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Sonntag, 28. Juni 2020

Nein, die Ideologiesuppe eß ich nicht (3)

Teil 3) Das Handwerk der Selbstentfremdung



Daß diese Analyse zutreffend ist, belegt auch das eigentliche Wirkungskonzept Sellners in all seinen Aktionismus-Plattformen. Wo er zum
Engagement (=Hinausverlagern) des Urteilsinstrumentariums des Einzelnen IN UNIVERSALISTISCHE IDEEN, ja nachgerade zur Entwurzelung (also dem Überschreiten des Handlungs- als Sinnhorizonts, einer Neudefinition des Ortes sohin, an dem jeder steht)
aufruft und dazu mobilisieren will. Was nichts anderes heißt, als daß er zu einer Selbst-Politisierung und Selbst-Ideologisierung als Überschreiten der wirklich genuinen persönlichen Lebenskreise und -ebenen (vulgo: Die, die einen in Wirklichkeit angehen) aufruft. Und die zu finden so schwierig heute ist, aber die zu erfüllen der einzige Weg zum "Glück" ist. Sellner folgt dem Konzept des Jakobinismus, der französischen Revolution, der Aufklärung, mit allen ihren Proponenten und Vätern und Geistesgrößen.
Das zeigt sich auch in der Verworrenheit, in der Sellner immer wieder landet, sobald er von Volk, Kultur, Ethnien und Europa spricht. Ihm fehlt das Verständnis dafür, was Kultur überhaupt aufbaut und ausmacht - es ist nämlich die Religion. Die gerade für die "Neue Rechte" nur "ein Merkmal" ist, aber keineswegs die Quelle. 
In Wahrheit hat also der Universalismus, der sich heute als "Multikulti" sein Röslein gesucht hat, schon mit Luther begonnen. Und er ist nur über Religion - nicht über ethnische "Homogenität", welche Behauptung man nur mit Verwunderung registrieren kann - zu lösen. 
Ansonsten bleibt nur eine andere Form der gesellschaftlichen Organisation, und so weit sind wir längst: Eine "Reichsform", in der viele unterschiedliche religiös begründete Kulturen, weil nur auf einer religiös-einheitlichen Basis ein einheitliches Rechtsempfinden entstehen kann. Und das ist dann die Basis einer Organisation einer Gesellschaft. 
Die Ethnie spielt hier keine Rolle. Daß wir es heute und hier mit neuen Gegebenheiten ethnischer Vielfalt zu tun haben, ist im übrigen nicht mehr rückgängig zu machen, aber auch nicht das Problem. Wenn die daraus folgende Unterschiedlichkeit der Menschen endlich aus dem "Rassismus-Theorem" herausgelöst werden kann.
Das beweisen gerade die europäischen "Völker", das zeigt die Geschichte der Staaten. Der VdZ spricht dies aus seinem langjährigen Wohnsitz in Ungarn. Diesem "Musterland" dessen, was hier gemeint ist. Mit seiner Restschichte von 15 Prozent "Magyaren". 
Und dennoch ist das Land auf dem "Ungartum" aufgebaut, das sich hier noch dazu in seiner schönsten Seite, als eng mit der Landschaft (und das ist die vielleicht fundamentalste physisch-leibliche Prägungskomponente, als Selbst-Gefühl im Raum) verbunden.
Wir stoßen hier an die Bedeutung des "Hauses" als auf einen "Vater" ausgerichtetes Formen einer "Familia" und eigentlich völkerbildendes bzw. konstituierendes Element.  
Als Königreich, das als Reichsform die zahllosen Bezirke vereint und reguliert, die durch enge persönliche Verbindung mit dem Pater Patriae, dem König des Hauses, zusammengehalten wurden und immer noch werden. Ethnische, also leiblich-materiell-vererben sollende Elemente sind nicht das wirklich Verwandtschaftsbildende von Menschen! Damit fällt jedes Argumentieren weg, das an Ethnie in Form einer "genetischen Abstammung" als völker- und kulturenbildendes Element festhalten will.
Denn in dieser Hinsicht würden sich (in Adam) alle Menschen in einer Familie befinden, deren Grenzen zu ziehen überhaupt nicht mehr begründbar und historisch zu zeichnen rein willkürlich würde. 
Sellner betreibt (wie jeder, der mit unklaren Begriffen arbeitet) in Wahrheit das, wogegen er antritt - er betreibt das Handwerk der Selbstentfremdung. Unter der Fahne einer (undefinierbaren) Identität. Weil das so ist, wird auch in einem wahren Begriffsfeuerwerk (das sich in seiner Sprechweise zeigt, in der sich seine Sprache oft selbst überholt) nach Halt gegriffen, wo er sich verspricht, aber schon beim ersten Hinsehen verschwindet.

