Er hat bislang hier noch nie viel Erwähnung gefunden, gilt aber in den Augen vieler Zeitgenossen als höchst relevante Stimme zum Zustand unserer Gesellschaften, weil der Menschheit im Allgemeinen - Noam Chomsky. Aber warum hätte ich ihn auch erwähnen solllen, halte ich doch seine zahlreich publizierten, vom entstandenen Nimbus mehr als von ihrer wirklichen Substanz lebenden Theorien für völlig überbewertet und sub specie aeternitatem unbedeutend.
Daß er dennoch im öffentlichen Diskurs den Nimbus eines der großen Weisen der Menschheit genießt, schreibe ich bestimmten Öffentlichkeitsdynamiken zu. Die wie in so vielen, ja fast allen Fällen der Welt eine Autoritäts- und Gültigkeitsstuktur verpassen, die mehr als irreführend und einer Okkupation ähnlicher als einer Erfüllung ist. Die lediglich das Wabern um einen nicht gefundenen, unsichtbaren, aber letztlich doch alles tragenden Kern darstellt: Als Wabern unbedeutend, lediglich in diesem Trabantendasein von gewisser, fast möchte ich sagen dialektischer Bedeutung, zumindest kann man zu dieser Ansicht kommen.
Das wird bei Chomsky auch dadurch so handfest erkennbar, weil zwar viele von seiner "Bedeutung" sprechen, aber seine Thesen (ohnehin auf seine Theorie der Sprache beschränkbar, alles andere bleibt pure Meinung) außerhalb des solipsistischen Pseudo-Wissenschaftsbetriebs praktisch keinerlei praktischen Niederschlag finden.
Das hat man davon, WENN man eben von einer Anthropologie ausgeht, die verhindert, daß dieses diskursive Wabern dem Kern des Wirklichen näherkommt, weil sie schlicht falsch und rationalistisch, das heißt immer sehr "phantasiegeladen" ist, weil so wie im Mimikri der Rationalismus seine Leere behübschen kann. Dessen logisches Ergebnis letztlich denselben materialistischen Gesetzen folgt, die Chomsky so gerne kritisiert, und wogegen er höchstens "mäßigende Einwände" hat. Die er dann gerne als Warnungen und fast alarmistischen Verweise auf "die Gefahren der Zukunft" präsentiert.
So auch in diesem Gespräch mit "Jung + Naiv", mit dem ich Chomsky erstmals in die erlauchten Hallen athenischer Foren eintreten lasse, um ihn nach einem kurzen Durchführen gleich wieder hinausgeführt sein zu lassen. Denn alles, was man ihm als ernsthafte Philosophie unterschiebt, ist es nicht, allem voran seine Sprachtheorie, die das armselige Weltbild dieses Mannes offenbart.
Aber wie oft und fast immer sogar hat doch jeder Mensch ein gewisse Zuwendung verdient, ob er nun Chomsky aus Cambridge bei Boston heißt, oder Buskowits aus Sengstbratelstetten. Denn fehlt einem Menschen die innere Konsistenz, die Durchgängigkeit und Widerspruchslosigkeit, wie sie ausschließlich (!) dem Menschen zufließt, der sich der (als personal erfaßten) Wahrheit verschreibt, so bleibt ein gewissermaßen "von der Theorie entkleideter" persönlicher Kern übrig, der sich aus dem wahren Anschluß ans Wirkliche ergibt, und dessen Konsistenz im Unge- und Unbewußten bleibt.
Jenem Bereich also, den Garrigou-Lagrange so treffend der "eingegossenen, aber passiven Reinigung" notwendig überantwortet sieht, vorausgesetzt er ist getauft, und vorausgesetzt, er lebt nicht in der Todsünde. Nur Gott vermag zu sehen und zu reinigen, indem er in unsere Leben eingreift, weil nur er wirklich weiß, woran es mangelt, was noch zu purifizieren ist, damit wir in seinen Himmel eintreten können, in den nur das TOTALE REINE eintreten KANN. Also muß Gott unbedingt zugelassen werden, folgt der ersten passiven Beschauung, die uns die Gründe offenbart, die zweite, passive Reinigung, in der wir es zulassen, von Gott IHM GEMAESZ gerenigt zu werden.
