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Sonntag, 30. September 2018

Cheshire Cat der Kirche

In einem weiteren lesenswerten Artikel geht Joseph Sciambra auf seinem Blog diesmal auf Pater James Martin ein. Für die, die es nicht wissen: Pater James Martin ist ein Jesuit, der ganz offensichtlich vom Papst gefördert wie eine Art Botschafter der Akzeptanz von Homosexualität (bzw. des ganzen Reigens, der sich im Kürzel LBGT ausdrückt - Lesbo-Gay-Bisexual-Transsexual, neuerlich zusammenfaßbar in dem weiterentwickelten Begriff dafür: "Variosexual", weil ja offenbar gar nix feststeht., das ist die aktuelle "wissenschaftliche" These dieser Community). Martin steht auch maßgeblich dafür, daß das heurige Weltfamilientreffen in Irland eine "Regenbogen-Veranstaltung" wird bzw. wurde. Weil die Kirche ja die LBGT-Community so lieb hat und "voll in die Kirche integrieren" will.

Sciambra wollte sich aber ein eigenes Bild von diesem Mann machen, der ihn mit seinen Äußerungen und vor allem Taten schon so oft empört und erzürnt hatte. Und hat ihn bei einer Großveranstaltung der US-Kirche aufgesucht, um mit ihm ein Gespräch zu führen. In der langen Wartezeit hat Sciambra (und er betont das) jeden Groll auf diesen Mann verloren, je länger er ihm zusah, wie er mit den zahlreichen Menschen umging, die mit ihm noch sprechen wollten. Sciambra sagt dann, daß es ihm selbst so ergangen ist wie den vielen, die mit P. Martin sprachen. Denen er sichtlich mit offenem Herzen zugehört hatte, die er sprechen ließ, auf die er mit freundlicher Mine einging.

Auch seine, Sciambras Argumente habe sich P. Martin ruhig und freundlich lächelnd angehört. Umso irritierter war Sciambra wegen dem, was er dann beobachtete. Sciambra ist ja den Lesern dieses Blog (wie vielen Menschen weltweit) als jemand bekannt, der selbst bis in die dreißiger Jahre ganz tief in Homosexualität verstrickt war, ehe er begriff, was da mit ihm passierte, und er sich (unter mancher Hürde, unter anderem durch katholische Priester) bekehrte. Maßgeblich durch einen Priester, der die Dinge offenbar durchschaut hatte, alles beim Namen nannte, und ihn damit regelrecht befreite. Und zwar von der Selbstlüge befreite, die sich um diese Lebensweise spinnt.

Denn P. Martin hat mitnichten das, was er Sciambra gegenüber so freundlich und zustimmend aufgenommen hatte, auch umgesetzt. Im Gegenteil, hat er genau den Wahnsinn, den er mit verantwortlich mit derzeitigen katastrophalen Strömungen in der Kirche initiiert hat, weitergeführt. Der darauf hinausläuft - und Martin hat diese These offiziell in die Kirche "eingeführt" - daß Homosexualität (et al.) "angeboren" ist, und insofern sogar (sic!) dem Willen Gottes entspräche. Jeder Homosexuelle sei deshalb in seinem Sosein anzunehmen, und er müsse sogar stolz (sic!) darauf sein, so zu sein wie er ist: Homosexuell. 

Damit setzt Martin (und mit ihm die Kirche in der Gestalt zahlreicher Kleriker, Bischöfe, Kardinäle ...) auf genau jene Falle, die auch Sciambra als das eigentlich tödliche an seiner Homosexualität erkannt hatte: Die erst durch eine "Gay-Community" zu einer Identität wird, die sich gegenseitig vormacht, daß sich ihre Lebensweise als "normal" einstufen, ihr Leben auch als homosexuell (etc.) gelungen führen lasse. Diese Erfahrung widerspricht aber jeder Realität, und das ist den Betroffenen nicht erst klar, wenn sie an AIDS (oder anderen Krankheiten) leiden, oder (wie so häufig) schwere psychische Schäden davongetragen haben.

Es ist genau das, was Martin (et al.) propagiert und macht, das diese Menschen in eine aussichtslose Lage bringt, schon gar, wenn ihnen von "berufener Seite" vorgemacht wird, ja wenn diese sogar darauf drängt, daß sie in diesem ihrem Unglück auch noch zu verharren hätten. Weil es eben so ... von Gott gewollt sei, wie er sagt, wenn er wie so oft in Schwulen-Bars auftaucht oder LBGT-Treffen "liebevoll begleitet". Sciambra berichtet aus eigener Erfahrung, was solche Aktivitäten bewirken.

Gott und Gottes Liebe wird, schreibt Sciambra an anderer Stelle, dadurch zu einem wahren Schrecken, auch wenn das nicht gleich bewußt wird. Er wird zu jemandem, der das, was man selbst erlebt - ein Leben in einer sich immer weiter verschärfenden seelischen Ausweglosigkeit und Verzweiflung, denn jeder Schwule weiß im Innersten, daß er am Sein vorbeilebt und sich damit zerstört - sogar noch gewollt hat. Das bewirkt in der tiefsten Seelentiefe dieser Menschen (und Sciambra hat mit vielen anderen genau das erlebt und erkannt) eine grenzenlose Verzweiflung. Und NICHT, wie ihnen heute schon fast flächendeckend von der Kirche vorgemacht, das große Lebensglück, das nur jene noch beeinträchtigen, die ihnen gegenüber "nicht Akzeptanz" üben.

