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Montag, 3. September 2018

Das apokalyptische Scheintheater (2)

Unter diesen Vorzeichen ist zu sehen, was der Mitgründer (und nunmehrige Gegner) von Greenpeace Patrick Moore in einem Artikel ins Netz gestellt hat. Sie zeigen umso mehr, was oben darzustellen versucht wurde, als Moore sich bei den besprochenen zwölf Themen, die angeblich das Ende der Welt beweisen, aber allesamt rein sachlich FALSCH sind, um lauter medial verbreitete Falschaussagen bemüht, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie beziehen sich auf Dinge, die wir nicht konkret sinnlich wahrnehmen können. Wir können sie nicht sehen, riechen, schmecken, fühlen, wir können sie nur gedanklich konstruieren. Nicht also denken, denn zum Denken würde ja Sachlichkeit notwendig sein, zu der man sich verhält, sondern eben wirklich herbeiphantasieren.

In den Behauptungen (und mehr sind es nicht, denn sie sind sachlich grundlos), daß diese Dinge vor einer Katastrophe stünden oder eine Katastrophe wären, zeigt sich der Ersatzcharakter solcher Behauptungen. Die Grundprobleme, die viel tiefer liegen, zu Theaterstückchen macht, in deren Betrachtung oder Nacherzählung wir Erlösung innerhalb des Grundschemas unseres individuellen Schicksals erhoffen. 

Dazu gehört also auch, daß diese angeblichen Katastrophen (die allesamt keine sind, die Sachverhalte sind jeweils ganz anders) weit weit weg sind. Zu welchem "weit weg" auch gehört, daß wir aus einer Einzelbeobachtung auf einen Gesamtzusammenhang schließen bzw. diesen daraus ableiten. 

Leider werden wir täglich - Fluch der medialen Welt, in die wir uns wie in Bunker zurückgezogen haben! -  mit solchen Ersatztheaterstücken bombardiert. Und viele spielen auch ganz gezielt damit, weil sie einen Gesamthorizont durchsetzen wollen, warum auch immer.

Da wird dann aus einem warmen August ein "eindeutiges Indiz für die Klimaerwärmung". Dabei ist es in jedem Fall nur Wetter, niemals Klima. Klima GIBT es nicht! Es kann deshalb auch nichts bewirken, wenn es sich verändert. Klima ist begrifflich nur ein statistisches Mittel, eine mathematische Ableitung, mit der man bestimmte Wetterabfolgen zusammenzufassen, zu kategorisieren sucht, um Trends abzuleiten, wie sich das Wetter entwickeln könnte. Das wir nach wir vor kaum verstehen, wie die Wettervorhersage beweist. 

Wir kennen einzelne Zusammenhänge, was manchmal sogar gewisse begrenzte Vorhersagen (Wetter im Wienerwald für die nächsten fünf Tage) mit Wahrscheinlichkeiten ausstattet. Aber weil eben die Zusammenhänge extrem komplex und variabel und variantenreich sind, mit vielen vielen Faktoren, die wir einmal kennen (darüber wird ja auch oft gestritten, welchen Einfluß welcher Faktor haben könnte), zu einem großen, sehr wahrscheinlich sogar im größten, entscheidenden Teil aber nicht einmal kennen (man denke an kosmische Einflüsse, an die Beobachtung von Zyklen in den Meeren, usw. usf.) 

Wir wollen uns aber darüber nicht weiter verbreiten. Gehen wir zu Moores Liste der zwölf "Katastrophen" (die allesamt eine bestimmte soziale, zwischenmenschliche, persönlichkeitsbestimmte Dynamik repräsentieren, das vergesse man dabei nicht) so finden wir Dinge, die wir tatsächlich laufend in den Medien fanden und finden, die aber allesamt falsch sind. Der Leser möge sich ein weiteres Bild machen und den Artikel aufsuchen.

Wir greifen hier nur drei Dinge heraus: Das erste, weil es als "neuer Klimakatastrophenbeweis" vor einigen Wochen durch unsere Medien geisterte. Es handelt sich um den Baobab-Baum, der in gewisser Hinsicht ein Symbol für Afrika ist. Seine Verbreitung reicht von der Subsahara bis nach Südafrika. Wieviele es gibt, weiß man gar nicht, es sind gewiß zehn- oder hunderttausende. Dieser Baum wird aber sehr sehr alt. Nun haben "Forscher" gemeldet, daß in den letzten zehn Jahren (!) von dreizehn beobachteten Baobabs acht abgestorben sind. Dazu wird medienwirksam das Bild eines scheinbar dürren Baums kolportiert. 

Zu dem niemand sagt, daß der Baobab anders als viele afrikanische Savannengewächse wie unsere Laubbäume regelmäßig seine Blätter abwirft, dann wieder neu austreibt. Niemand sagt aber auch dazu, schreibt Moore, daß es ganz natürlich ist, daß alte Baobabs wie jeder Baum auch einmal absterben! Sie werden alt, aber sie leben auch nicht ewig! Vielleicht sind in einem Gebiet einige Bäume also so alt geworfen, daß sie absterben. Was auch immer: Es gibt bis heute keine "Bestandserfassung" oder gar "Beobachtung", die auch nur irgendeine Aussage über den Zustand des Baobabs möglich machen würde! Die Nachricht ist also ein Fake. Sie ist völlig unzulässig und ist unter demselben Aspekt zu sehen, wie es die regelmäßig erscheinenden Bilder von angeblich verhungernden Eisbären sind, obwohl es heute so viele Eisbären gibt wie seit Jahrzehnten nicht.

