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Samstag, 1. September 2018

Dieses Drehbuch wird gerade geschrieben

Die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland laufen derartig vorhersehbar und waren auch vorhergesehen, nicht nur vom VdZ, daß man sich fast die Frage stellen muß: Wer hat das Drehbuch geschrieben? Denn brav erfüllt die Bürgerliche und Linke (beides ist fast schon austauschbar) die Funktion des Treibers, der eine Reaktion der Menschen auslöst, die dann als "rechts" so irgendwie zwar bezeichenbar ist, aber auch nur, weil sie nicht links ist. Oder ist das alles nur die Mechanik, die dem Ungeistigen, dem Toten, dem Vernunftlosen innewohnt, das das Geschehen bestimmt?

Der Sieger steht bereits fest und ist wie immer bereits im 1. Akt, also von Anfang an festgestanden. Und er heißt - eben diese "Rechte", die sich derzeit noch als Fluchtpunkt der Vernünftigen darstellt, auch wenn sich das noch deutlich verflüchtigen wird, weil das Eine, das die Vernunft letztlich ganz Umfassende fehlt. Vernunft ohne die Existentialität Gottes, ohne die Kirche kretiniert irgendwann zu Rationalismus und Esoterik, also zu Lächerlichkeit.

Halt, noch einen Sieger wird es geben, die Zugewanderten, namentlich vor allem die Zugewanderten aus muslimischen Ländern. Die sich sofort gegen die Linke wenden wird, sobald sie demokratisch Gewicht haben wird, aus Beobachtungen in der Geschichte wird das wahrscheinlich beim Erreichen von 10 Prozent sein. Ab da verändert sich schlagartig auch ihr Charakter. Und sie wird die Linke offen als das ansprechen, was sie ist: Ganz sicher nicht islamfreundlich.

Deshalb aber sprach der VdZ immer von einer bevorstehenden "rechten Diktatur". Denn spätestens ab diesem Zeitpunkt wird sich unsere "Wertelandschaft" zur voluntaristischen, moralistischen und totalitaristischen (zumindest der Neigung nach) Vorschriftenlandschaft ändern. 

Warum ist das mit Sicherheit so? Es zeichnet sich längst ab. Denn die "indigenen", also die, sagen wir angestammten, Deutschländer wenden sich von der Kirche ab. Die selbst ebenfalls die Funktion der Treiber übernommen hat und die Menschen von sich weg treibt, weil ihre selbstbeschädigende Funktion zu offensichtlich wird, in der sie mit dem Establishment Walzer tanzt.* Die Rechte hat sich längst auf die Seite der aufklärerischen Parole "Staat und Religion getrennt" eingeschworen, und das heißt: offiziell von der Religion abgesetzt. 

Wobei es eigentlich umgekehrt ist, die Kirche hat die Menschen verlassen, was historisch übrigens eine Novität ist. Kirche (und das ist per definitionem nur die Katholische Kirche, die Protestanten haben keine "Kirche" in deren Sinn) kommt zwar dann noch vor, aber nur noch als gewisse rudimentäre Wertereferenz oder Freizeitbehübschung. Glaubwürdigkeit hat sie keine mehr, auf keiner Seite. Tritt auch noch die derzeitige Generation ab, was in den nächsten Jahren der Fall sein wird, übernimmt eine Generation, die durch das Zweite Vatikanum etc. nicht einmal mehr die physisch-rituelle Prägung der heute Alten hat. Was aber soll dann noch eine "menschliche Gesellschaft" tragen, wenn es nicht die Kirche tut? "Werte"? Glaubt das jemand wirklich? Sind nicht "Werte" als Lebensmaßstab per se bereits Ausdruck von Diktatur?

Mit "Neonazitum" hat das alles aber nichts zu tun.  Es ist ein unausbleibliches weil mittlerweile materiales, geistloses, damit dialektisches Geschehen.

Ebenfalls auffallend ist in diesem Zusammenhang, mit welchem deppensicheren Instinkt die Links-Bürgerliche (Establishment) fortwährend falsche Lageeinschätzungen vornimmt. Und nirgendwo scheint es Stimmen der Vernunft in ihr zu geben. Entsprechend zeigen auch die jüngsten Ereignisse in Chemnitz, daß die Bürger bereits an jenem Punkt sind, wo sich die schon lange überwältigende, aber bislang schweigende Mehrheit allmählich und fast möchte man sagen: unter Notwehraspekten, aufzustellen beginnt. Man kann es ihr nicht einmal verdenken.

