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Sonntag, 6. März 2022

BRANDAKTUELL und vielsagend

QR Kiew aktuell
In all dem hochwichtigen Gerede, das sich derzeit als Information ausgibt, aber nichts als PR-Gewitter ist, das auf unsere Häupter niedergeht, fand ich diesen äußerst vielsagenden Beitrag. 
Er erklärt nicht "alles". Aber er ist der meines Erachtens nach bislang glaubwürdigste Bericht darüber, was in Kiew los ist. (Nach unten scrollen, dann kommt der Twitter-Film. - Im übrigen ist auch der Artikel lesenswert. Was man von diesem Medium ja leider nicht so oft sagen kann. Es bietet meist sogar nicht einmal EINE Sicht, weil allzu häufig Wunsch-Phantasien jeden Sachkern verdrängen.) 
Und danach verlangt uns doch so sehr. Denn es wird geredet geredet geredet, Putin von Personen analysiert, die tun als hätten sie ihn acht Jahre auf der Psychologen-Couch gehabt und nun genau wissen, was er denkt, "der Putin" und "der Kreml" macht und vorhat, die Situation analysiert, als läge ein Sachbericht vor, den Historiker und Kriegstheoretiker nach 50 Jahren anfertigen, der keine Fragen offen läßt.
Ich frage mich in all der Quatscherei, die uns aus Corona heraus so nahtlos umspült hat, und uns in einer Dichte umgibt - nur mit Themenwechsel - die mich immer mißtrauischer werden läßt, ich frage mich also oft nur noch eins: Woher WISSEN diese ganzen "Experten" das alles? Noch dazu, wo so mancher jetzt (weil "enttäuscht") etwas ganz anders sagt als noch vor einem Monat. Haben sie da auch schon so viel gewußt? Und wenn ja - nichts gefolgert? 
Das Entscheidende fehlt aber nach wie vor. Und das ist DIE WIRKLICHKEIT. Aber gut, das kann Zeit und Mühe verlangen.Wenn das also jemandem zu schwer ist, oder wer noch zuwartet um das Wirkliche im Geschehen zu erkennen, warum versucht niemand, wenigstens die Realität zu erfassen? Dazu brauche ich noch keinen Gesamthorizont, dazu brauche ichg nur Wahrhaftigeit.  
Stattdessen wird herumgeraten, daß es einem die Tränen in die Augen treibt. Putin ist dann also Psychopath? Oder Rußland süchtig nach Großmachtstellung. Oder Kiew das Lämmlein, das zitternd in einer Ecke kauert. 
Der Gipfel des Staunens wird aber dann erreicht, wenn es um die NATO und um die geostrategische Lage Rußlands und der USA geht. Allen Ernstes fand ich vor Tagen einen Diskutanten auf Servus.tv, der mit einer Naivität, die ihresgleichen sucht, meinte, daß man doch "von der NATO niemals Übles" zu erwarten hätte, weil die nur dem Frieden diene. Daß (O-Ton derselben Figur) außerdem jeder Staat die Freiheit haben müsse, udn das sei völkerrechtlich verankert, sich Bündnissen anzuschlieoßen, welchen anzuschließen immer er Lust habe. 
Geht es noch naiver, nein, noch dümmer? Was wird da außerdem jetzt an "Experten" nach oben geschwemmt, vor denen es mich graut? Und: Wo waren die bisher? Denn die müssen ja bisher schon irgendwo wichtig gewesen sein, und dann Gnade uns Gott! Dann weiß ich einmal mehr, daß ich Recht hatte, vor den Eliten Angst zu haben, weil die die Welt nicht mehr denken können, und charakterlich in die Kategorie "Sondermüll" fallen. 
Und welche Tiefenanalysen nun präsentiert werden. Plötzlich ist Putin paranoid und unberechenbar, und dieses Urteil finde ich sogar häufig. 
Da nahm ich also die Bücher von Peter Scholl-Latour her (dem nach wie vor für mich maßgeblichsten Deuter der politischen Welt, ja diesem Propheten, der sich so selten getäuscht, der die groben Züge der Weltgeschichte und -politik aber in einer Zuverlässigkeit erkannt hat, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben, WEIL deren Prognosen fast immer zutrafen, obwohl sie vor 20 und mehr Jahren geschrieben waren. 
Ich nahm dann auch so einige der immer noch (Betonung auf "noch") auf Youtube von ihm abrufbaren Vorträge und Interviews her. Übersah dann all diese vielen anderen Stellungnahmen zu diesem Thema "Rußland, USA und die Welt". Nahm Brzezynski's "The Great Chessboard" her, das ohne Abstriche immer noch aktuell ist, und triff gleich auch  noch nach Henry Kissingers (dicken) Büchern, der neben seinem Politikerdasein noch Zeit und Muße hatte, zahlreiche Geschichts- und geschichtsphilosophische Werke zu verfassen, in denen er viel Richtiges zur Weltlage gesehen und vorhergesagt hat, das man ebenfalls zur Deutung der Gegenwart heranziehen könnte und sollte. 
Aber was fand ich dort überall und einhellig? GENAU DAS, was zu sehen nun Putin als "Paranoia" angedichtet wird. Alles das, was schon vor zwanzig Jahren gesehen wurde, und vor dem teilweise gewarnt wurde, weil es in der Verlängerung selbst zu einem Krieg führen könnte - darunter die Einkreisung Rußlands durch USA und NATO, genau das soll nun mit einem Federstrich ungültig, irrelevant und wert, vergessen zu werden sein?
War es also immer schon Unsinn, waren diese alle nur Idioten und Paranoiker, wie Putin jetzt unterstellt wird? Niemals. Nein. Und wenn jemand meint, gut, dann gehöre auch ich zu dieser Kategorie. MIr hat man ja auch schon vor 25 und 30 Jahren ähnliche Vorwürfe gemacht. Obwohl sich alles punkt- und beistrichgenau erfüllt hat, was ich damals IN MEINER PARANOIA aus Vernunftgründen, nicht aus "Wahrsagerei", kommen sah. 
All das nahm ich also wieder einmal her, und kam zu dem Schluß, daß sich daraus die Gegenwart auf eine Weise erhellt, die verglichen damit die gegenwärtige Deutungszunft völlig verdunkelt, und durch ein ganz ganz seltsames Zuckerlrosa-Produkt ersetzt. Daß ich es in diesen Deutungen also mit Wirklichkeit zu tun habe, die sich auch jetzt hinter dem Ukraine-Konflikt verbirgt.  
Und registrieren wir, daß es wenigstens ab und zu doch noch Zaungäste wie dieses Twitter-Filmchen gibt, die aus allen möglichen Quellen kommen. Und nicht groß und wichtig sind, sondern mit den "Kleinen und Verachteten" verglichen werden können, denen Jesus Christus selbst so viel mehr Gewicht beimißt als all den "Klugen und Gelehrten dieser Welt". Deren Beobachtungen damit jene Glaubwürdigkeit haben, die jeder erkennt, der die Melodie der Realität kennt. Und kein phantasievolles Kunst- und Wunschbild. 
Was ich also aus diesem kleinen Filmchen ableiten kann, übertrifft alles, was ich in so vielen Stunden Mediengeschnattere erkennen konnte. Und es zeigt mir, daß ich mich auch diesmal nicht viel getäuscht haben könnte, womit wir es hier zu tun haben.