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Sonntag, 19. Juni 2022

Die viel größere Begnadung

Jeder Wundertätigkeit, jeder Prophetie weil Vorhersehung natürlichen Geschehens ist die heiligmachende Gnade des Glaubens, des als Gnade iengegossenen Glaubens vorzuziehen. Es ist die direkte Anwegung von Gott, der sein inneres Leben dem Menschen mitteilt, sodaß dieser es glaubt, weil er es einfach glaubt. Er hat es gesehen, so wie man im Traum etwas sieht, denn schauen wird er es erst nach dem Tode. Aber so, wie die Hoffnung und die Liebe eingegossen sind, wahrlich göttliche Tugenden also, so auch der Glaube. Niemand kann es machen, und es ist auch kein Vernunftglaube, wie ihn die Dämonen haben.

Diese müssen widerwillig an Gottes Existenz glauben, weil sie gar nicht anders können, weil es zu ihrem eigenen Unbill die Augenscheinichkeit verlangt. Aber den eingegossenen Glauben haben sie verloren. Doch nun sehen sie die Wunder und die sonstigen Zeichen der Offenbarung.

Da mutet es schon seltsam an, wenn wir erleben, daß dieser Glaube, diese große Gnade, von manchen Menschen als minderwertig abgeurteilt wird. Müßte man da nicht also denken, da dies aus blankem Neid geschieht? Daß sie das, was andere, kleinere als sie es sind, einfachere als sie es von sich meinen, ärmere im Geiste als sie sich zu wissen wähnen also haben, so einfach haben, NICHT besitzen? Daß Gott sich nicht herniederließ, ihnen diesen eingegossenen Glauben zu schenken? In dem andere an Gottes Fülle teilnehmen können, was ihnen aber nicht geschenkt ist. Die an einem Übernatürlichen teilhaben, das ihnen fremd bleiben muß.

Nun müssen sie mit der Vernunft ersetzen, ohne das je auch nur annähernd erreichen zu können., was dem einfachen Glaubenden von Gott so geschenkt ist, daß dieser nun von Gott sprechen kann, und es von ihm selbst mitgeteilt erhalten hat, wie es die Kirche sagt und immer sagte. Denn nur wenn es ein göttliches Geschenk ist, eine Gabe des Unveränderbaren, immer Gleichen, kann es sein, daß sich das Glaubensgut seit zweitausend Jahren nicht um ein Yota geändert hat. NICHT UM EIN YOTA. 

Was die Apostel sagten, schrieben, dachten und meinten, ist auch das, was jedem Gläubigen im Jahre 2022 in exakt derselben Weise offensteht, WENN ER DIE GABE DES GLAUBEN ERHALTEN HAT. 

Der Nichtgläubige kann sich gar nicht vorstellen, wie "proaktiv" jeder einfache Glaubende an die Welt und die Schriften und Inhalte des Glaubens herangeht. Der in ihnen wiederfindet, sich bestätigt in dem findet, was ihm die Gnade ohnehin bereits in Herz gesenkt hat.

Was erbittest Du von der Kirche, fragt deshalb der Priester den Täufling, der nun in der Gestalt des Paten antwortet: DEN GLAUBEN. Denn dieser ist es, der dann die Augen zur Wirklichkeit Gottes und damit des Sinns, des logos, der Grundgrammatik seinr Schöpfung öffnet. Soaß er dann einer von ihnen wird, die sich in der Ecclesia, in der Versammlunng der qua Taufe zu Glaubenden erhöhten, in der Kirche, dieser Gemeinschaft durch das Glauben und das Geglaubte, wiederfinden. 

Aber erst der Getaufte kann somit das "auf - zu" der Welt sehen. Weil ihm jemand die Augen geöffnet und die Welt erhellt hat: Das von Gott eingesenkte Licht. Reginald Garrigou-Lagrange schreibt dazu:
"Der eingegossene Glaube ist wie ein übernatürliches Hörvermögen, wie ein höherer musikalischer Sinn, der es uns erlaubt, die geistigen Harmonien des Himmelreiches zu hören - gewissermaßen die Stimme Gottes zu hören durch die Propheten und durch seinen Sohn, noch bevor wir ihn von Angesicht zu Angesicht schauen dürfen."
Wer glaubt sieht mehr. Wer glaubt hat mehr. Er hat etwas vom Übernatürlichen, das dem Nichtglaubenden fern bleibt. Der KANN es nicht glauben. Der bleibt innerhalb dieser Welt gefangen.