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Dienstag, 16. Juni 2020

Die sich geschnitten haben (4)

Teil 4) And the winner is ... really?


Und darin, meint Ianto Watt, gibt es Sieger. Ja, er sieht sich selbst so, wenn er schreibt, es "rieche nach Sieg". Und das natürlich ausführlicher als hier vorgestellt argumentiert, der Leser soll es nachlesen, es lohnt die Lektüre (selbst wenn man sich der Google-Übersetzungsfunktion bedient.)
Allerdings soll der Leser auch wissen, daß der VdZ diesen Sieg nicht wirklich riechen kann. Denn erst einmal ist die Sache mit den Familien ein zweischneidiges Schwert, und von einer Stärkung ist eine Spur nur höchst bedingt zu sehen. Stattdessen sieht der VdZ einen Rückzug ins Privatime, der dem Wesen der Familie - als Energieherd einer prinzipiellen mensch-wirklichenden Bewegung "nach außen" - entgegensteht. Weshalb so eine Quarantäne bestenfalls als "Auszeit" und "Zeit der Rückbesinnung durch Ausstieg" stärkend wirken kann.  
Kann. Im Einzelfall. Generell gesehen ist vielmehr aber generell die Gefahr zu sehen, daß sich die Menschen an einen Zustand des Rückzugs aus der Welt, hinein in die Höhle des Mutterleibs sozusagen, sehr sehr schnell gewöhnen. Da ist es auch schön und wohlig warm, sodaß man leicht meint, es so aushalten zu können. Ohne daß man bemerkt, daß sich dadurch die Grenze zur Welt hin mehr und mehr nach innen verschiebt, bis sich der Mensch förmlich in diese Invertiertheit - und das heißt: Ins Nichts, ins Amorphe, ins Nicht-Welthafte weil nicht Gestalthafte, Durchformte, Männliche also - auflöst. 
Ein Familienleben "für sich" gibt es nicht nur nicht, es wäre auch sinnlos. Denn die Familie ist ihrem Wesen nach auf die Welt, die Kultur, die Umwelt ausgerichtet, ist also immer eine Familie (ein Haus) FÜR (die Welt).
Wer sie isoliert, schneidet sie vom Sinn ab. Und wer egal was - Tier, Ding, Mensch ... - von seinem Sinn, seiner Gerichtetheit abschneidet, wirft es in die Nichtung. Denn alles ist nur im Sein, soweit und solange es auf dieses Ziel, den logos, den Sinn, ausgerichtet ist. Eine Abgeschnittenheit von der Welt überlebt der Mensch zwar in seiner Familie besser und länger und manchmal lang, aber auch nicht auf Dauer. Als erstes wird das in den Seelen (Psyche) erfahren. 
Und Isolation (die auf Realem aufgebaut sein muß, also nicht DURCH social media etwa bestehen kann, sondern nur reduktiv wenn MIT) ist in jedem Fall schädlich, weil sie deren Wesen verstümmelt.
Und dann ist eines nicht passiert, das aber wäre wesentlich: Die Religion ist nicht gestärkt, weil die Kirche (und ein Christentum ohne Kirche ist nicht existent, das heißt damit: Ein Christentum ohne Katholizismus ist immer eine reduktionistische Perversion: ERST IST DIE KATHOLISCHE KIRCHE, und DANN beziehungsweise daraus folgt eine Art CHRISTENTUM) ist weiter geschwächt worden!
Genau und gerade durch die innere, in der subjektiven "Haltung der Selbstbehauptung" (anhand von "Richtigkeiten") erfolgte Auflösung der Hierarchie durch den kaum noch unterbietbaren Glaubwürdigkeitsverlust der Bischöfe. Diesen Aposteln der Kirche, auf deren Schultern die Kirche ruht. Immer. Auch heute. Es anders zu sehen, einen anderen Weg der Heilsvermittlung sehen zu wollen, ist ein schwerer Denkfehler einer aufklärerisch-puritanistisch, technizistisch-mechanistisch, damit schlicht materialistisch-atheistisch (also den typischen amerikanischen Haltungen entsprechend) miß- oder gar nicht verstandenen Heilsökonomie! 
Wahrheit ist kein technizistischer Apparatus des Logisch-Richtigen, der auch durchaus von jedem Einzelgänger erfaßbar, noch mehr aber zur historisch durchformten Welt tragbar wäre. Wahrheit ist ohne die personale Wahrheit, also über Personen, und damit über reale, in Personen bestehende Hierarchie, NICHT als welthaft, als "da", MÖGLICH. Jesus Christus, die Person, der Mensch, ist deshalb erst und nur in der Kirche als seinem Leib (und für sie als Haupt) real weil historisch inkarniert.
Aber das ist eine andere Geschichte. Der VdZ muß Schluß machen. Die Kinder schreien.