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Mittwoch, 30. März 2022

Warum DIE MENSCHHEIT, nicht nur einzelne Menschen gefallen sind (2)

Versuch, mit Legobausteinen den Stephansdom zu beschreiben. Person heißt Individualität, aber Individualität wird erst mit der Zeugung, als erster Schritt zum Weltsein. Oh glücklicher Orgasmus du  - Einer Seele, einer Personsform also (und Person heißt schon an sich, daß es sich um Individuen handelt, und nur Individuen können auch Gott ebenbildlich sein, weil Gott die Individualität SELBST ist) die in dem Moment zur Welt gerufen wird, wo ein Mann und eine Frau sich im Akt der hingebenden Liebe begegnen. 

Wobei dieser Beseelungsmoment als KURZ VOR dessen leiblicher Erfüllung stehend gesehen werden muß. Wo sich also Adam einen unendlich kleinen Augenblick vor dem Samenerguß befindet. Der ja von der Hingabe abhängt. (Wir verweisen hier nur andeutend auf die Probleme, die fehlende Hingabe für die Erektionsfähigkeit des Mannes haben.) 

Einer Hingabe, die sich der Leib gewissermaßen durch die immense Bindekraft des leiblichen Aktes holt, weil der sich den GANZEN MANN, die GANZE FRAU - auf dem Weg zum Höhepunkt, dem Orgasmus, in seiner sich progressiv steigernden Ganzhingabe, dem berühmten "kleinen Tod", weil die Welt verschwindet, alles sich immer ausschließlicher auf die leibliche Begegnung fokussiert - fast herbeizwingt, und Eva sich in hingebender Aufnahmebereitschaft befindet. (Wo Untersuchungen der letzten Jahre gezeigt haben, daß die Gebärmutter keineswegs ein passives Ogan ist, wie man immer dachte, sondern sich in der weiblichen Hingabe dem eingedrungenen Penis entgegenreckt.) 

Wobei diese Reihenfolge (und das ist wichtig) nur im ontologischen Sinn als Reihenfolge verstanden werden darf. Die Form muß ontologisch gesehen der Materie vorangehen, muß vorher da sein, um die Materie dann zu in-formieren. Die Beseelung ist also nicht als "Abfolge in der Zeit" zu verstehen. In der Zeit gesehen müßte man hier eher von "Gleichzeitigkeit" sprechen, denn der Akt selbst ist wechselseitig aneinander gebunden, udn erfüllt sich auch in dieser Hinsicht gleichzeitig.

Man kann also mit gutem Recht davon sprechen, daß sich im Augenblick der höchsten leiblichen Hingabe die Natur des Menschen in ihrer bestmöglichen Gestalt zeigt! Auch das Wesen aller Dinge, alles Seienden wird darin erkennbar - als AKTHAFTES BEIEINANDERSEIN - wie gesagt:  mit ontologischer Reihenfolge - von AKT UND POTENZ. VON FORM UND MATERIE. Alles Seiende, alles was es also im Kosmos gibt, ist in dieser Zwiefachheit zu begreifen. 

Die Form greift in der Beseelung, in der Informierung aber nicht auf eine Materia zu, die ebenfalls in diesem Augenblick erst entstünde! Auch Adam war ja deshalb AUS LEHM geschaffen. Die Materie geht also der Informierung VORAUS! Sie ist deshalb nicht BEDINGUNGSLOS, sondern sie IST BEREITS ETWAS, sie ist also bereits in gewisser Weise GEFORMT. 

Der Tischler braucht "das Holz", "die Fichte", um eine Bank zu machen. Der erste Akt Gottes war deshalb die Schaffung von HIMMEL UND ERD. Diese alles weiter tragende Grundelemente hatten also bereits eine INFORMIERTHEIT, sie waren ETWAS, hatten ein Wesen. Auch der Geist Gottes schwebte bereits ÜBER DEN WASSERN, und so weiter, bis hin dann zur meist ausgestalteten, meist differenzierten, alle übrigen Stufen in sich tragenden Erschaffung DES MENSCHEN. 

DES MENSCHEN meint sohin DER MENSCHHEIT. Und das bedeutet (und nun kommen wir zur entscheidenden Darlegung des Aquinaten) daß es nur diese beiden Menschen waren, die die Erde zuerst bevölkerten, und von denen dann sämtliche anderen Menschen abstammen. 

