Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 6. März 2022

Zwischen hier und anderswo (3)

Der Dompteur, in die Enge getrieben, wird den Bären, den er reitet, um sich schlagen lassen. Und dann nehmen alle Seiten Völker als Geiseln, um mit ihnen aufeinander einzuschlagen. - Aus der historischen Erfahrung heraus sind die Russen selbst äußerst regierungskritisch. Und was Putin - auch hier von so vielen völlig unterschätzt - mit der Corona-Maßnahmenrute über sie losgelassen hat, ist nicht ohne, und scheint denselben totalitären Zielen zu folgen, wie wir es bei uns ableiten müssen. Letzten Entwicklungen nach ist auch Rußland dabei, ein Apartheidssystem einzurichten. Das jeden, der die Impfung ablehnt, vom sozialen Leben ausschließt. Und das chinesische Modell des "social credit", der "sozialen Vertrauenswürdigkeit", hat auch nach Rußland bereits seine Fühler ausgestreckt.

Das heißt, daß Putin schneller unter Druck kommen könnte, als wir einrechnen. Woraufhin er die Zügel, mit denen er das Volk dirigiert, noch rascher noch straffer anziehen zu müssen meinen könnte.
Ich erzähle das, weil es außerdem bestätigt, was wir hier schon mehrmals gesagt haben: Auch Putin und seine Eliten und Oligarchen (im übrigen mit überraschend  starkem Israelbezug) muß man als Teil ein und desselben "New World Order"-Davos-Komplotts ansehen. 
Dem ein Krieg, der grenzenlos wird, durchaus in den Kram paßt.

Während ich an das Bild eines Vladimir Putin glaube, der wie ein Gott ein Land mit 20 Millionen km2, 140 Millionen Menschen unzähligen höheren, mittleren und unteren Verwaltungsebenen beherrscht. Wer je ein Unternehmen geführt hat, das einige Dienstnehmer hatte wird wissen, wie sehr das reale, sich dem anderen bietende Bild von Abwandlungen und Eigenmächtigkeiten geprägt ist. Also unterscheide ich in ein vorwiegend medial abgehandeltes Bild "Putin", und der Realität, in der er steht.

Bei allem, was hier passiert, sollten wir außerdem immer den Blickpunkt mit einsetzen, daß sich hier ein inszeniertes, zumindest gefördertes, alles "natürliche Geschehen" verstärkendes und ausnützendes Theater abspielt. Das gewissermaßen über der Realität Rußland und Ukraine "schwebt". Das wie jedes Drama HIER DEN BÖSEN und DORT DEN GUTEN braucht. Wer im Publikum sich womit identifiziert ist dabei gleichgültig. Hauptsache ist, DASZ sich alle Menschen auf eine Seite stellen, egal welche. DANN sind sie beherrscht und manipulierbar.

Aber die Krähen, die werden einander kein Auge aushacken. Und sie werden sich auf die höchsten Äste setzen und dem Geschehen unbeschwert keckernd zusehen, bis ab und an jemanden seine Mischi ruft, weil das Essen fertig ist und er zu Tisch kommen soll.
Dagegen gesetzt bleibt für uns aber nur ein Gebot bestehen. Mit "Liebe Deine Feinde!" dürfen wir uns schon deutlich besser orientieren können. Verbunden mit dem Wissen und Vertrauen, daß alles hier auf Erden nur vorübergehend ist. Weil es um etwas viel Höheres, Größeres geht - das Leben in der Ewigkeit. 
Und da frage ich mich dann - was hat mir das Haus der Musik in St. Petersburg getan? Und ist es wirklich Kriegsteilnehmer? Sind nicht die Russen dieselben Geiseln in der Hand der Bedrücker, wie wir es sind? Wann wenn nicht hier sollte deshalb Solidarität (und durchaus ein wenig Nachsicht) herrschen? 