Denn kaum noch jemand fühlt sich weil seine Rechtsvorstellung noch vom Rechtssystem und der Politik dieses Landes vertreten. Fast jeder aber fühlt sich schon drangsaliert und betrogen, und das mit Recht, denn wie sollte das auch anders sein? Wir stehen, vergessen wir das nicht, in einer Phase, wo schon seit Jahren, und erst in den letzten Jahren mit beeindruckendem Ausmaß, das Recht seine Rolle an Gesinnung und linke Utopie abgetreten hat. Ja, wir leben in einer Situation, die die Folge eines unausgesetzten Rechtsbruchs gerade des Establishments ist.**

Die Massen - nein, nennen wir sie: die Bevölkerungsmehrheit - haben zwar in einer Revolution noch nie eine große Rolle gespielt, sie waren aber immer das entscheidende Instrument. Der Normalbürger will ja nur eines: Er will in Ruhe leben, arbeiten, Kinder zeugen und Frauen lieben. Daran ist nichts Verwerfliches, im Gegenteil. Deshalb wird auch dieses Aufstehen von Massen so wie immer nur Übergangsphase bleiben. Wobei - wir haben es, der VdZ ist überzeugt, erst mit den allerersten Anfängen davon zu tun. Weil sich diese Linie aber mathematisch-progressiv verhält, wird sie immer rascher ansteigen. Bis sie eine Dynamik bekommt, die sich selbst überschlägt. Dann ist Schluß mit der Partie. Dann hat die gegenwärtige Establishmentschichte (die im Laufe der nächsten Jahre ebenfalls immer häufiger umfallen, also die Seiten wechseln wird, wie immer) endgültig verspielt. 

Was dann kommt? Der VdZ weiß es nicht. Einige dunkle Jahre? Ja. Dunkler als die Gegenwart? Möglicherweise. Möglicherweise aber auch nicht, weil es wieder ruhiger werden könnte. Und der VdZ ist doch im Grunde auch nichts anderes - ein Bürger, der seine Ruhe will. Daß die Kunst und die Freiheit nicht geschätzt wird, ist er zudem auch heute schon gewöhnt. Für ihn wird sich also nicht viel ändern.

Aber die Vision, die Michel Houellebecq in "Die Unterwerfung" gezeichnet hat, ist wohl die wahrscheinlichste Zukunft. Als eine Koalition der "Rechten" (dem Volk) und den Muslimen in einer rechten Diktatur. Sie werden sich arrangieren, zwei Herrschaftsbereiche vereinbaren, zwei Systeme des bürgerlichen Rechts installieren. (Und daran wäre historisch gesehen nichts Außergewöhnliches.) Denn die Segregationslösung - die der angestammten Bevölkerung noch die übergreifende Macht über das Land ließe - wird nicht geschehen, dazu fehlt der Mut und die Einsicht. Dieser Weg hat nicht mehr viel Zeit. Sind die Muslime zu stark, und das ist nur eine Frage der Zeit, ist es damit vorbei.

Aber das Drehbuch, nach dem das alles abläuft, nein, als das alles erkennbar wird, wird derzeit vom Establishment mit erstaunlich festem Griff geschrieben. Es gibt sehr bald auch nichts mehr, das es noch "richtig machen" könnte, um das abzuwenden. Wer sich die Medienlandschaft "nach Chemnitz" ansieht kann nur noch den Kopf schütteln. Sie haben nichts begriffen. Auch für eine linke Diktatur - die verzweifelt noch versucht wird und es noch mehr versucht werden, aber nur noch Auslöser sein wird - ist es bereits zu spät.



*Natürlich ist das absurde, vernunftwidrige Vorgehen der Kirche, die sich dem Establishment an den Hals geschmissen hat - das wird noch viel schlimmer werden - von einem sehr richtigen Grundmotiv getragen, den die Hierarchie in fast dämonisch zu nennender Verblendung nicht erkennt: Es ist der anti-katholische Impuls als anti-menschlicher, anti-göttlicher Impuls. Viel an diesem Anti-Katholizismus, dem die Kirche durch ihr Verhalten selbst die Rechtfertigung liefert, ist der erleichtern sollenden Scheinbefreiung der Moderne zuzuschreiben, das Gewissen der Wahrheit zu verdrängen. Mit dem (gerechtfertigten oder richtigen) realpolitischen Motiv wird somit zugleich die Wahrheit beseitigt. Und die Kirche hat das selber erst möglich gemacht. Ihre Strafe von Gott (man könnte sie dabei als Strafe für den Protestantismus/die Protestantisierung sehen, nicht zufällig also die aktuellen Bemühungen, die "Interkommunion" einzuführen; das ist ja alles nicht zufällig!) war und ist die unaufhebbare Verblendung.

**Vielleicht kriegt Österreich die Kurve noch. Der VdZ würde aber nicht darauf wetten. Noch fehlt etwas Entscheidendes.





*300818*