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Dienstag, 7. September 2021

Der Haß der Schwachen auf die Weißen (2)

Wollen wir unsere Kultur retten, indem wir sie negieren, und uns die Kulturlosigkeit der Schwachen aneignen? Wir sind nicht weiß, weil wir zufällig blasser Hautfarbe sind, sondern es ist ganz anders: Jeder, der stark ist, wird von den Schwachen für "weiß" erklärt. Denn es ist anthropologische Tatsache: Alles Nicht-Weiße ist das Untere. - Wenn Peter Scholl-Latour davon spricht, daß Europa in dieser neu entstehenden globalen Machtkonstellation in die Bedeutungslosigkeit zu fallen droht, unter die Räder kommen wird, diesen Entwicklungen nicht gewachsen sein wird, so sieht der VdZ darin aber keinen Aufruf, sich eines Besseren zu besinnen und schleunigst die Kampfesweise dieser "modernen Moderne" anzunehmen, nein, überhaupt nicht. (Ob Scholl-Latour dies so versteht, geht aus seinen Ausführungen auch andernorts nicht ganz hervor, eher würde der VdZ ihn ebenfalls einer resignativen Auslegung zuordnen.)

Darin besteht auch der entscheidende Unterschied zur aktuellen Gebärde der führenden Politiker unserer Länder. Die manchmal sogar in dramatischen Worten fordern - man denke an den Besuch von Sebastian Kurz in Silicon Valley, von welcher Reise er (zum Fürchten!) mit schockgeweiteten Augen zurückkam um der Öffentlichkeit mitzuteilen, daß er die Zukunft gesehen habe, weshalb sich das Land auch diesen Vorgaben gemäß zu entwickeln habe, und er werde alles tun, um eine Entwicklung dorthin zu fördern! Was der VdZ nur als gefährliche Drohung einstufen kann - daß auch Europa sich dramatisch zu verändern habe. Wolle es in diesem Konzert "überleben".
 
 
Daß es ums Überleben geht glaubt der VdZ keineswegs. Es wird um ein anderes Überleben gehen, gewiß, so wie es immer diese Gesetzesbrecher, diese "Regellosen" waren, die die Geschichte des Abendlandes seit fünfhundert Jahren (aber im Grunde schon seit der ersten Begegnung mit dem, was dann als "Islam" bezeichnet wurde) zu einer einzigen Geschichte der Anpassung an diese Regellosigkeit umgestaltete.

War der Aufbau des Abendlandes nämlich keineswegs diesem Dialog mit der übrigen Welt zu verdanken, sondern eher einer Entelechie, also einem Gestaltwerden eines innewohnenden Drängens und Wollens und Gesetzes (nämlich dem des Christentums, das die Welt als Analogie, als Gleichnis Gottes auffassen lehrte; nicht übrigens wegen der Moral, oder wegen irgendwelcher institutioneller Zwänge - "Macht des Papsttums (als der Priesterschaft)", "Inquisition" etc. etc. - wie von der heute dominierenden, dabei marxistisch durchwirkten Weltdeutung behauptet wird) zuzuschreiben. Bis ins 14. Jahrhundert kam also das Gesetz, nach dem die Menschen sich diese europäische Welt aneigneten, aus dem eigenen (zuerst natürlich von der Gottesbegegnung und Entsühnung im Kult geprägten) Inneren, als Auftrag täglicher, notwendig von Sinn erfüllter und getriebener Weltbewältigung.

Mit dem unschlagbaren Vorteil, der heute überhaupt verdrängt wird, dabei ist er der Schlüssel zu jeder Kultur und Zivilisation: Der Möglichkeit einer Vergebung und Entsühnung von Schuld. Das war die eigentliche Tat Christi, und der Grund, warum er oft Heilungen sogar in der Aussage bewenden ließ, daß "Deine Sünden vergeben" sind.

Wenn also Scholl-Latour davon spricht, daß die "Weißen" dabei sind, den politischen Entwicklungen der Welt zu unterliegen, dann hat das somit DARIN - nicht in Politik, nicht in Militär, nicht in Wissenschaft oder Wirtschaft - seinen ECHTEN Grund: In der Aufgabe dieser Mechanismen der Vergebung von Schuld. Darin gründet der Verlust des Selbstbewußtseins, darin gründet der Verlust der Identität, darin gründet der Verlust der Entschlossenheit und Stärke nach außen, wie er sich als das Fehlen jedweder Vision als Vorstellung äußert, wie die Welt denn aussehen solle, was wir also darin zu tun hätten.

Sodaß wir wie Gejagte nur noch anderen, fremden Vorstellungen nachjagen, die wir nie erreichen können. In denen wir aber das Schwache zum neuen Ideal des Starken machen. Wissen Sie, werter Leser, was passieren wird? Die "andere", die nicht-abendländische Welt - DIE WEISZEN - werden DADURCH ihre Macht abgeben, daran kann kein Zweifel bestehen. In dem Glauben, daß sie auf einem Gebirge ungetilgter und untilgbarer Schuld sitzen.

Terrorismus ist die Kriegsführung der Schwachen. Man kann deshalb nicht den Terrorismus bekämpfen. Den Terrorismus kann man nicht bekämpfen, sondern nur einen Feind, den man zuerst einmal definieren muß. Und da wird man nur punktuell zuschlagen können, sobald also ein Kriegstäter als identifizierbarer Feind sich zeigt. 
Zu sagen, legt Peter Scholl-Latour noch 2015 dar, daß wir den Terrorismus in Afghanistan bekämpfen müssen, sonst käme er zu uns, ist blanker Unsinn. 

Man muß doch ganz unhysterisch einmal anschauen, wo und wieviele Terroranschläge es wirklich gab - und da findet man gar nicht so viele, wie in der Öffentlichkeit getan wird. Dadurch versteht man aber nicht die Natur der Konflikte, auch nicht in Afghanistan. Genauso wie unsere Position als die Stellung "der Weißen" in dieser heutigen Welt. Wir haben nicht den Auftrag, diese oder jene Position zu erlangen. Sondern wir haben den Auftrag, den Sinn, der uns einzigartig übergeben weil geoffenbart wurde, zu erfüllen und in der Art, wie wir mit der Welt umgehen, zu verwirklichen. Und genau das sagt auch Scholl-Latour: Wir können dem Islam nur auf seiner Ebene begegnen, das heißt dem Moslem muß man dezidiert als CHRIST begegnen.

Wer von sich sagt, er sei gottlos, ist für den Muslim nicht einmal ein Gesprächspartner. Wer die islamische Auffassung der Verflochtenheit von Staat und Religion nicht akzeptiert, wie es die Amerikaner (und ihre NATO-Verbündeten auch in Afghanistan) gemacht haben, braucht erst gar nicht das Gespräch mit Muslimen suchen, und sich die Illusion machen, er könne auch nur irgendwo in solchen Ländern "Frieden bringen."

Hier nun der erste Teil (von fünf), die übrigen findet der Leser auf der dafür eingerichteten Blogseite.


*Die wissenschaftliche Erforschung anderer Kulturen (Ethnologie, Kultursoziologie etc.), die so wesentlich dazu beigetragen haben, daß sich diese Völker und Kulturen überhaupt erst selbst zu begreifen angefangen haben, war erstaunlicherweise eine deutsche - und keine britische, wie man vermuten dürfte - Erfindung und Begründung des 19. Jahrhunderts. Deshalb waren über hundert Jahre lang deutsche (erst allmählich dann französische, und schließlich britisch-amerikanische etc.) Forscher maßgebend, und ihre Erkenntnisse sind bis heute zitierfähig.


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