Für ihre Darstellung in "The three Faces of Eve" hat Joanne Woodward
1958 den Oscar für die beste Hauptdarstellerin bekommen. Der in
deutscher Synchronisation als "Eva mit den drei Gesichtern" kolportierte
Film behandelt eine Erkrankung der Persönlichkeit, die als
"Multiphrenie" am greifbarsten etikettiert werden kann.
Sie
ist vor allem zu beobachten, wenn ein Mensch schon in sehr jungen
Jahren (drei, vier, fünf) ein traumatisches Erlebnis hat. Das wie alle
traumatischen Erlebnisse keine Fluchtmöglichkeit bietet. Wobei das Wort
Trauma oft zu schnell verwendet wird. Denn "Schrecken", irgendeine
Furchtbarkeit alleine ist zu wenig, das ist noch kein Trauma. Um von
Trauma zu sprechen muß eine existentielle Ausweglosigkeit bestehen, das
heißt der das Schreckliche Erlebende muß auch keine Möglichkeit sehen,
weiterzuleben. WENN er eben nicht eine Verarbeitung des Erlebten "in
sich selbst" vornimmt. Und das heißt im Fall einer derartigen
Persönlichkeitsstörung, daß er dieses, sein erstes Ich abschließt und
durch ein nächstes Ich ersetzt. Dessen er sich dann bedient, um zu
überleben.
Dieses
erste Ich aber ist nicht ganz zu unterdrücken. Es sucht sich immer
wieder Raum, und kommt nach oben. Die betroffene Person wechselt also
übergangslos von einer in eine andere Persönlichkeit. Der gesunde (oder:
geheilte) Mensch kann dieses Hochkommen als Erinnerung in ein einziges,
gesamthaftes Ich integrieren. Was stark von der späteren Erfahrung,
aber auch von individueller Stärke und Disposition (nicht jedes Erlebnis
ist jedem ein gleich wirksames Trauma) abhängt, in der seine
Persönlichkeit wachsen konnte.
Das
kann der pathologisch Traumatisierte nicht. Seine weitere(n)
Persönlichkeiten haben diese Integrationsmöglichkeit nicht ausgebildet.
Also wechselt er, wird Opfer dieses nunmehr nicht mehr der
Vernunftsteuerung unterliegenden inneren Geschehens. Er kapselt diese
Erlebenszusammenhänge in einer "fremden" Person ab, wird also
buchstäblich zur "doppelten" (gespaltenen, "dissoziierten")
Persönlichkeit.
Nun
ist solches Erleben müssen eines Kindes keineswegs ein seltener Fall.
Aber die meisten Kinder können kraft ihrer späteren Reifeprozesse dieses
Erleben integrieren. (Wobei heutige Psychologie - die an sich ein
Verbrechen ist; heutige Psychologen sind zu 95 Prozent Schwerverbrecher -
damit arbeitet, durch Persönlichkeitsauflösung diese Schichten wieder zu
desintegrieren, und das auch noch als "Erfolg" feiert.) Dazu gehört
auch, solches Erleben abgeschlossen ruhen zu lassen, wenn seine Kraft
für die Gegenwartssituation (welche auch schwankt, denn der Mensch "ist
eine Amplitude") zu groß werden könnte. Es kann oft lange dauern, ehe
man im Laufe seines Lebens nach und nach alle diese Erinnerungen, die
meist auch Getriebenheiten bedeuten, also blinde Flecken in der
Wirklichkeitsrezeption, gemiedene Wirklichkeitsareals gewissermaßen, vor
sich stellen zu können, um sich ihnen zu stellen (und zu verzeihen, der
entscheidende Schritt.)
Aber
die Verschließung solcher Traumata, die daraus hervorgehen könnende
Multiphrenie, hat noch weitere Eigenarten, die, wie amerikanische
Geheimdienste (im Wesentlichen unter Berufung auf "Forschungsergebnisse"
der nationalsozialistischen "Forscher" Jahre zuvor, die solche
Bedingungen in KZs an menschlichen Versuchskaninchen "erforscht"
hatten) annahmen, und zu Recht sogar annahmen, für gewisse
Geheimdienstaufgaben höchst nützlich ist. Denn diese Personen sind z. B.
zu "triggern". Man kann ihnen also auf der Ebene des Traumas
Geheimnisse anvertrauen, die sie dann an anderer Stelle durch Triggern
wieder freigeben. In der Zwischenzeit "erinnern" sie sich nicht daran.