Der nächste Punkt ist besonders heikel, denn er hat als "Gewißheit" fast den Status einer Zeitcharakteristik: Die Behauptung, daß Rückstände von Pestiziden in Lebensmitteln krankheitserregend sind. Sei es krebserregend, sei es Mißgeburten auslösend, sei es Demenz - oder, wie neuerdings sehr charakteristisch für diese Zeit, weil die Zusammenhänge direkt mit unserer Sittlichkeit ganz zweifellos bestehen: Autismus - bewirkend. Nichts davon ist wissenschaftlich haltbar!

Es sind bloße Behauptungen. Eine Langzeitstudie an der Bevölkerung der USA und Kanadas hat schon vor einundzwanzig Jahren sämtliche maßgebliche Studien zusammengefaßt und ausgewertet und mit den eigenen Ergebnissen verglichen. Das Resultat? Es gibt nicht den geringsten Beleg für diese Behauptung.

(Wobei man natürlich manche Verarbeitungsfragen ausklammern wird müssen. Selbst von zuviel Wasser kann sich der Mensch vergiften. Und sogar Wasser wird im Körper abgelagert. Udo Pollmer weist einmal auf den gefährlichen Unsinn hin, der uns schon so lange vorgebetet wird: man solle möglichst viel Wasser trinken. Mitnichten!)

Nach wie vor gilt, daß der Mensch quasi ausnahmslos durch subjektiven Mißbrauch von reinen Naturprodukten (z. B. Tabak oder Fette) krank wird und Krebs nährt. Aber nicht durch Pestizide. Diese finden sich zwar, ja, aber sie sind dem menschlichen Körper Fremdkörper, und werden entweder ausgeschieden, oder (wirkungslos) abgelagert, das war's.

Umso deutlicher wird aber gerade an diesem Beispiel, wie von der Wirklichkeit abgelenkt und das innere Schema auf ein äußeres Ding umgelegt wird, was gewissermaßen auf die gesamte Öko-Thematik zutrifft. Wo also äußere mechanische Abläufe uns selbst zu "Opfern anderer, Böser" machen, sodaß wir uns sittliche Arbeit und Bekehrung zur Vernunft durchaus ersparen können.

Als dritten Punkt soll noch herausgegriffen werden, daß Plastik der große Menschheits- und Weltfeind sei. Auch das ist völlig unhaltbar. Wenn es sich auch mit Einzelphotos wunderbar "belegen" läßt. Weil sich viele Menschen eben einfach unsittlich verhalten und jede Welt, die an der Haut beginnt, nicht mehr als ihre begreifen und deshalb "ordnend" gestalten, sondern ab Oberkante Unterkiefer alles einfach wegwerfen. Aber das macht die Welt nicht kaputt! Es macht sie nur chaotisch, unordentlich.  

Daß sich Plastik aber in sehr sehr wenigen Jahren vollständig abbaut, zumal in den Weltmeeren, belegt schon alleine die Tatsache, daß es die vielfach behaupteten "Plastikinsel" im Pazifik nicht gibt. Bis das Plastik dorthin gelangt ist es bereits abgebaut, wir haben schon vor Jahren hier eine Studie dazu vorgestellt. Daß sich Plastik in Fischmägen und Blutkreisläufen von Robben findet hat eine simple Ursache: Die Mikro-Lebewesen, die Plastik fressen, damit abbauen, sind begehrte Nahrung für alle diese Tiere. Sie schlucken also Plastik entweder zufällig, oder weil sie es abweiden! Das war's dann auch schon. Wenn ein Albatros an Verschlußkappen stirbt so hat das mit seiner blöden Neugierde zu tun, die einzelne Vögel dazu bringen, nach diesen bunten Dingerchen zu schnappen. Aber Plastik selber ist nicht gefährlich, gar nicht. Es ist vielmehr so nützlich, daß Studien davon ausgehen, daß sich die Menge an benötigtem Plastik in den nächsten Jahren vervielfachen wird.

Den Rest der Liste von "Zwölf Ökokatastrophen, die gar keine sind", aber den großen "Vorteil" haben, daß sie für jeden unsichtbare Tatbestände betreffen, also herrliches Material zum Verdummen anderer darstellen, möge der Leser nun selbst studieren. Einiges wird er hoffentlich bereits kennen.

Vor allem aber sollte er versuchen, den allen diesen Behauptungen zugrundeliegenden wirklichen Untergrund zu erkennen: In welchen persönlichen Fluchtbereich die einzelnen Dinge gehören könnten, wo sie eine Bewältigung der täglichen, stündlichen Situation der Apokalypse leisten sollen. Denn sie sind Versuche, eine Erlösung durch ein Außen, einen Messias also zu bannen und zu bewirken, ohne die sittliche Grundlage dazu erringen zu müssen. Also dem Sein - Gott - die wirkliche Antwort weiterhin nicht geben zu müssen. Denn sie entstehen aus der Tatsache, daß die Intendanten dieser Scheintheater wissen, daß sie im Endspiel um das Schicksal der Welt weil ihres eigenen ... im ewigen Feuer des Zornes Gottes gelandet sind. Und das, zugegeben, ist schwer erträglich.




*030818*