Aber jeder der der LBGT-Gemeinde zugehört weiß zutiefst, und erfährt es am laufenden Band, daß seine Lebensführung mit natürlichen Bedürfnissen niemals zusammenstimmt. Das zu einer lebenswerten Identität aufzulackieren ist nichts als eine Binde, die man ihnen über die Augen schiebt, und sich gegenseitig in immer intensiver werdender Notwendigkeit versichert, daß eh alles in Ordnung ist. Während man immer weitere Teile der Lebenswirklichkeit zudecken und vor sich wie anderen verbergen muß. Bis nichts mehr von der Welt übrig bleibt. Irgendwann versagen sogar alle "Erklärungen", warum angeblich immer "andere" schuld sind, daß das eigene Leben nicht und nicht gelingen will.

Wozu dann noch leben? Die Selbstmordrate in der LBGT-Community ist logischerweise enorm hoch. Und ein ganz wesentlicher Grund ist die angeblich so befreiende Aussage, so Sciambra, daß Homosexualität etwas sei, "für das man nichts könne". Denn das macht das eigene Unglück definitiv ausweg- und alternativlos. Denn dann kann man auch nicht heraus aus diesem schrecklichen Leben. Kann man sich einen noch grausameren Gott, der das alles ja so gewollt haben soll, überhaupt vorstellen? Es war auch Sciambras schlimmster Moment, den er nur mit "Glück" überwinden konnte - und einen Priester fand - nicht einmal aufs erste Mal, zwei hatten ihn "zurückgeschickt" - der in dem, was er ihm mit klaren Worten genau das begreiflich machte, was Sciambra selbst gefühlt und erfahren hatte. Es gab diese Alternative!

Was Sciambra rettete war, daß er ganz langsam begriff, daß Gott das nie gewollt hatte. Daß er auch ihn liebte. Aber auf ganz andere Art: Weil er ihn, Joseph Sciambra, nie aufgegeben hatte. Und ihm nun auch seine Hand reichte, damit er aus diesem schrecklichen Leben aufstehen, sich neu orientieren konnte. Nur in diesem Sinn kann man davon sprechen, aber in diesem Sinn muß man davon sprechen, daß "Gott auch den Schwulen liebt". Er bietet diesem immer, selbst in tiefster Verzweiflung und Verlorenheit und Verfehltheit, noch seine Hand und reale Gnade. Wenn der es denn will.*

Pater James Martins Lächeln ist Sciambra nach diesem persönlichen Treffen (das doch in so lieber und verständnisvoller Atmosphäre abgelaufen war) noch mehr zu einem Schreckensbild geworden. Hier lächelt einer, hier "nimmt einen einer an", der aber nicht darauf eingeht, wo das eigentliche Problem liegt. Und das liegt dort, daß jeder der LBGT-Community in tiefer seelischer Not steht, in die er nun sogar noch weiter hineingestoßen wird. Und die in schwere Krankheit (seelisch, körperlich) mündet, oft genug direkt in den Tod. 

Was also soll dieses Lächeln bedeuten? Schadenfreude? Sciambra findet nur einen Vergleich, den er "Alice im Wunderland" entnimmt. Auch dort gibt es eine ständig lächelnde Katze, Cheshire Cat. Am besten findet er sie in der Walt Disney-Verfilmung von 1951 dargestellt: Mit freundlichstem, herzlichstem Lächeln lockt sie jeden an - um ihn dann aber dem Verderben auszuliefern, ja dem Tod. Dabei ist Pater James Martin beileibe nicht der einzige Jesuit, der mit dieser tödlichen Mission durch die Lande zieht, und die mittlerweile eine ganze Infrastruktur aus Lüge und Verderben aufgebaut haben. In der sie ihre tödliche Mission mit einer dicken Schichte aus täuschendem Zuckerguß dekoriert haben.







*Man kann hier gar nicht sagen: "Wenn der es denn glaubt". Denn das führt leicht in die Irre. Glaube ist eine Gnade, er ist nicht "machbar". Und deshalb immer eine Gabe Gottes, eine "göttliche Tugend", man kann ihn nicht einfach (wie es Pater Reto Nay einmal ausdrückte) "aus dem Zwerchfell hochdrücken". Gerade wer lange in schwerer Sünde lebte hat jedes Tugendleben völlig devastiert, woher also sollte Glaube kommen? Sünde ist immer auch ein Irrtum, und deshalb immer auch eine Angelegenheit der Wahrheit. Und damit nicht zuletzt des Wissens. Der Sündige, der an der Sünde festhalten will, will es eben nicht wissen. Man kann deshalb nur sagen, daß der Homosexuelle "wissen" muß, daß es eine Alternative gibt weil geben könnte. Und dazu muß er es einmal gehört haben. Selbst wenn er es nicht oder nicht gleich "glaubt". Hier mit "Jesus liebt Dich-Huschhusch" herumzulaufen ist hingegen absoluter Schwachsinn. Wenn auch dieses Wissen, diese Wahrheit wie jede Medizin am Krankenbett nur in kleinen Schlückchen zu verabreichen klug sein kann, weil der Patient sonst alles wieder erbricht. Manchmal freilich braucht es aber denn doch eine Radikalkur. Auch Gott drischt einem manchmal die wirkliche Wirklichkeit der Welt um die Ohren, daß einem Hören und Sehen vergeht.





*280818*