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Dienstag, 8. März 2022

Der verdrängte Irrtum Rußlands (1)

Die Angelegenheit ist eigentlich eindeutig, und zwar aus bestimmten Aspekten heraus, die man so bezeichnen könnte: Was als Ursache geschehen ist, muß sich in der Wirkung zeigen.

Welche Wirkung ist gemeint? Die Renaissance der Russischen Orthodoxen Kirche, mit der ihr assoziierten Orthodoxie der Ukraine, die traditionell seit zumindest 250 Jahren dem Moskauer Patriarchat zugehörig ist. Diese Ukrainisch Orthodoxe Kirche hat sich vor zwei Jahren dann gespalten. Ausgehend vom Konstinopelschen Patriarchen Bartholomäus wurde eine "Autokephale Ukrainische Nationale Kirche" ausgerufen. Damit sollte die Orthodoxie in der Ukraine schlicht und ergreifend umgetauft werden, denn Taufe bezieht sich in ihrer ersten iwe letzten Konsequenz auf die Zugehörigkeit zu EINEM Vater, also auch die Zugehörigkeit zu einer Autorität, Hierachie und Organizität.
 
Wird das "umerklärt", wird die Natur des geistigen Körpers "Kirche" geändert, ist die Taufe streng genommen widerrufen. Sie befindet sich zumindest in einem unlösbaren Konflikt, der nur mit gehöriger persönlicher Ignoranz und positivistischer Umprägung (also einem sehr rationalen "Willensakt") irgendwie "lösbar" ist. Die Realität ist, daß sich die Ukrainische Orthodoxie GESPALTEN hat. Vor allem die zahlreichen russischsprachigen der Ukraine sehen sich nach wie vor Moskau zugehörig, während sich der Rest der neuen autokephalen Ukrainischen Orthodoxie zugehörig sieht.

Damit ist das Kirchenbekenntnis aber auch zu einem politischen Bekenntnis geworden! Und entsprechend ist der Bruch in der Bevölkerung der Ukraine begonne, der sich nun in einem militärischen Konflikt zu äußern begonnen hat. In all der Brichterstattung ist dieser so bedeutende Umstand mit noch keinem einzigen Wort erwähnt worden! Was nicht nur seltsam wirken könnte, sondern der offensichtliche Beweis dafür ist, daß es hierzulande niemandem um die wirkliche Natur des ukrainischen Konflikts geht, sondern um einen "Metakampf gegen Rußland und alles Russische," in dem sich eine antinomische Identität "EU-NATO-Europa" (etc.) festigen soll. Der nicht abzusprechen ist, daß sie einer Instrumentalisierung durch westliche Interessen zumindest offen steht.

Die Spaltung der Kirche. Die Spaltung der Orthodoxie - Aber das lassen wir beiseite. Es soll nur gesagt werde, daß es in der Ukraine eine zwei-, in Wahrheit (wir kommen gleich dazu) sogar eine dreifache (ja sogar eine vier-, wenn nicht vielfache) Spaltung gibt, die religiöser Natur ist. Und an der sehr gezielt zu einer Zeit gearbeitet wurde, die seit dem Beginn des Ukrainekonflikts 2014 ihr Wesen festgelegt hat. Und die Ukraine als "westlich orientiert" gezielt Rußland gegenübergestellt wurde. Schon die Majdan-Ereignisse und die politischen Entwicklungen, die daraufhin eingesetzt haben, hatten diese Grammatik. Wir alle glauben, viele Dinge dazu zu wissen und sagen zu können, wir lassen das alles hier weg.

Denn wir kommen nun zum dritten Teil der Spaltung in der Ukraine. Und das ist die vorwiegend in Galizien, dem ehemaligen k.u.k.-Gebiet, das - und das wissen wirklich die Allerwenigsten, selbst unter den sogenannten "Monarchisten" - als "Ludomerien" das BEZUGSLAND DES ÖSTERREICHISCHEN KAISERTUMS war. Das heißt, daß dieses damals neu ausgerufene Königtum 1804 als jener Boden herangezogen wurde, auf dem sich EIN FÜRST ALS PRIMUS INTER PARES seine Legitimation VOR GOTT gab. Dies ist bzw. war die innere, ontologische Legitimation eines österreichischen Kaisertums der Habsburger! Die ja dann 1806 als Deutsche Kaiser abgedankt hatten, weil die reale Wirkmächtigkeit dieses RÖMISCHEN Kaisertums niht mehr vorhanden war.