Dem großen Rest bleibt nur das Schwirren einem Mückenschwarm vergleichbar, der um den Duft des einzig Wirklichen weil Wahren schwirrt, ohne je vom himmlischen Nektar verkosten zu können. Wie es bei Chomsky der Fall ist.
Deshalb nimmt seine Existenz gewiß immer auch (und wie bei allen Menschen) den Charakter einer gewissen Nachrichtlichkeit an. Ganz einfach, WEIL ES IHN GIBT. Der ontologische Menschheitsbeweis, sozusgen, der es ist weil er ein Gottesbeweis ist: Weil er als Mensch existiert, existiert in ihm auch ein Göttliches Wörtlein, so klein das sien mag.
Wo einzelne Bausteine damit auch Botschaft von einem bestimmten Ort und dessen Beziehungs- und Aufgabenstruktur geben, und insofern durchaus interessante, hilfreiche Aspekte liefern können, will man den neblichten Mantel des Zeitlichen zum Ewigen in durchdringen und die Sicht klären.
Noam Chomsky im Gespräch |
Sprich: Manches an seinen Einzelaussagen ist originell und interessant. Interessant, das ist der Begriff, um den es auch in dem von mir beobachteten Gespräch mit Jung und Naiv geht, das wie ein Rumpeln in der Piste so alle paar Minuten mal auftaucht, und oft nicht mehr als eine interessante Formulierung ist, die etwas unter anderem,und neuem Aspekt etwas weiter aufhellt.
Und, um es gleich konkret zu machen, das ist in diesem Gespräch eine Beobachtung von ihm. Er geht von der Atombombe 1945 und deren Folgen aus. Als Kriegswaffe reicht dabei ja schon ihre Vorhandenheit, um nur auf den Augenblick zu warten, bis es aus dem faktischen Geschehen heraus genug Gründe gibt, um dann von ihren Besitzern auch den Augenblick zu sehen, in dem ihr Einsatz "gerechtfertigt" ist. Was der momentane Ukrainekonflikt recht deutlich zeigt, in dem man Rußland zu einem solchen Augenblick hindrängen will. Über das Warum wollen wir dabei gar nicht spekulieren.
Aber die bloße Vorhandenheit von Atomwaffen verlangt eine globale Regulierung, also eine Weltregierung. Die Chomsky ja heftigst einfordert. Nun ließe sich damit ja irgendwie leben. Denn der Sinn der Welt, der in der Einheit der Menschen liegt, die als Corpus dem Kopf Jesus Christus zugehört und deshalb von diesem Kopf geformt und geleitet werden WILL WEIL SOLL, ob bewußt oder unbewußt (das Sein ist eben der einzige wirkliche Träger der Welt, siehe die Ausführungen zum Mückenschwarm oben) Der Sinn der Menschheit ist also EIN REICH, das Reich Gottes, und das ist ja nichts anderes als die Kirche.
Das stand hinter dem Gedanken des Völkerbundes, wie ihn der US-Präsident Wilson schon 1917 angeregt hat, und wie er nach dem Abschluß der Zivilistationskatastrophe 1945 sich als UNO mainfestiert hat. Dort fand er mehr Resonanz, zu bewußt war allen, daß eine ungeeinte Welt, eine Welt die nicht einem Haupt untersteht, immense Gefahren für so viele Menschen nach sich zieht. Die mit diesen neuen Vernichtungsmöglichkeiten, den Atomwaffen, auch nun notwendig ist, weil es sonst zu einer Vernichtung der Menschheit kommt. (Hier haben wir schon wieder die falsche Folge aus falscher Anthropologie und Metaphysik, deshalb auch die falsche Einschätzung der menschlichen Möglichkeiten, daraus dann die falsche Prioritätensetzung im Praktischen, usw. usf.)
