QR Der Haß der Schwachen |
In der französischen Hauptstadt ist nichts mehr zu machen. Das bestätigen dem VdZ auch Bekannte, die Paris besser kennen (als er). Und die demographischen Tatsachen weisen darauf hin, daß in fünf, zehn, zwanzig Jahren Paris eine andere Stadt sein wird. Wo das, dessentwegen wir Paris immer geliebt haben, nur noch dem zu erkennen sein wird, der einen großen Rucksack kulturgeschichtlicher Kenntnisse mit sich führt. Nicht nur das, was er dann sieht, was er besucht, ist nur noch Beleg. Das vitale Insgesamt ist nicht mehr (oder nur noch als Disney World) vorhanden.
Das ist aber nicht in ganz Europa so weit fortgeschritten, und hat in Paris (wie in den entsprechenden Städten und Ländern mit ähnlicher Geschichte) mit der kolonialen Vergangenheit zu tun. Die Verbindlichkeiten geschaffen hat, die mittlerweile sogar fast ganz Frankreich, aber vor allem eben die Großstädte*, überrollt haben. Was wäre deshalb etwa bei uns zu tun? Segregation, das heißt die kontrollierte Schaffung von Wohnbezirken, die Bürgern ausländischer Herkunft und nicht-christlicher Religion.
Was unterscheidet aber nicht-christliche Bürger fremdländischer oder "heimischer" Provenienz? Die Kulturprägung ist bei beiden gleich, und die ist ihrem Wesen nach christlich. Das bedeutet im Wesentlichen die Verbindlichkeit der Vernunft, die über die Kultur bei beiden zumindest annähernd gleich inspiriert ist. Soweit gleich, daß ein Diskurs noch möglich ist.
Diese Diskursfrage ist mit Bürgern fremder, nicht-christlicher Religion unlösbar, und sie ist auch NICHT über "Spracherwerb" zu lösen. Das ist sogar ein ganz gefährliches und falsches Terrain, auf das sich die Diskussion über "Integration" da begeben hat. Denn in der Sprache kommt es auf den Bezugspunkt des Sprechens an, nicht auf das formale, scheinbar "gleichlautende Sprechen." Somit auf (Heidegger) die "Sprache der Sprache." Und die ist nur über die fundamentale Prägung möglich, die sich aus der kulturellen Gemeinschaft bildet, in der jemand ganz real, handfest und in den Gestalten, also als Bezugspunkt des Allgemeinen, von dem der Einzelne die Individuierung ist, aufwächst.
Ist diese Gemeinschaft, die sich in gemeinsamen Werten äußert, nicht gegeben, wird das Wertvollste zerstört, was eine Gemeinschaft überhaupt nur haben kann - das Vertrauen. Sodaß sich die formellen Angehörigen dieser Ansammlung von Menschen zu einer Kampfgesellschaft formiert. In der es keine Solidarität mehr gibt, es sei denn, sie ist vom Zentralapparat angeordnet. Und anders, als über einen Zentralapparat, der nicht nur alle Fäden in der Hand hat, die bis in die kleinsten sozialen Gemeinschaften reichen, sondern wo der Einzelne immer einer übermächtigen Institution des Insgesamt gegenübersteht, läßt sich so eine Gesellschaft nicht mehr "ordnen" bzw. beherrschen.
Das ist auch dann der Fall, wenn - wie man es im Judentum (das denn doch die Lüge etwas weitgehender ablehnt als etwa der Islam) häufig findet - sich verwendete Teilwahrheiten scheinbar keine Lüge ergeben. Wir aber wissen, daß die beste Lüge immer die ist, die im Detail mit "Wahrheiten", also Tatsachen arbeitet, deren Gesamtsinn aber eine Lüge ist. Der Christ muß sich an dieser Gesamtintention ausrichten, alle übrigen aber nicht.
Das hat noch weitere Folgen für ein Gemeinwesen. Die man im Groben als "Raubtierkapitalismus", als Mentalität des "catch as catch can" bezeichnet. Eine für jede Kulturgemeinschaft als Volkswirtschaft verheerende, die Wohlstands- weil Mittelverteilung unweigerlich und bis zum Extrem auseinandertreibende Haltung. Die zur Herrschaft der Skrupellosen führt, in deren Händen über die Prozesse der Ermittlung des Stärkeren, Clevereren eine Konzentration der Mittel erfolgt. Bis sie sich in den Händen so weniger gesammelt haben, daß die in ihrem finalen Schritt zur Universalmacht selbst schon Völker und Staaten übertreffen. Und sind wir nicht schon so weit?
Dazu eine nächste kleine Geschichte, die wir morgen bringen. Haben Sie Zeit? Denn an ihr wird erklärt werden, warum wir es in der Migration anders als die Politik behauptet NICHT mit Aufgaben zu tun haben, die dem Einzelnen gestellt sind. Dort stellt sich nämlich eine ganz andere Problematik. Das Gemeinwohl als direktes Objekt des Urteils, das zur Handlung führen muß, ist eine Aufgabe der obersten Ebenen eines Staates, NICHT des Einzelnen.
Sagte ich morgen? Nein. Übermorgen. Denn es paßt zum am 15. September von der Kirche begangenen Festtag "Maria Dolores - Die Sieben Schmerzen Mariens". Als Reaktion auf die Überwindung des Antichristen Napoleon.