Teil 3) Warum sich an diesem Film die profundeste,
zutreffendste und tiefste Kritik der Gegenwart aufbauen läßt, die der
VdZ je aus fremder Feder gesehen hat. Aber leider wurde American Psycho
in dieser Tiefe nicht verstanden. Denn dann hätte man auch des VdZ Roman
"Helena" verstanden. Was wohl die Begeisterung erklärt, mit der er an den Film anknüpft. + Der ganze Film. Hier!
Alles
bleibt also ohne Wirkung, die wirkliche Wirklichkeit ist dieser Welt
abhanden gekommen. Selbst die Recherche des Kriminalbeamten, der dem Proponenten dicht auf den Fersen zu sein scheint, ist pures "Simulieren". Man bedient sich gegenseitig die vorstellungen, Verdächtiger wie Kriminalinspektor.
Und niemand scheint diese eigene Unwirklichkeit zu bemerken, niemanden scheint
diese Wirklichkeitslosigkeit auch nur ansatzweise zu berühren. Als wäre niemand da! Alle spielen nur als gäbe es eine Welt. Eine solche
hermetische Welt wird aber zwangsläufig zum magischen und autoreparativen Ort, dem gar nicht
mehr zu entkommen ist. Die die ihr wichtigen Teile endgültig
verschlungen hat und nicht mehr freigibt. Ja die sich verhält, als hätte
sie eigene Schöpfungsmacht von Wirklichem aufgebaut.
Und
spätestens hier drängt sich überzeugend die Stringenz der Philosophie
auf, die hinter diesem Stück Kunst steckt. Denn wenn die Welt ist, was
wir Menschen denken, dann ist auch das Wirkliche das, was wir denken,
und geht von uns, den Göttern dieser Welt, aus. Eine wirkliche
Wirklichkeit, die seltsamerweise in den Menschen weiterlebt und sogar
nach Anschluß drängt, weil nur sie jenen Inhalt bieten kann, den jeder
im Letzten sucht, ohne den er sogar verrückt wird, ist aber nur möglich,
wenn diese Welt selbst von einem Wissen gewußt wird, das NICHT im
Menschen liegt. Sodaß menschliches Wissen nur in dieser Einbettung in
die Wahrheit dieser Wirklichkeit überhaupt Relevanz hat. Zumindest für
die Menschen und ihre innersten Sehnsüchte.
Das fatale an dieser Zweitwirklichkeit ist, daß sie mit nomineller Sprache nicht mehr aufzubrechen ist. Denn sie funktioniert als Analogie, in Ahnlichkeit zur Welt der wirklichen Wirklichkeit. Sie hat aber einen entscheidenden Unterschied: Die Welt der wirklichen Wirklichkeit ist offen, sie ist offen dem Sein selbst gegenüber - Gott. Und diese Türen sind Türen der Haltung, der innersten Entscheidung, der Sprache der Sprache, die nur geört werden kann. Der im Sprechen nur gehorcht werden kann. Denn der Mensch der Offenheit und des dienmütigen Gehorsams spricht die Sprache der Engel, ihre Sprache ist seine Sprache, und sie ist es, die ihn hält. Er weiß, daß er sich nicht selbst retten und im Sein halten kann. Er weiß sich abhängig vom Sein selbst.
Der Teufel aber ist der Affe Gottes. Von ihm inspiriert, ist diese Welt der des göttlichen Wortes ähnlich, aber ihr fehlt die entscheidende Dimension. Das macht sie dem bloß nominalen Verstand so schwer erkennbar, ohne daß die Welt Gottes nicht in die des Verstandes greift wie ein Zahnrand ins andere, als ein Aspekt desselben Ganzen, der göttlichen Sophia, der göttlichen Weisheit, und aus göttlichem Verstand, an dem des Menschen Verstand teilhat, den er widerspiegelt in der Haltung, konstituiert ist. Deshalb ist diese im Film dargestellte, die heutige Welt umspannende Welt des Sprechens tatsächlich eine Hölle. Aber der Bewohner der Hölle weigert sich, das zu erkennen, ins Licht zu blicken. Denn er meidet, was vor dem unerreichten Licht erst entsteht: den abgrundtiefen Schmerz. Im Licht, im Wissen Gottes aber würde er sich im Verstand sehen. Also wendet er den Blick vom Licht ab, und kann ihm doch nicht entfliehen, weil er isset (ist als tätig seiend) aus Gott. Hölle ist, wo keine Vernunft mehr ist. Aber wo viele viele Nomina, Worte sind.