Kein Wunder, daß er deshalb auch zuzeiten mit dem Begriff "Weiße" auftritt. Denn auch das ist ein universalistischer Begriff ohne Sinn. Es gibt keine "Weißen". Es gibt Europäer dieser oder jener Volksherkunft. Wenn, dann ist "Weißheit" bestenfalls mit einer Kulturherkunft in eines zu setzen. Was in Amerika im übrigen am meisten verdrängt wurde, wo dieser Begriff im 19. Jahrhundert entstanden ist, als Hilfsbegriff in einer vom Norden aufgezwungenen kulturellen, zugespitzten Auseinandersetzung (im Süden der USA nun wie im Norden) bereits amorph gewordener Kulturenvielfalt.
Nur aus der (katholischen) Religion, dieser wahren (und einzigen) Kulturkraft des Abendlandes, erwächst auch die Liebe zum Eigenen. Als Ehrfurcht vor dem Sein und dessen Geheimnis, in der Selbsttranszendierung auf den Ort, an dem man steht und wohin man geboren ist, als einziger Weg (!) zum Heil, also zum Himmel. 
Was das Leben sonst noch liefert, mag ihm überlassen sein. In einem starren Götzendienst als Verabsolutierung eines faktischen Soseins ("weiß", "helle Haut", "blonde Haare" etc. etc.) kann deshalb in keiner Hinsicht Friede und Heil gefunden werden. Der Weg des Abendlandes liegt letztlich also auch in Gottes Wille und Hand geborgen - seiner Vorsehung. Wie immer sich die entwickeln mag.
Apart: Was hat Herrn Sellner mit seiner aus Amerika stammenden Ehefrau denn so verbunden, daß es so eine Verbindung möglich und wünschenswert gemacht hat? Nicht die gemeinsame (katholische) Religion und der darauf beruhenden Wertelandschaft (bzw. der ebenso darauf beruhenden ... Irrtümer, also Häresien, wie sie sich in Sellners Kampf um "Identität" ausgedrückt finden)? Was bleibt von seiner "amerikanischen" Freundin an "Kultur" denn noch übrig, zieht man das (bzw. das Abendland bzw. Europa) ab? Das Weißsein, was immer das ist? 
Oder wird das, was übrigbleibt, also die "Kulturhäubchen" als konkrete Gestalt in Bräuchen, Liedern, Tänzen, Märchen usw., angesichts des alles Einenden, der Religion, nicht marginal, und kann problemlos sogar neben- und miteinander (sic!) z. B. in der Kindererziehung bestehen bleiben? Oder werden die gemeinsamen Kinder nicht auch den Truthahn zu Thanksgiving kennenlernen? Es sei ihnen vergönnt, zumal Thanksgiving ein wunderbares Beispiel für oben Gesagtes ist, und völlig problemlos auch bei uns bestehen kann. Hätte Gott gegeben, daß das mit "Halloween" auch möglich gewesen wäre, diesem praktizierten Satanismus und damit Speer ins Herz unserer Kultur. Und warum ist das so? Was scheidet hier? Eben.
Die ganze Diskussion um Migration (Sellners Hauptthema) müßte deshalb auf eine völlig neue Ebene gestellt werden. Von allen Seiten. Hier wird mit Begriffen gekämpft, die niemals Lösungen bringen können, weil sie erst gereinigt werden müssen, um die Realität und die Geister zu scheiden. 
Sind die hellhäutigen Araber Weiße? Oder Juden? Oder muslimische Tschetschenen? Oder die mestizischen Hispanolas Mexikos und Südamerikas? Oder die (oft tief katholisch geprägten) Vietnamesen? Muslimische Perser? Muslimische Montenegriner? Russisch-orthodoxe Kasachen? Ist damit also überhaupt ein Kulturbegriff zu festigen, wenn man von "Multikulti" oder "Kulturkampf" spricht? Wird ein solcher nicht viel vehementer zwischen protestantischen und katholischen Völkern geführt?

Wieviele Menschen aus Nigeria bzw. mit "schwarzer Hautfarbe" soll der VdZ nennen, die in Europa als Abendländer vollkommen "integriert" leben"? Das dürfte ja dann gar nicht möglich sein. Was verteidigt etwa der aus Nigeria stammende Kardinal Sarah anderes als die abendländische Kultur - INDEM er den Katholizismus verteidigt? Oder was hat ein Kardinal Lefebvre an Bemerkenswertem in Westafrika geleistet?
Und ist es nicht eine Tatsache, daß sich der gläubige Europäer mit einem (im besten Sinn) gläubigen, also religiösen (sich in Gott zu verantworten wissenden) Muslim und dessen Rechts- und Morallandschaften bei weitem näher, "einiger" fühlt, leichter im Zusammenleben harmonisierbar, als mit jedem elitistischen, "aufgeklärten", grundverlogenen Atheisten mit doppeltem Harvard-Diplom, die man wie kaltstarrende Kulturfeinde und Monster erfährt, selbst wenn man leiblich mit ihnen "verwandt" ist? Bei weitem!

Morgen Teil 4) Nur Begriffsklarheit kann Frieden bringen.
Begriffe können nur durch Rückbeziehung (re-ligio) 
auf logos (in der Wahrheit als Sprachgestalt) geklärt werden.



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