Der zweite Grund, der mit dem erste aber eng verknüpft ist, diesen Schritt zu machen war, die deutschen Völker nicht zu verwirren. Indem die absehbare Herrschaft Napoleons (eines oder sogar des Antichrists, wie eingefleischte Katholiken ihn sahen) auch über die Habsburger Länder nicht verhinderbar war, wollte Wien damit nicht dieses Deutsche Kaisertum unterliegen sehen. Das in seiner wirklichen Wirklichkeit für alle übrigen Länder Konseuenzen gehabt hätte, die man nicht riskieren wollte. 

Unter anderem, wären dann alle selbständigen deutschen Fürstentümer (es waren damals rund 280, eine wahre "Fürstenhecke", die Europas Dynastien reiche Auswahl in ranggleichen Heiratskandidaten bot) dem neuen "Deutschen Kaiser Napoleon" dienstpflichtig geworden, in jedem Fall hätten sie sich rechtlich je nach Interpretation zu Napoleon stellen und verhalten müssen. Schon gar wollte Wien verhindern, daß - unter Druck - ein "Kaiser Napoleon gewählt" würde. Das hätte eine Vorentscheidung auf unabsehbare Zeit bedeutet.
  
Ein Kaisertum ist damit vakant gestellt worden (und das ist es bis heute), das sich letztlich bis hinunter nach Troja nachverfolgen läßt, um erst dort im Dunkel der Vergangenheit abzutauchen. Es im letzten dann auf den dritten, den "heiligen" Sohn Noahs, Japhet, zurückzuführen ist bereits reine Spekulation, auch wenn mir diese Gedankenführung sehr plausibel scheint. Denn die europäische Zivilisation geht letztendlich von Anatolien aus (was mit "'Türkisch" absolut nichts zu tun hat; die Türken kamen tausende Jahre später aus den asiatischen Steppen und als Turkvolk in diese alte Kulturlandschaft, um als Stamm von dort aus ihr Imperium aufzubauen.)

Nun können wir uns jenem Faktor zuwenden, aus dem heraus sich diese nun gesammelten Sachbedingungen in ein bestimmtes Licht rücken, und Sinn ergeben. Dieser Faktor ist die sogenannte "Zweite Prophezeiung von Fatima." In diesem zweiten Geheimnis (die Gottesmutter hat Sr. Lucia gestattet, es sofort zu veröffentlichen, anders als beim Dritten Geheimnis) hat die Gottesmutter sich auf Rußland bezogen. Sie hat eine "Weihe Rußlands an das Unbefleckte Herz der Gottesmutter" verlangt. 
Findet diese Weihe nicht statt, so Schwester Lucia in den Niederschriften, die sie jeweils (auch) den Päpsten übermittelte und die dann 2000 angeblich "restlos" veröffentlicht worden sind, wird das schwere, sehr konkrete Auswirkungen haben.
Dieses zweite Geheimnis wurde noch nie von jemandem angezweifelt, auch nicht in der Vollständigkeit. Aber es gibt einen Streit darum, auf den ich unten eingehen möchte. Aber er ist ein Ablenkungsmanöver, auf eine Weise.

Der Streit um die Geheimnisse selbst ist erst beim Dritten Geheimnis entbrannt. Das umso interessanter war, als es so lange Zeit nicht veröffentlicht wurde. Die Gerüchteküche hat also gebrodelt. Und  ob dieses dritte Geheimnis wirklich, oder ob vollständig und nicht nur in Teilen veröffentlicht worden ist, ist selbst seit seiner "Veröffentlichung" strittig. Em. P. Bendict XVI. hat sich mehrmals dazu geäußert, und gesagt, daß dies geschen ist. 

Aber dieser Aussage widersprechen Berichte von Augenzeugen, die eine handschriftliche Version gesehen haben. Ich sage sehr bewußt nicht: gesehen haben wollen, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß diese Personen sich geirrt haben, schon gar nciht daß si elügen. Denn darunter sind äußerst honorable Personen wie Dietrich von Hildebrand, oder ein Malachi Martin (dem manche freilich vorwerfen, ein jüdischer Agent gewesen zu sein) Dieser Streit hat wohl mit dem (vermuteten? tatsächlichen und bekannten?) Inhalt zu tun. In dem auf einen bevorstehenden desaströsen Zustand der Kirche Bezug genommen wird. 

