliert. Und jeder wieder neu den Atem des Wirklichen in seine Lungen bekommt.
Vielleicht geht es auch Ihnen, werter Leser so, vielleicht kennt er auch das Daseinsgefühl des VdZ, das ihn seit dessen Kindheit nicht verlassen hat: Daß das Leben ein sehnsüchtiges Hoffen von Weihnachten zum nächsten Weihnachten ist. Denn alle übrige Jahreszeit ist ein Hinaustretenmüssen in den Krieg, den Welt bedeutet.