Der VdZ empfiehlt diesmal den englisch-italienischen Film "König David", der 1985 unter der Regie von Bruce Beresford entstanden ist, der immerhin abendfüllende Hollywoodschinken wie "Miss Daisy und ihr Chauffeur" gestemmt hat. Und bei dem - man staune - ein noch recht junger Richard Gere die Hauptrolle spielt. Der drei Jahre zuvor, also 1982, schon "Ein Offizier und Gentleman" gedreht, und 1990 mit "Pretty Woman" seinen endgültigen Durchbruch zum Weltstar hatte. Auch Edward Woodward (Der Fall des Lieutnant Morant, Der Equalizer – TV-Serie) als Saul gehört zur hochkarätigen Besetzung.
Mag sein, daß Gere die Rolle als Jugendsünde sieht, in künstlerischer Weise hat er damit schon Recht. Dennoch ist der Film zu empfehlen, weil er durch seine Art eine ausgezeichnete Vertiefung in so manches Thema fördert, das heute viel mehr Beachtung verdiente. So den untrennbaren Zusammenhang von Männlichkeit als wahre und einzige Quelle von Poesie und einer Vorstellung von Gott.
An und für sich muß man ja bei Bibelverfilmungen achtgeben, und nur wenige lohnen. Die meisten stellen sogar regelrechte Verzerrungen der Wahrheit dar. Gerade die beliebtesten Verfilmungen wie die Hollywood-Schinken "Ben Hur" oder "Quo Vadis" haben gerade durch ihre auf eine Weise großartige Umsetzung (man denke nur an Peter Ustinov als Kaiser Nero) sogar einen wahren Kahlschlag im Glaubensgut der Katholiken verübt.
Mag sein, daß Gere die Rolle als Jugendsünde sieht, in künstlerischer Weise hat er damit schon Recht. Dennoch ist der Film zu empfehlen, weil er durch seine Art eine ausgezeichnete Vertiefung in so manches Thema fördert, das heute viel mehr Beachtung verdiente. So den untrennbaren Zusammenhang von Männlichkeit als wahre und einzige Quelle von Poesie und einer Vorstellung von Gott.
An und für sich muß man ja bei Bibelverfilmungen achtgeben, und nur wenige lohnen. Die meisten stellen sogar regelrechte Verzerrungen der Wahrheit dar. Gerade die beliebtesten Verfilmungen wie die Hollywood-Schinken "Ben Hur" oder "Quo Vadis" haben gerade durch ihre auf eine Weise großartige Umsetzung (man denke nur an Peter Ustinov als Kaiser Nero) sogar einen wahren Kahlschlag im Glaubensgut der Katholiken verübt.
Das ist bei "König David", gedreht in London und Italien, nicht so. Er hält sich zumindest so weit an die Vorlage, daß einige Passagen ungeschminkt und nicht der widerlichen Neureligion angepaßt blieben, wie es sonst so oft üblich ist - was man dann "Interpretation" nennt. Dieser Film erhält die Männlichkeit, und damit die Poesie der Heiligen Schrift, deutet sie nicht zu einer linksweich gespülten Sozialbotschaft um, oder macht aus ihrer spirituellen Dimension eine lächerliche Psychokrüppelei der Aufgeklärtheit.
Man muß die Bibel nicht "neu interpretieren, damit man sie verstehen kann." Im Gegenteil. Man versteht sie erst, wenn man ihre wahrhaftige Interpretation aufgreift, die hinter jeder Zeile, jedem Buchstaben lockt, wenn man sich auf ihn wirklich einläßt. Plötzlich, bei dieser Wahrheit der Konflikte und komplexen Beziehungen der Menschen, die mit heutiger Psychologie auf jeden Fall so erbärmlich verkrüppelt und simplifiziert wird, weil damit gar nichts begreifbar, alles nur in Geplappere aufgelöst wird, wird die Bibel wirklich spannend! Und so wird auch und sogar diese Illustration spannend, die "König David" im Grunde ist.
Freilich, das Medium Film muß bei so einem Vorhaben scheitern. Man sieht auf Schritt und Tritt, wie er der Absicht nicht entsprechen kann. Wie jede Zeile der Heiligen Schrift im reinen Wort schon poetischer, umfassender ist wie ein Film es je sein kann. Als "Abphotographieren von Theater" (wie Chaplin den Film nannte) ist er zu realistisch-nackt, um wirkliche geistige Tiefe erfassen zu können. Schon gar, wenn er "vorlagentreu" bleiben möchte. Daran ist auch schon Mel Gibson mit seiner "Passion Christi" grandios gescheitert.
