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Montag, 17. September 2018

Welche 68er man verachten darf

Er war einer der Proponenten der 68er-Bewegung und gilt heute als einer vom harten Kern der Reaktion - Günter Maschke. Immerhin ist er einer der wenigen der damaligen Zeit, denen zuzuhören immer lohnt. Und er hat eine wirkliche Wende vollzogen, weil er damals auch fest an alles glaubte, was er dachte. Und meinte, über die Wahrheit die Welt zu erschließen.

Die Kommilitonen der Bewegung hat er ähnlich empfunden, wie der VdZ. Der was er dachte ernst meinte, und meinte ernst meinen zu müssen, was als denkerisches Ergebnis auf dem Tisch lag. Wie anders erlebte er so gut wie alle, die sich weit mehr als der VdZ (dem trauten sie nie, egal welche; wer traute ihm also jemals? mit Recht! denn er war nie verkumpaniert, hat also nie Kadavergehorsam - "Zusammenarbeit" - vor Wahrheit gestellt) als 68er definierten (und in seiner Generation waren sie alle, waren "wir" alle, After-68er, also um zehn Jahre zu jung, mindestens) und darin so etwas wie "Adel" erblickten.

Aber in einem seltsamen Widerspruch lebten, den auch Maschke ähnlich empfunden haben dürfte wie der VdZ. Denn sie alle - alle! - hatten kein Problem damit, von genau jenen zu nehmen, weil zu leben, die sie so scharf kritisieren. Den Vätern, die Arschlöcher waren, weil sie die neue Pioneer-Anlage nicht kaufen wollten, dem Staat, der überhaupt nur unterdrückte, aber gut genug war, von ihm Subventionen für Indianer-Expeditionen zu gewähren, von denen man dann gemütlich das nächste halbe Jahr lebte.

Die allesamt also nie das wirklich TATEN, von dem sie sonst so vollmundig und mit wer-weiß-welcher Literatur unterfütterten. 

Maschke hat völlig recht: Vorwerfen kann man den damaligen 68ern und After-68ern nicht, daß sie damals waren wie sie waren. Vorwerfen muß man ihnen vielmehr, wie sie später lebten. Und heute zu den totalitären System-Bedrückern wurden, die ihnen damals im Weg standen. Weil sie sich damals hätten mühen, quälen müssen. So haben sie einen Weg gefunden, die Paradigmen der Gesellschaft, der Öffentlichkeit zu ändern, und mußten sich somit nie ändern. Sondern konnten immer ihr verfressenes, abgeficktes Lotterleben weiterleben, ohne sich je innerlich wirklich bewegen zu müssen.

DAS ist der Grund, warum der VdZ die 68er - soweit er sie kannte, soweit er sie kennt - bis ins tiefste Herzgründlein hinein verachtet.  Menschen, die noch nie im Leben etwas bewegt haben, haben die Welt bewegt, damit die Illusion bestehen bleibe, es bewegte sich etwas. Das Leid, das sie aber über Generationen und die heutige Jugend gebracht haben, ist ihnen vollkommen egal.









*220818*