Das fatale an dieser Zweitwirklichkeit ist, daß sie mit nomineller Sprache nicht mehr aufzubrechen ist. Denn sie funktioniert als Analogie, in Ahnlichkeit zur Welt der wirklichen Wirklichkeit. Sie hat aber einen entscheidenden Unterschied: Die Welt der wirklichen Wirklichkeit ist offen, sie ist offen dem Sein selbst gegenüber - Gott. Und diese Türen sind Türen der Haltung, der innersten Entscheidung, der Sprache der Sprache, die nur geört werden kann. Der im Sprechen nur gehorcht werden kann. Denn der Mensch der Offenheit und des dienmütigen Gehorsams spricht die Sprache der Engel, ihre Sprache ist seine Sprache, und sie ist es, die ihn hält. Er weiß, daß er sich nicht selbst retten und im Sein halten kann. Er weiß sich abhängig vom Sein selbst.
Der Teufel aber ist der Affe Gottes. Von ihm inspiriert, ist diese Welt der des göttlichen Wortes ähnlich, aber ihr fehlt die entscheidende Dimension. Das macht sie dem bloß nominalen Verstand so schwer erkennbar, ohne daß die Welt Gottes nicht in die des Verstandes greift wie ein Zahnrand ins andere, als ein Aspekt desselben Ganzen, der göttlichen Sophia, der göttlichen Weisheit, und aus göttlichem Verstand, an dem des Menschen Verstand teilhat, den er widerspiegelt in der Haltung, konstituiert ist. Deshalb ist diese im Film dargestellte, die heutige Welt umspannende Welt des Sprechens tatsächlich eine Hölle. Aber der Bewohner der Hölle weigert sich, das zu erkennen, ins Licht zu blicken. Denn er meidet, was vor dem unerreichten Licht erst entsteht: den abgrundtiefen Schmerz. Im Licht, im Wissen Gottes aber würde er sich im Verstand sehen. Also wendet er den Blick vom Licht ab, und kann ihm doch nicht entfliehen, weil er isset (ist als tätig seiend) aus Gott. Hölle ist, wo keine Vernunft mehr ist. Aber wo viele viele Nomina, Worte sind.
Nichts Wirkliches
dringt mehr an die eine solche Zweitwelt konstituierenden wie von
ihr konstituierten Menschen heran, die die Universitäten mit endlosem
Nachschub derselben Unwirklichkeit beschicken, die also auch in dieser
Sphäre existieren. Sie ist existentiell in der ontologischen Ebene - in der Todesangst, der Angst vor dem Höllenschlund des Nichterfüllten abgesichert. Deshalb wirft sie sich zu einem Sein wie Gott auf. Nichts mehr kann diese Scheinwelt, die die Macht hat,
die alles beherrscht und bestimmt und um die es allen geht, denen die
dazugehören und denen die von ihr etwas wollen und dabei aber Schmerzen
riskieren, erschüttern, und nichts geht mehr hinaus. Die schöne,
gelackte Welt, die sich sogar ihre Landschaften der Probleme und
Katastrophen erfindet um wirklich zu erscheinen, ist eine in sich
geschlossene Hölle ohne wirkliche Wirklichkeit und damit ohne Liebe. Sie
ist ein Moloch, der alle verschlingt, die in seine Nähe kommen.
Und DAS ist eine Präzision der Darstellung der Gegenwart, die eine
Kritik des gesamten 20. und 21. Jhds., eine Kritik der gesamten
globalisierten, per Netz und Medien verhängten hermetisch gewordenen
Welt wird, die einen regelrecht umhautl, weil sie so tief und umfassend wahr ist.
Auf Youtube gibt es derzeit erstaunlicherweise sogar den ganzen Film zu sehen.
P. S.: Keine Angst: Wurde das Buch in den USA schon deshalb so heftig diskutiert, weil es ausführliche Schilderungen von Gewaltszenen enthält, sind solche Geschehnisse im Film lediglich angedeutet und eigentlich nie direkt zu sehen.
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