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Samstag, 13. Juni 2020

Die sich geschnitten haben (1)

Natürlich könnte man sagen: Wow, toll was der Trump da sagt. Endlich sagt es jemand, denn die Bischöfe haben es ja nie gesagt. Glaube, Gebet, öffentlicher Gottesdienst sind WESENTLICH für eine Gesellschaft. Weshalb sofort Schluß sein muß mit dem Lockdown von Kirchen und dem Verbieten oder Einschränken bis auf den Sinnlosigkeitsrest von Kulten.
Die Karte, mit der die Katholiken in den USA seit hundert und mehr Jahren beschummelt werden, wird auch 2020 ausgespielt. Und dieses Wählersegment wird deshalb auch im 101. Jahr vom Kartenspieler abzuernten sein. Denn die Katholiken, die die US-Demokratie aus prinzipiellen Gründen nicht durchschauen, werden auch noch im 506. Jahr darauf hereinfallen. Weil es zu problematisch wäre zu sehen, daß sie NIE eine Chance haben werden.
Würde man nicht das alte alte Schema wiedererkennen, das die Konservativen seit Jahrzehnten und Jahrhunderten erleben: Daß ihnen jedesmal vor den Wahlen, wirklich jedesmal, alle möglichen Versprechungen gemacht werden, ihren Vorstellungen und Forderungen an eine von Gott durchwirkte Gesellschaft mehr Raum zu geben. 

Und da reagieren leider so viele (vor allem Katholiken, aber nicht nur) Katholiken wie Jumpmaschinen. Die sofort anspringen, wenn man eines ihrer Kernthemen anspricht. Das war bei Trump bei der letzten Wahl die Abtreibung.
Wem das neu ist, wer sich mit dieser Materie noch nicht auseinandergesetzt hat, wer das nicht glaubt (weil JETZT - auch dieses Glauben an das JETZT als historischen Höhepunkt ist ein Symptom der Pathologie der Gegenwart! - IST mit Donald Trump ALLES ANDERS) der sollte etwa Bücher wie das von Murray N. Rothbard "The Betrayal of the American Right" lesen. 
Das hat doch alles System! Das ist doch alles schon x-mal dagewesen, und jeder Wahlkampf in den USA wird NACH WIE VOR auf diesen Scheinkonflikt zugespitzt. Nichts davon ist neu, was sich heute zeigt. Nicht die Pädophilie-Affären, nicht die Sittlichkeitsskandale, nichts. Es war immer dasselbe Schema. 
Und was hat sich geändert, Gegenprobe? Ebenso - nichts. Wie auf einer schiefen Ebene ist es in den USA wie auf der ganzen Welt kulturell-sittlich abwärts gegangen.
Und wer das immer noch nicht glaubt, wer immer noch glaubt, es gäbe einen gesellschaftlich relevanten Katholizismus (oder auch nur Konservativismus) in den USA, der kurz vor dem Erwecken stünde, der sollte Tuvia Tenenboms Buch über seine Amerikareise lesen. Wo er seine Eindrücke über die amerikanischen "konservativen Katholiken" beschreibt (sofern sie sich vielleicht noch nicht um OnePeterFive und ähnliche - subtil verborgene - Christäo-Judaizismen geschart hat. Dann relativieren sich sogar so "tapfere Geschichten" wie sie jetzt kursieren, wo sogar vereinzelt Bischöfe gegen die Corona-Kultbeschränkungen rebellieren.
Angesichts der mit etwas mehr Informiertheit über die USA vielleicht besser erkennbaren, durch so viele Fakten belegbaren, langen Geschichte der Utilitarisierung des Katholizismus beziehungsweise Konservativismus, die heißt ihn zu benützen, ohne ihm Einfluß auf die wesentlichen Ziele und Vorhaben der Linken zu geben, ist er vielleicht geheilt von jedem Trumpismus, und sieht die Dinge um einen Doppeldreh realistischer.
Wobei man Trump zugute halten muß, daß er wenigstens so ein bißchen dieses Versprechen umgesetzt hat, ein bißchen, indem er Planned Parenthood die Mittel kürzte. Kürzte. Nicht ganz strich! Weit ist er mit diesem Vorhaben nämlich nicht gekommen. Aber er hat wenigstens so getan, und nicht so frech wie sämtliche vormaligen Präsidenten - jawohl, auch J. F. Kennedy ist darunter, auch, ja vor allem Ronald Reagan, sie alle haben gelogen gelogen gelogen, um diese Wählerschichte zu ködern, die wieder und wieder und wieder darauf reinfällt - viel versprochen, aber schon am Tag nach der Wahl alles vergessen.