Man muß die Bibel nicht "neu interpretieren, damit man sie verstehen kann." Im Gegenteil. Man versteht sie erst, wenn man ihre wahrhaftige Interpretation aufgreift, die hinter jeder Zeile, jedem Buchstaben lockt, wenn man sich auf ihn wirklich einläßt. Plötzlich, bei dieser Wahrheit der Konflikte und komplexen Beziehungen der Menschen, die mit heutiger Psychologie auf jeden Fall so erbärmlich verkrüppelt und simplifiziert wird, weil damit gar nichts begreifbar, alles nur in Geplappere aufgelöst wird, wird die Bibel wirklich spannend! Und so wird auch und sogar diese Illustration spannend, die "König David" im Grunde ist.
Freilich, das Medium Film muß bei so einem Vorhaben scheitern. Man sieht auf Schritt und Tritt, wie er der Absicht nicht entsprechen kann. Wie jede Zeile der Heiligen Schrift im reinen Wort schon poetischer, umfassender ist wie ein Film es je sein kann. Als "Abphotographieren von Theater" (wie Chaplin den Film nannte) ist er zu realistisch-nackt, um wirkliche geistige Tiefe erfassen zu können. Schon gar, wenn er "vorlagentreu" bleiben möchte. Daran ist auch schon Mel Gibson mit seiner "Passion Christi" grandios gescheitert.
Dieser Film will das aber gar nicht vertuschen. Er verzichtet somit auch auf Sentimentalität, und wirkt damit fast ein bißchen protestantisch-nüchtern. Vielleicht kommt das nämlich aus einer zu starken Anlehnung an die Vorlage. Er kann schon deshalb kein "Spielfilm" sein, weil die Dramaturgie dieses Mediums nach Strängen verlangt, die darstellbar, für die geistige Umfassendheit der Hl. Schrift aber viel zu armselig in seinen Darstellungsmitteln ist.
Aber er spart anderseits nicht mit fast einem Monumentalfilm entsprechenden Szenenausstattung, darunter so herrliche Nachstellungen des Kultes der Israeliten, daß man meinen könnte, es wäre ein Bibelgelehrter im Beraterstab der Produzenten gewesen. Nicht nur das.
Es müssen Leute mit Verständnis von Religion, von Geschichte, von Recht, vom Wesen des Königtums, von jüdischer und christlicher Theologie, ja von so vielem dabei gewesen sein, daß man richtig staunt. Selbst die Kontinuität der Linie von König David herauf auf Christus wird vielschichtig erkennbar, und ihr Hintergrund illustriert. Damit bleibt genug Substrat für die Persönlichkeiten, die für die Schauspieler darzustellen waren, und keiner aus dem Ensemble blamiert sich. Das geistige Substrat "spielt für sich".
Kein seelischer Vorgang wird zur lächerlichen Gutmenschendummheit diminuiert, wie es so üblich geworden ist. Dadurch wird der innere Gehalt der Erzählung immerhin sehr gut illustriert, wie es Passionsspiele auch oft tun. Der Film lohnt also allemal die zwei Stunden, denn der Stoff hat eine Dramatik und Vielschichtigkeit, die staunen macht, sieht man sie einmal mit den Augen des Films, hilfreich ausgedeutet nicht zuletzt durch die Kenntnis der Heiligen Schrift.
Gleich der Beginn der Erzählung von David, die noch im Schicksal von König Saul anhebt, wird schon in seiner ganzen Schönheit und Größe erfaßbar. Er beginnt mit dem Gang des Propheten Samuel zu König Saul, um diesen zur Rede zu stellen. Weil der nicht, wie von Gott (über Samuel verkündet) befohlen, die Amalekiter schlug UND vernichtete. Sondern sich an deren Hab und Gut durch Schonung bereichern wollte. Darin sogar den König nicht wie aufgetragen erschlug, sondern als Geisel gefangennahm, um sich am Lösegeld (vom Volk der Amalekiter) zu bereichern.
Dieser Beginn sei hier anhand des Originaltextes aus dem AT (1, Buch Samuel = 1. Buch Könige), Kapitel 15, 7-35) noch einmal und in Zeitlupe gewissermaßen vor Augen geführt. Er ist enorm dicht, und er ist die Betrachtung wert, zu der diese Verfilmung des Lebens von (König) David immerhin hinführt.
Textabschrift aus dem Alten
Testament:
7Saul aber schlug Amalek von Chawila bis Schur, das Ägypten gegenüber
liegt. 8Agag, den König der Amalekiter, ergriff er lebend. Am ganzen
Volk vollzog er den Bann mit der Schärfe des Schwertes.
9Doch verschonten Saul und sein Kriegsvolk Agag und die besten Stücke
Kleinvieh und Großvieh, die Masttiere und die Lämmer und alles, was wertvoll
war. Sie wollten daran den Bann nicht vollziehen; nur was wertlos und
unbrauchbar war, belegten sie mit dem Bann.
