Man muß das Sein von Gott* her betrachten. Nicht nur, daß er das Sein ist, sondern dieses Sein ist auch die unendliche Welt der Ideen in Gott (=Wissen, als reale, präsente Idee) als Bilder, als bildhfte Gestalten in diesem Sein.
Diese Bilder sind somit wesenhaft auch getragene Liebe, und wollen (also: streben, logos, als "auf-zu") als diese Liebe zum Fleisch, zur Natur dessen kommen, das wir Schöpfung nennen, die selbst aber wieder von der Göttlichen Person Jesus Christus getragen und gehalten sind, in ihr gründen wie in sie münden.
Somit können wir zum Begreifen der Schöpfung (also der Welt) als "gut" gelangen. Nichts kann somit auch sein, das nicht gut wäre, also ist alles gut "Und Gott sah, daß es gut war." Was der in Gott geeinte, sich ihm zugehörig Existierende Mensch tut, dient alles dem Guten, dem Endziel Gottes mit seiner Schöpfung - der unendlichen, ewigen Freude in der göttlichen Liturgie weil Kultischen Ordnung als der "Kultur" des Himmels.
Das wäre so. Eine Welt, gehalten, geschaffen, geboren aus dem Wissen Gottes, aus seinen Ideen, die durch die Kraft der Liebe zum Fleischsein gelangen wollen. Aber dann kam es anders. Seither müssen wir auch anders handeln. Denn wir stehen nun einer präsenten Anderswelt gegenüber, einer Kraft, die diese Ideen vernichten will. Und sie tut es, indem sie die Ordnung angreift, in der sie stehen.
Die Sünde kam in die Welt, weil der Mensch, in den hinein alle Schöpfung ragt und von dem ihre Existenz nun wiederum abhängt, um von ihm auch in diese Welt Gottes hinein geformt zu werden um zum Kult vor Gott zu werden (Kultur), sich von dieser unbedingten Bindung ans Sein loslöste. Er versagte den Gehorsam, und muß nunmehr die Schöpfugn (und damit auch seine eigene Leiblichkeit) durch seinen eigenen Willen und damit durch seine eigene Venrunft, den eigenen Verstand (als Urteilsgrundlage) halten.
Das bleibt zweifellos fehlerhaft, sodaß die Schöpfung, die von ihm abhängt, immer mehr dem Nichts zu fällt, fehlerhaft wird, diese Fehlerhaftigkeit weitergibt, und irgendwann endgültig als Ganze endet. Dieses Schicksal ist unabänderlich und steht fest. Und es entspricht dem Willen des Widersachers Gottes, des großen Lichtbringers und Lochtträgers Lucifer. (Von Lux, Licht, und ferre, tragen, auch machen)
Der selbst zwar mangels eigener Leiblichkeit nicht direkt in die Welt wirken kann, aber sich geschaffener Welt bedienen kann, soferne diese sich ihm unterstellt, und ihn somit zuläßt. Das ist auch beim Menschen auf die selbe Weise zugange wie bei allem anderen, das alles seine Torwächter in seinem Eigentümer hat - Mensch, und über ihn Gott. Wo der Mensch sich also nicht ganz an Gott anhangt, öffnet er das Tor einem Geiste zu. Und dies ist die Stunde des Satans.
Der sich an Ideen anhangt (denn eigene kann er nicht denken weil schaffen), und sie dem Nicht zuführen möchte. Somit steht hinter den nicht aus Gott stammenden Ideen die satanische Kraft des Willens zur Weltwerdung, der das Seiende benützen muß. Und wie das Wasser, läßt sein Druck keine Sekunde nach. Wo immer sich das Sein aus Gottes Eigentum und Hoheit löst, ist der Satan da. Wie das Wasser, das keine Lücke ungenützt läßt, fließt es über den Boden.
Das erkärt, warum wir immer wieder beobachten, daß sich schlechte Ideen, die also nicht im Gesamtplane Gottes gründen, die wiederum selbst "gute" Ideen sind, die aber anders - böse, nicht liebend sondern das Sein hassend - geordnet werden (isoliert, für sich gestellt, getrennt, in einen anderen, nämlich keinen Sinn im Positiven gestellt - diabolos, durcheinander gewirbelt, entzweit vom Ganzen) und insofern nicht mehr aus Gott sind wie in ihm münden, eine oft sogar enorme Kraft entwickeln, sich zu "verbreiten", sich sichtbar zu machen.
Und das nicht nur an einem einzigen Ort, sondern je nach Gegenstand, je nach dessen Zuständigkeit und Inhaltsweite sogar über die ganze Erde zugleich. Was wiederum für uns den Einruck erweckt, als stünde dahinter eine irdische Macht, eine irdische Kraft. Ein "BösER". Und das ist sogar nicht nur möglich, das ist sogar so wahrscheinlich, daß wir von einem Anti-Christen sprechen. Der dann beinahe bis zum Himmel reicht, aber diesen nie auch nur einen Zentimeter weit betritt. Aber er kann seine Herkunft sehr gut vorschützen, und den Menschen - den Träger der Schlüssel zur Welt - täuschen.
Nicht nur aber täuschen. Sondern es gelingt dem Teufel samt der ihm zugefallenen Engelshierarchien, den Geistwesen der Dämonen somit, den Eros seiner Ideen so verführerisch zu gestalten und zu verbreiten, daß sich Menschen bewußt für ihn entschließen. Die diese "Lösung im Sack" für wichtiger halten als die Ewigkeitsverheißungen Gottes. Die in ihrer Vollgestalt sogar Gott hassen, wie ihn nur noch der Teufel hassen kann.