Diesmal ist es Corona und der Gottesdienst beziehungsweise die direkte Praxis des Religions- und Glaubenslebens, das es immer nur gibt, wenn es Kult gibt. Aber mehr sollte man dahinter auch nicht sehen.

Sehen sollte man freilich, daß es innerhalb dieses einen (in zwei Formen auftretende) Drachen unterschiedliche Strömungen gibt, und Machtkämpfe. Darin liegt auch die Linie Trumps begründet, so massiv gegen China aufzurüsten, als stünden die USA mitten in einem realen Krieg (soferne nicht das Leben immer ein Krieg ist, auch das ist heute völlig verdrängt).

Machen wir es simpel: Die liberale judäo-protestantische (Ostküsten-)Clinton-Partie setzt in China (China ist somit ein Instrument, eine erst aufgerüstete und nun eingesetzte Schlagwaffe) direkt ihren Kampf um die Totalmacht an, denn sie hat die chinesische Kapitalismus-Attitüde angefacht und im Griff. Sie wird von der mehr zionistischen Gang bekämpft, die in Trump endlich wieder einen zugkräftigen Leitstier hat. Die aggressiv nach vorne verteidigte, aus dem Übel eines ziemlich cleveren Clinton-Schachzugs eine Tugend machte, und China nun sogar zum Weltbösewicht einer Corona-Todesseuche hochstilisieren will.

Was Trump, der zuerst nämlich von der ernsten Überlegung ausging, was es mit einer angeblichen Corona-Seuche auf sich haben könnte - nämlich nichts, was jede vernünftige Überlegung auch gesagt hat - um dann über Nacht umzudenken. Weil ihm eingefallen ist, daß er das ganz anders, offensiver anpacken muß. Wie seltsam, gell, daß das genau in den angeblichen Handelskrieg von Trump gegen China paßt?

"Trump gegen China - das ist Brutalität," sagte dazu Helmut Qualtinger. Da brauchen wir keine Stierkämpfe mehr.

Apropos Bischöfe. Es gab, schreibt Ianto Watt in einem lesenswerten Artikel auf Briggs Blog, in der Corona-Krise Verlierer, mit denen man vielleicht nicht gerechnet hätte. Und deren erster ist (Überraschung!) die Oligarchie-Linken-Globalismus-Schichte. Die Watt für die direkten Verursacher (nicht nur: Auslöser, sondern Initialtäter) der "Corona-Pandemie" hält. Diese Elitististenclique hat sich kräftig geschnitten.

Um die US-Wahl wirklich im Sinne ihres Kandidaten (mittlerweile steht ja Joe Biden als Strohmann und Schaufensterpuppe dieser Gruppe fest) zu beeinflussen, wäre der Plan und notwendig gewesen, daß die Corona-Krise sich weit langsamer und weit intensiver entwickelt. Um dann auch so viele Schäden zu verursachen, daß Trump in einem Trümmerhaufen zu stehen kommt, der unter seiner Regierung und damit unter (zumindest gefühlt) seiner Verantwortung steht. Damit wäre Trump mit enormen realen Problemen und einer gewaltigen Unzufriedenheit konfrontiert worden, die man mit ihm identifiziert. Aber die Waffe war zu schwach, die Wirkung wurde rascher begrenzt, als gedacht.


Morgen Teil 2) Die Bedeutung der Zweiten Welle steigt



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