Sauls Ungehorsam
10Da erging das Wort des Herrn an Samuel: 11“Es reut mich, daß
ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine
Befehle nicht ausgeführt!“ Samuel wurde sehr erregt und flehte zum Herrn die
ganze Nacht. 12Am anderen Morgen machte er sich auf, um Saul zu
treffen. Es wurde Samuel gemeldet: „Saul ist zum Karmel gegangen und hat sich
ein Denkmal errichtet. Dann bog er ab und ist weiter nach Gilgal hinabgezogen.“
13Als Samuel zu Saul kam, begrüßte ihn Saul: „Gesegnet sollst du
sein vom Herrn! Ich habe den Befehl des Herrn vollführt.“ 14Samuel
entgegnete: „Was soll denn dieses Blöken von Schafen, das an mein Ohr dringt,
und das Brüllen von Rindern, das ich hören muß?“ 15Saul entgegnete:
„Von den Amalekitern hat man sie gebracht. Das Kriegsvolk hat die wertvollsten
Schafen und Rinder geschont, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. Das
übrige haben wir dem Bann übergeben!“ 16Samuel aber fiel Saul in die
Rede: „Nun mache Schluß! Verkünden will ich Dir, was der Herr in der Nacht zu
mir sprach!“ Jener antwortete ihm: „Rede!“ 17Samuel sagte: „Bist du
nicht, obwohl du dich selbst für gering hieltest, das Oberhaupt der Stämme
Israels? Denn der Herr hat dich zum König über Israel gesalbt. 18Nun
hat dich der Herr auf den Kriegspfad geschickt und gesagt: „Gehe hin und
vollziehe den Bann an den frevlerischen Amalekitern. Kämpfe gegen sie, bis du
ihnen ein Ende bereitet hast!“ 19Warum folgst du nicht der Stimme
des Herrn? Warum hast du nach der Beute gegriffen und Übles in den Augen des
Herrn getan?“ 20Saul erwiderte Samuel: „Ich habe doch auf die Stimme
des Herrn gehört und zog des Weges, den der Herr mich sandte. Ich brachte den
Amalekiterkönig Agag herbei und bannte Amalek. 21Nur das Kriegsvolk
hat aus der Beute Schafe und Rinder, das Beste vom Banngut ´, herausgegriffen,
um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“
22Samuel sprach: „Hat denn der Herr an Brand- und Schlachtopfern das
gleiche Wohlgefallen wie am Gehorsam gegen den Befehl des Herrn?“ Wertvoller
als Opfer ist Gehorsam, Folgsamkeit besser als Widderfett! 23Widerspenstigkeit
ist Sünde wie Zauberei, Eigensinn ist Sünde wie schuldbarer Götzendienst. Weil
du des Herrn Wort verworfen hast, verwirft er dich als König.“ 24Saul
gestand Samuel: „Ich versündige mich, weil ich des Herrn Ausspruch und deine
Worte übertreten haben. Ich fürchtete die Kriegsleute und hörte auf ihre
Wünsche. 25Und nun, verzeihe meine Sünde und kehre um mit mir, ich
will den Herrn anbeten!“
26 Samuel entgegnete dem Saul: „Ich werde mit dir nicht umkehren. Weil du
das Wort des Herrn verworfen hast, wird auch der Herr dich verwerfen: Du kannst
nicht mehr König über Israel sein!“ 27Samuel wandte sich ab, um
fortzugehen; da ergriff jener den Zipfel sein Obergewandes. Dieses zerriß. 28Samuel
sprach zu ihm: „Der Herr hat heute das Königtum über Israel von dir gerissen.
Er hat es einem anderen gegeben der besser ist als du. 29Er, Israels
Ruhm, lügt nicht und bereut nicht; denn er ist nicht ein Mensch, daß er bereuen
müßte.“ 30Jener aber sprach: „Ich habe gesündigt, doch erweise mir
wenigstens vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel die Ehre! Kehre um mit
mir, daß ich den Herrn, deinen Gott, anbete!“ 31Da kehrte Samuel um
und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.
Agags Tod
32Samuel gab den Befehl: „Bringt den Amalekiterkönig Agag zu mir!“ Agag
ging in froher Stimmung auf ihn zu und dachte sich: „Sicherlich ist abgebogen
des Todes Bitterkeit!“ 33Samuel aber sprach: „Wie dein Schwert
Frauen kinderlos machte, so soll auch unter den Frauen deine Mutter kinderlos
werden!“ Dann hieb Samuel Agag in Stücke vor dem Angesicht des Herrn in Gilgal.
34Samuel ging nach Rama. Saul aber zog hinauf in sein Haus nach dem
Gibea Sauls. 35In Zukunft sah Samuel Saul nicht mehr bis zu seinem
Tode, denn er trauerte um Saul. Den Herrn aber reute es, daß er Saul zum König
über Israel gemacht hatte.
Keine Angst, den Film gibt es in deutscher Synchronfassung. Auch der VdZ hat ihn so gesehen, im Netz aber keinen deutschsprachigen Filmtrailer gefunden.
*180520*