Oder steht zu befürchten, daß die St. Petersburger Musiker Maschinenpistolen in ihren Instrumentenkoffern auspacken, und um sich schießen? Da wäre mir bei so manchem Mittelmeerüberspringer schon deutlich mulmiger zumut. Denn da sieht sich so mancher als Teilnehmer an einem Krieg, und das hat sich bewiesen. Und es ist vor allem das Ziel der Strippenzieher! Die uns alle, hier wie dort, aus dem Boden reißen und ins Treibhaus auf Substrate setzen wollen. Dann gehören wir ihnen erst so richtig.
Stattdessen wird nun das Moskowitische Volk vom Westen und seiner Anti-Putin-Allianz dazu mißbraucht, durch ihr Leid bei Putin und seinen Genossen (denn wie gesagt, unterschätze man doch nicht die Rolle der Oligarchen, der Militärs und der Orthodoxie in diesem Spiel) jene Verhandlungserfolge zu erzielen, die den impotenten Politikern nicht gelungen sind. 
Dazu werden den Menschen in unseren Ländern Aufgaben zugeschoben, deren wahre Ebenen und Sphären uns nicht einmal dann berühren, wenn wir weichgespült genug sind, das auch schon zu glauben. Weil es unserer Eitelkeit schmeichelt, ich behaupte das, treten wir nach jedem Fussel, der nach Rußland riecht. 
Üben wir uns doch in der uns angemessenen Bescheidenheit, werte Leser! Wir führen keinen Krieg, und wir dürfen uns nicht in diese Illusion treiben lassen, Krieg zu führen. 
Die russischen Völker werden somit ebenfalls als Geiseln eingesetzt, und das LEID, DAS WIR IHNEN ZUFÜGEN, instrumentalisiert. Denn alle diese "Maßnahmen" sind nur darauf ausgerichtet, den Menschen zu schaden, und diesen Schaden auf einen Punkt zu treiben, aus dessen Holz jene Figur geschnitzt wird, die am Spielfeld Putin um seine Legitimität als Anführer bringen soll.
Was passiert hier also? Eine abstoßende Hetze, die einen Krieg zwischen Staaten mit allen Mitteln zu einem haßerfüllten Kampf Volk gegen Volk machen will. In dem jeder Mann, jede Frau, jedes Kind einen (egal welchen) Feind haßt und alles tilgt, was diesem zugeschrieben werden kann. 
Aber das ist sehr wohl zu trennen Und wir sollten das nach zweihundert Jahren Schlagseite - durch Napoleon! -, in der wir mehr und mehr in eine verfehlte Dauer-Kriegszustands-Ideologie getrieben wurden, in der es nicht um politische Ziele geht, sondern um Völkervernichtung, endlich zu korrigieren beginnen. 
Es ist erschütternd, daß gerade unsere Länder sich aber darin so hervortun. Noch dazu in einem Krieg, der gar nicht UNSERER ist und sein sollte. Anders als Polen, haben wir in diesem geographischen Raum keinen Koffer vergessen. Was wollen wir also durch die haßgetriebene Begeisterung für eine Seite beweisen? 
Deshalb berühren mich auch Nachrichten wie jene mit Abscheu, wo es unter dem Schlagzeile "Die Ukraine schlägt zurück" mit leicht zu erkennendem Zufriedenheitston heißt, daß die Ukrainische Armee jetzt (sic!) - es las sich letzten Freitag, zwei Tage nach Beginn der Kampfhandlungen - den Widerstand aufgenommen habe. Sie hätte nun mehrere Raketen abgefeuert, die "auf russischem Territorium" in Wohngebieten eingeschlagen und zahlreiche Opfer gekostet hätten. 

Absicht? Oder soll ich mir dabei ein paar Dilettanten vorstellen, die gerade mal soviel Kenntnis habe, den "Start"-Knopf zu drücken, und dann neugierig glotzen, was nun passiert. In beiden Fällen - unverantwortlich. Wiewohl ich mir denke, daß letzteres der Fall sein könnte, denn wenn ich höre, daß Deutschland "schon überaltete Raketen" schickt, die noch aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR stammen, also 30, 40 Jahre als sind ... Das nächste seltsame Gefühl, das mich beschleicht.

In die selbe Kategorie fällt der Umstand, den eine weitere Zeitung im selben Ton eines angeblich ungebrochenen Widerstandsgeistes der Ukrainischen Armee bringt. Darin habe die ukrainische Armee im Zuge der Verteidigung Kiews begonnen, gepanzerte Fahrzeuge IN WOHNGEBIETEN ZU POSTIEREN. Tatsächlcih schreibt die Zeitung, es handele sich um das Zeichen des ukrainnischen Verteidigungswillens. Wie? Verteidigung? Oder nicht das verabscheuenswürdige Instrumentalisieren des eigenen Volkes, das man in Kampfhandlungen ALS OPFER hineinzieht, denn nur das kann hier gelten. Dessen Opfer scheinbar sogar erhofft werden, um damit Propaganda betreiben zu können. Denn selbstverständlich werden diese Panzer feindliches Feuer auf sich ziehen. 

Nennt man das  nicht sogar "Kriegsverbrechen"? Und was erhofft sich die Ukrainische Armee? Ein Ende ihres Versagens? Und mischt die Täuschung der Regierung, die das offenbar fördert und fordert, nicht in deren "Heroismus" die ganz bittere Pille der Lüge aus Versagen? Hoffen diese alle allen Ernstes, daß die Kiewer die Aufgabe der Armee übernehmen, mit Molotow-Cocktails in die Kämpfe eingreifen, und ihre Kalaschnikows (angeblich wurden solche ans Volk verteilt!) auspacken, um russische LKW-Fahrer abzuschießen, und Hubschrauber durch Gewehrtreffer am Rotorgetriebe zum Absturz zu bringen?

Es sollten sich alle schämen. 

Nicht der Krieg aber ist der Schrecken. Dieser Satz stimmt so nicht, und mit dem Unsinn des Pazifismus wollen wir uns gar nicht erst befassen.

Vielmehr ist es die verabscheuungswürdige Niedrigkeit und Kulturlosigkeit, den Krieg nicht mehr klar begrenzen, sondern AUF ALLES UND JEDEN ausweiten zu wollen. Und so die ganze Welt und jeden Einzelnen mit Krieg zu überziehen. 

DAS ist erst der wahre Schrecken des Krieges. Dabei haben wir noch nicht einmal den alten abgeschlossen, den "Krieg gegen Corona". Aber schon werden wir in den nächsten gehetzt.