Diese UNO hat aber nun, weil ihr Haupt nicht göttlich ist, sondern menschlich, und im Bewußtsein, daß dies nicht unkorrigiert bleiben darf, ein wichtiges Instrument: Sie muß in ihren bedeutendsten Gremien (wie dem Sicherheitsrat) einheitlich sein. Jedes dort vertretene Land hat also das Recht, einen Entscheid, der in völkerrechtlichen Verträgen für alle Staaten der Welt, die bei der UNO sind, verbindlich gemacht ist, (Es gab nurzwei Staate, die das nicht waren: Die Schweiz, udn der Vatikan, beide aus recht ähnlichen Gründen, übrigens. Die Schweiz ist mittlerweile aber ebenfalls schon Mitglied der UN.)
Mit einem VETO kann also ein Entschluß der UN verhindert werden. Damit auch alles Bemühen, die Welt in Friedensbalance zu halten, torpediert werden. Un Chsomky führt nun an, daß das auch geschehen ist! Und zwar in höchstem Maß. Und zwar von den USA. Sie haben in bei weitem überwiegender Zahl (vorgeblich) friedensbringende Beschlüsse der UN verhindert, zumindest seit 1970. Es sind also die USA, die verhindern, daß sich Gefahren wie die eines Atomkrieges gehegt werden können, und somit die "Vernichtung der Menschheit"
An die Chomsky als Möglichkeit glaubt, womit er sich als treues Kind der Nachkriegsgenerationen entpuppt, in denen die im Kalten Krieg hochgezüchtete Angst eine so bedeutende Rolle spielt, weil dieses Konstrukt der Architektur der Welt in Wahrheit das bedeutendste faktische politische Druckmittel war, die Menschheit "unter ein Szepter" zu bringen. Die USA stehen hier natürlich im STreit mit dem oben erwähtnen Reichsgedanken, sehen sie sich doch selber als Reich Gottes. Und damit als Verlängerung und neue, reduktiv-rationalistische Variante eines Strebens, das zur Formierung neuer Kulturen führte.
Deren gewiß erste das Abendland war, und deren weitere der Islam wie auch dann, 1500 Jahre später, der Kommunismus darstellt. Alle diese sind Reaktionen auf eine Welt, die ihre Sttukturen verloren hat, un deshalb am Randes eines Abgreundes taumelt, wie er von den Menschen wahrgenommen wird. In dieses Vakuum eines Zerfalls hinein, haben sich jeweils neue, sämtlich chiliastische "Reiche" zu bilden versucht. Im Fall des Islam des 6. Jhd. ist das besonders deutlich nachvollziehbar, welche Bedeutung eine apokalyptische Weltsicht (die also glaubt, daß die Menschheit als Ganzes untergehen kann und untergehen wird, WENN NICHT eine neue Ordnungsmacht auftritt) für die Entstehung von Weltreichen hat. Die ihre Legitimation letzltich immer nur aus solchen endzeitlichen Lebensgefühlen beziehen.
Niemand hat also diese Einheit der Welt, diese Weltregierung, so bekämpft, wie die USA. Und niemand wird von Noam Chomsky so sehr als permanente Bedrohung für den Weltfrieden angesehen wie diese USA, weil es keine Macht gibt, die die Macht des Imperiums von Washington zu beschränken vermag. Die USA haben das verhindert, weil sie es können, sozusagen. Und sie haben damit einen Evolutionsschritt der Menschheit verhindert, der sie vor dem Untergang retten soll. Aber damit sind es auch die USA, die die Welt im Würgegriff halten.
Erstellung 23. Juni 2022 - Ein Beitrag zur