  Ikone Zu Unserer Lb. Frau von Fatima, St. Petersburg
Es gibt Behauptungen, die diese Katastrophe viel weiter vorangeschritten sehen, als eingestanden werden will (oder soll? denn die praktishen Auswirkungen auf die 1,3 Mrd. Katholiken wären möglicherweise eine apokalyptische Katastrpohe - stimmte, was behauptet wird. Denn fällt das Papstamt, fällt die Unfehlbarkeit bzw. Indefektibilität, wie man es sogar richtig nennen MÜSZTE - fällt die Katholische Kirche.) Weil dann manche Päpste derartig desavouiert wären  - noch einmal: Wäre es so! - daß sie schon deshalb viel oder alles tun, um das verschwiegen zu halten. Der Glaube an die Kirche als definitiven Inkarnationsort der Wahrheit könnte dadurch zertrümmert werden. Es muß wohl nicht extra darauf hingewiesen werden, daß diese "Version" aus Bereichen kommt, deren Kritik an der "Katastrophe des 20.Jahrhunderts", dem Zweiten Vatikanischen Konzil, oft sehr weit, ja bis zur Sedisvakanz geht.

Dieser Streit dürfte insofern schwer entscheidbar sein (und wir bewegen uns hier ohnehin in einem sehr vagen Bereich, über den viel diskutiert wurde und wird) als es um die Frage geht, WAS Schwester Lucia nun definitiv als "Drittes Geheimnis von Fatima" gemeint hat. Denn sie hat mehrere Niederschriften angefertigt, die sich zwar nicht widersprechen, die aber unterschiedlichen Umfangs sind. Insofern glaube ich also auch nicht, daß em. P. Benedict XVI. gelogen hat. 

Zu der hier vorgetragenen Frage hat das alles aber nichts beizutragen. Wir bleiben beim von niemandem bestrittenen Zweiten Geheimnis von Fatima

Was sind nun diese schwerwiegenden Folgen für die Welt und die Menschheit, von denen Sr. Lucia spricht, und die von allen Seiten als zweifelsfrei gestellt und anerkannt werden? Die Gottesmutter hat gesagt, daß Rußland seine Irrtümer über die Welt verbreiten werde. Hier der (ungefähre, sinngemäß stimmige) Text:

„Ihr habt [in der ersten Vision; Anm.] die Hölle gesehen, wohin die Seelen der armen Sünder kommen. Um sie zu retten, will Gott in der Welt die Andacht zu meinem unbefleckten Herzen begründen. Wenn man tut, was ich euch sage, werden viele Seelen gerettet werden, und es wird Friede sein. Der Krieg wird ein Ende nehmen. Wenn man aber nicht aufhört, Gott zu beleidigen, wird unter dem Pontifikat von Papst Pius XI. ein anderer, schlimmerer beginnen. Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht, dann wisst, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, dass Er die Welt für ihre Missetaten durch Krieg, Hungersnot, Verfolgungen der Kirche und des Heiligen Vaters bestrafen wird. 
Um das zu verhüten, werde ich kommen, um die Weihe Russlands an mein unbeflecktes Herz und die Sühnekommunion an den ersten Samstagen des Monats zu verlangen. Wenn man auf meine Wünsche hört, wird Russland sich bekehren und es wird Friede sein. 
Wenn nicht, wird es seine Irrlehren über die Welt verbreiten, wird Kriege und Kirchenverfolgungen heraufbeschwören. 
Die Guten werden gemartert werden, der Heilige Vater wird viel zu leiden haben, verschiedene Nationen werden vernichtet werden, am Ende aber wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Der Heilige Vater wird mir Russland weihen, das sich bekehren wird, und der Welt wird eine Zeit des Friedens geschenkt werden.“
Die markierten Stellen sind vorwiegend jene, die sich auf Rußland beziehen. Der Text ist unbestritten. Umstritten ist jedoch, OB diese Weihe Rußlands jemals stattgefunden hat. Denn als offizieller Akt ist sie nie so durchgeführt worden, daß sie klar und eindeutig wäre. 

Die Gründe, warum das so ist, sind Vermutungen anheimgestellt. Daß man vielleicht die Lage der Christen in den kommunistischen Staate nicht verschlimmern wolle, die durch so eine Weihe bzw. Erklärung explizit als Gegner dargestellt würden. Andere Gründe bleiben rein spekulativ. 

Morgen zweiter Teil - Der Sinn des Krieges. Die übersehene Aussage. Oder war sie unterdrückt? Dann wäre alles anders. Dabei haben wir sie vor Augen!