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Donnerstag, 23. Juni 2022

Die Katastrophe des verlorenen Generalisten

Zwei Wege, die unbedingt zurückgegangen werden müßten: Deren einer ist die Bürokratisierung, die mit der Digitalisierung schleichend, aber immens zugenomme nhat. Nichts wird mehr "einfach so" gemacht, alles braucht lange Anmeldungs- und Vorbereitungsprozesse, in denen ein striktes Ja-Nein-Schema anläuft, bis man voll integrationsfähig ist. In allen Bereichen. Ob beim Telephon, bei den Behörendegängen, in der Medizin.

Eng damit ist der zweite Weg verknüpft, der des Spezialistentums. Es ist der gefährlichere der beiden, ja, er ist richtig gefährlich. Es hätte diese ganze Coronapandemie nie gegeben, wenn es auch nur EINEN GENERALISTEN in Politik, Medien und natürlich vor allem Medizin gegeben hätte. Denn dem Generalblick, dem, der nicht nur alles überblickt, sondern der auch ein "neues", zusätzliches Ingenum beisteuert - die Intuition, die sich aus dem Zusammenfluß von Information ergibt, sobald der Mensch (EIN Mensch) sich einer Sache annimmt, der nicht an bestimmten, freiwillig aufgenommen oder von außen zugewiesenen Erkenntnisgrenzen aufhört zu sehen und zu denken - und sein Urteilsvermögen in erster Linie aus den Generallinien des Lebens, der Welt, der Wirklichkeit überhaupt bezieht, diesem Genralblick also hätte sich sofort erschlossen, daß hier in unglaublich absurdem, ja dummem Maß viel zu engeschränkt gesehen weil geschaut wurde. 

Damit brichzt auch das Prinzip zzusammen, das unsere Gesellchaften überhaupt erst zusammengehalten hat - das Prinzip Verantwortung (auch wenn es anders zu sehen ist als Hans Jonas es definierte, als kantisch-positivistisches Handlungsimperativ.) 

Aber der Hausarzt schiebt den Patienten, desse Blutwerte katastrophal sind, sofott an den nächsten Spezialisten weiter. Verschlimmert sich die Gesundheit weiter, ist fortan der Patient "selbst schuldig" an seinem Zustand. Während sich anderseits Zwänge aufbauen, die diese Zerlegung des Gesundheitswesen sogar unter Androhung schwerer Santkionen fordern. Der Arzt wird nun schuldig, wenn er einen immer zwingender routinemäßig vorgeschriebenen Spezialschritt  NICHT gesetzt hat. Das ist einer der fatalsten Gründe dafür, daß die Kosten für das Gesundheitssystem so explodiert sind. Selbst der Patient wagt keine Eigendiagnose mehr, sondern schleust sich sofort in ein System ein, das seinem eigenen mechanistischen Blick auf sich entspricht. 

Diese ganze vorgebliche Krankheitsdisposition der Menschheit in der Coronakrise zeigt es überdeutlich: Sie hätte es nie gegeben, weil es sich um ein Erkenntnisproblem handelt, nicht um ein gesudnheitliches. Und kurz- oder mittelfristig wird jedes Erkenntnisproblem AUCH zu einem Gesundheits- oder Wohlbefindensproblem.

Im Spziellen aber zeigt sich hinter dieser Art, an die Welt heranzutreten - das Spezialistentum, die Zerlegung von Schritten in für sich stehende, erst irgendwann zusammengefügte "Summen", ohne daß es noch einen Schritt des Generalismus gäbe - die selbst bereits eine Folge eines technizistischen Blicks auf die Welt ist. Die nicht mehr als Ganzes gesehen wird, sondern als mechanistisches Gebilde physikalisch-chemischer, determinierten wie determinierenden Einzelvorgängen zusammengesetzte Summe. 

Damit fehlt es an Liebe, die genau so ein bejahendes Zugehen auf die Gestalt selbst meint. MIt dem Verlust des Generalismus geht nämlich auch eine Zurückschieben von Verantwortung auf den Einzelnen, das "Objekt" einher. Dann liegt ein negativer Ausgang eines Vorgangs (wie bei der Impfung) bei der "fehlenden Information" des Patienten, oder des Klienten in einem amtlichen oder sonstigen Geschäftsvorgangs.

Mehr noch muß man alles dies als eine Folge der Aufklärung selbst sehen, die die Welt in rationale Schritte zerlegt hat WEIL sie der Meinung war, daß die Welt so ein technisch konstruiertes udn rekonstruierbares Gebilde ist. Weit mehr als alle Philosophien, drücken deshalb die Mitte des 18. Jhds. auftretenden Maschinen aus (berühmt sind die Ente oder der Schachspieler geworden), wie die WElt denn nun angeblich sei - ohne Mythos, ohne Poesie, ohne Liebe, als rein mechanisches Geschehen. Und nichts weniger haben wir in der Gegenwart, subsummmiert unter dem Stichwort des Transhumanismus.