Somit waren aber auch diese beiden, die DIE MENSCHHEIT. Und somit kam MIT ADAM UND EVA und deren Absage an Gott, deren Bruch mit Gottes Willen, auf daß sie fortan gezwungen waren, SICH SELBST zu entscheiden, SELBST ZU UNTERSCHEIDEN zwischen GUT UND BÖSE, kam damit also auch diese neue Bedingung DER MENSCHHEIT in die Welt. Und DAMIT AUF ALLE, die VON ADAM UND EVA ABSTAMMTEN. 

Bis herauf in diese Tage, bis auf uns, die wir hier sitzen und schreiben und lesen. Auch wir wurden als erblich belastete Wesen gezeugt wie ins Dasein gerufen.

Und deshalb mußte in Christus auch DIE MENSCHHEIT NEU geboren werden! In einer NEUEN SCHÖPFUNG, die die Fleischwerdung des Sohnes Gottes, in der Dritten Person Wahrer Mensch und Wahrer Gott IN EINEM, Und diese Neue Menschheit hat dann DIE SÜNDE DER ALTEN MENSCHHEIT AUF SICH GENOMMEN. Hat daran gelitten, und ist durch sie gestorben. 

Um sie so bis hinab ins Reich der Toten (wie es das Glaubensbekenntnis bezeichnet) mitzunehmen, und von dort her ZUR WELT AUFZUERSTEHEN. Einer Neuen Welt, einer Neuen Schöpfung - der Kirche. In welche der Mensch, der sich taufen läßt nd der willens ist, sich Christus nachzuformen bzw. in der Gnade nachformen zu lassen, MIT HINEINGENOMMEN IST.

Dies ist ein ewiges Geschehen, ein Geschehen und eine "Seinskonstellation", die sich nie ändert. Die immer da ist und da sein wird. Weil sie nicht der Zeit unerworfen ist, sondern sich alles Zeitliche erst aus der Ursünde (als eine der Folgen) ergeben hat. Als eine Nebenwirkugn, geweisermaße, jener Erbsünde, die das "Verlebte" immer unter die Gnade reiht, sodaß der Mensch eines Tages stirbt, weil er immer wieder einen Teil der Gnade "verschüttet", auf dem Weg gewissermaen "verliert". Bis es schließlich zu wenig ist.

Ich sage nicht, daß das für jeden "einfach" zu verstehen ist, im Sinne von "simpel". Das Verstehen ist eine Kraft, die wachsen muß, die gepflegt werden muß, und die oft viel Geduld braucht, weil wir keine reinen Geistwesen sind - wie die Engel, bei denen es keien Zeitlichkeit gibt, wo alles "zugleich" ist (nicht aber auch dort: ontologisch! aujch dort gibt es Ränge, "Vor-", "Nachgereihtes") denen aber die Welt-Werkhaftigkeit FEHLT - sondern eben DIE GESAMTE SCHÖPFUNG DURCHMESSEN. Also bei der Materie (Staub) angefangen bis hinauf in das Reich des Geistes - so ist der Mensch. 

Der in der Erbsünde aber diese Verbindung GESTÖRT hat, der deshalb SEINEM EIGENEN URTEIL (und seiner eigenen Geisteszuständlichkeit) NACH (weshalb man auf eine Weise sagen kann, daß sich der Mensch sein Ewiges Urteil SELBST FÄLLT) die Materie der Leiblichkeit ER- und UMFASZT - oder NICHT.

Aber das Verstehen egal wovon ist immer auch abhängig von der sittlichen Zustand, in dem sich ein Mensch befindet. Und darin muß jeder Mensch wachsen, was man dann "Tugend" nennt: Als die leibliche Ausgestaltetheit in jene Haltungenhinein, die eine Art stäniger Aufnahmebereitshaft für die Gnade bedeutet. Und das heißt gleichermaßen, daß die Seele in ihrer Ganzform, und das heißt: ALS GEISTSEELE, in der alle "niederen" Seelen - als der Bereich des bloß Vegetativen, als der Bereich des Sinnlichen von Thomas "so ungefähr" und der groben Verständlichkeit willen dem Reich des Lebenden so irgendwie angenähert, kategorisiert, begreifbarer gemacht, auch wenn diese Bereich strenggenommen garnicht wirklich abtrennbar sind - sich den Leib "bis ins letzte Winkelchen hinein" DURCH DEN GEIST wirklich "angeeignet", also mit der VOLLEN, GANZEN Geistseele durchdrungen hat.



Erstellung 17. März 2022 - Ein Beitrag zur