Aber das sollte uns klar machen, daß der Diabolos durch siene Däümonen wie durch Menschen, die zum allergrößten Teil nicht bewußt, zu einem kleinen Teil aber sehr bewußt, die Welt dem Nichts zuführe wollen. Nicht, ohne sie vorher wie ein Vampir ausgesaugt zu haben. Ein Vampir, der aber in dem Moment, in dem das Licht Gottes anbricht ("Fiat lux - Es werde Licht!"), das heißt am wirkichen Neuen Tag, selbst zu Staub zerfällt und vergeht.
Dieses Schicksal ist dem Diabolos und sienen Helfern gewußt, bekannt, was ihren Haß, ihre Wut, ihre Energie, zerstörerisch zu wirken, noch weiter anstachelt und entfacht. Denn ihre Zeit ist bereits gemessen, das wissen sie, und sie haben nur Zeit für ihr Wirken, endliche Zeit, nicht die Macht über die Ewigkeit, die nur dem Sein selbst zubehört.
Aber diese Kraft ist sehr real. So real, daß wir uns immer wieder daran erinnern sollten, daß sie neben uns steht und jeden Moment sehnsüchtig erwartet, in dem wir unsere Höfe und Zäune und Mauern öffnen, und sei es nur ein Spalt. Daran arbeiten sie mit Haken und Ösen, mit allen Tricks und Verführungskünsten, um uns zu dieser Abwendung vom Ganzen des Göttlichen Seins zu bewegen, und uns - und sei es nur für einen kleinen Teil unserer Existenz - dem Nichts zuwenden, was meist heißt: Vom Sein ab-, vorerst noch gar nicht so sehr einer Alternative zu wenden.
Das geschieht erst dort von Duaer, wo es uns zur Haltung geworden ist, also eine Haltung, die wir unsrem Fleische eingeprägt haben, sodaß es sich aus siener "neuen" (anderen, alternativen, nicht der erste Natur entstammenden) Zweitnatur geworden ist. Dem in seiner Haltung von Gott Abgewendeten genügt deshalb sein bloßes Dasein, er braucht keine je separate Entscheidung mehr. Ihm wird alles zur Erfüllung seines Nichtungswillens als Geneigtheit seiner Existenz.
Sodaß wir abschließoend zusammenfassen können: Daß das Böse insofern wirkt, als es sich über Ideen, über Zusammenordnungen von (an sich) "Gutem" (das aber aus der göttlichen Vorsehung, einem dynamischen Willen der Liebe, der in Gott immer eine unendliche Weisheitsordnung erfüllt, die göttliche Vorsehung, die in Gott zusammenfließt, und in sich die Dynamik der dreifaltigen Personalität hat) für den Menschen anbietet.
Der greift es auf, und sei es durch Faszination (als Verfallenheit, als Erotische=sexuelle Anhänglichkeit an ein Trugbild), und macht es in der Welt real. Und sucht seinesgleichen, um eine Ordnung vorzutäuschen, die der Gottes überlegen ist. Um so so viele Menschen wie möglich als "der Mächtigste überhaupt", noch über Gott, darzustellen.
Auf daß die Menschen ihn anbeten, und ihm in seinen Nich-Ort folgen. Nach jenem Jüngsten Tag, an dem ihm die Erde als Wirkort endgültig entzogen wird, und er in diesem unaussprechlich häßlichen, qualvollen, schrecklichen Ort zurückziehen muß, um den eine unendlich hohe Mauer gebaut ihn nie mehr entkommen läßt.
Wir aber sollten uns das von Zeit zu Zeit erneut vor Augen führen, denn es vergißt sich in unserem Alltäglichen so gerne, wie die große ganze Linie des Schicksals der Welt aussieht. Wie deren Heiliger Plan, wie deren zeitliches Schicksal, und wie deren Vergehen aussieht.
Denn je nachdem, was uns Menschen gelingt, in uns zu Gott zuführen, in dieser unserer begrenzten Lebensfrist, die so verdammt schnell vergeht, je nachdem wird dann auch diese Neue Welt, diese Neue Schöpfung aussehen, die uns als Neues Paradies zukommen wird. Als Volk, in dessen Gärten Mitte Gott wandelt. Unter Bäumen, unter Sträuchern und unter duftrenden Blumen und Früchten, in einer Luft erfüllt von den herrlichsten Engelschören des Lobes und der Freude, die aus den Fäden gehogen sind, die wir in unserer irdischen Erlösung, als Heilige, in unseren Händen halten.
Und deren eine Enden bis zum ersten Paradies führen, deren andere nun dieses Neue Paradies bestellen. Denn in diesem Sinne wird werden, was wir selbst uns schaffen, was wir selbst in Gott hineinführen - während unserer siebenzig, und wenn es hoch kommt achtzig Jahre.
*Und der Begriff Gott darauf angewendet wird, denn sein Name ist ja anders: Der Seiendseinseiende, der das Sein ist, als Akt, dessen Natur es ist - Jesus Christus! - das Seiende zu wollen, weil er ganz Liebe ist, und diese Liebe nur zu einem Etwas ist, weil aktiv ist, in einem gegenseitigen Zuhauchen des Geistes; alle wiederum Personen, also in Selbststand seiende "Ich"e, die in Beziehung zueinander stehen, also actu, in Aktion sind
Erstellung 16. Juni 2022 - Ein Beitrag zur