Es
gibt da so schreckliche Geschichten, die noch dazu nachweislich wahr
sind, also so geschehen sind, daß auch der VdZ nicht wirklich darüber
sprechen möchte. Man muß sich vor manchen Schrecken einfach schützen.
Also erwähnt er nur das Buch "Die TranceFormation" von Cathy O'Brian und
Mark Phillips, das zu Ende zu lesen er nicht schaffte, so wie die
Person, die es ihm in deutscher Übersetzung zu lesen gab (er hatte es
in englischer Version noch nicht gelesen, vielleicht ist das leichter).
Es gibt im Netz eine Videozusammenfassung, der Leser möge sie selbst
suchen, sie ist erträglicher. Aber darin schildert Cathy O'Brian absolut
glaubwürdig und belegt, wie sie von Kindheit an von ihren Eltern auf
diese Geheimdienstaufgabe "vorbereitet" wurde.
Die
mit unfaßbaren Mißbrauchsakten begannen, die das Kind von sich selbst
dissoziierten bzw. begann sie eine weitere Persönlichkeitsschichte
darüber zu setzen. Später wurden diese Traumata durch satanische Rituale
weiter vertieft bzw. nächste Persönlichkeitsspaltungen initiiert. Die
sie dann "wie in Trance" erlebte. Wer immer dann diese Traumasituation
"triggerte", also das Dahinter auslöste, konnte sie beliebig
gebrauchen.
Sie
ist dabei kein Einzelschicksal, das ist das überhaupt Erschütterndste
an dieser Geschichte. Diese Vorgehen waren Teil eines regelrechten
CIA-Programms, mit dem man Experimente anstellte, wieweit Personen
nützlich gemacht werden konnten, deren Geist man völlig beherrschte und
manipulierte. Das Wort regelrecht hat schon deshalb seinen Platz hier,
weil die Traumasituation noch dadurch perfektioniert wurde, als höchste,
ja allerhöchste Politiker (die namentlich genannt werden) - die damit
"wie Gott" wirkten und jede, wirklich jede Fluchtmöglichkeit endgültig
absperrten, denn welche Appellationsstufe bliebe dann noch? - in diese
Experimente und Menschenmißbräuche involviert waren. Und vermutlich bis
heute sind, es gibt im Netz jede Menge Spekulationen darüber, die wir
gar nicht geprüft wissen wollen, um ehrlich zu sein, zu schrecklich -
ja, eben, traumatisch, ausweglos - ist die Vorstellung, es wäre wahr.
In
diesem oscargekrönten Film wird eine solche Persönlichkeitspathologie
portraitiert. Leider gibt es "The Three Faces of Eve" nicht zur Gänze im
Netz abzurufen, auch auf Englisch finden sich nur Ausschnitte. Die aber
seien hier vorgestellt, um einen Eindruck vom Film zu bekommen. In
dieser Szene (9 min) wird Eve erst mit ihrer tieferen Seelengrundlage
gezeigt. Als der Schmerz im Gespräch mit dem Psychiater zu groß wird,
der sie an die Wahrheit heranführt, bricht schlagartig eine völlig
andere Persona ("Maske") ein - Eve Black.
Was
zuvor galt, gilt nicht mehr. Diese Person, diese Eve Black, hat völlig
andere Eigenschaften. Denn diese verschiedenen Persönlichkeitsprofile
haben oft natürlich jeweils einen eigenen Namen, das ist das
Vernünftigste daran. Aus der tief verletzten Eve White wird schlagartig
eine überlegene, kokette, selbstbewußte Frau, der man problemlos glaubt,
daß sie sich wohlfühlt und alles in Ordnung ist. War [der halbe
Nervenzusammenbruch vorhin] nur mal Migräne, meint daraufhin der
Psychiater? Nein, sagt Eve daraufhin, ich hatte keine Migräne. Sie aber schon.
Morgen Teil 2)
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